Kategorie: International

Jobeinstieg in der Ferne – Als Absolvent im Ausland durchstarten

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Ein paar Jahre im Ausland leben und arbeiten und dabei viele Leute kennenlernen, ein neues Land entdecken und wertvolle Erfahrungen sammeln – wer träumt nicht davon? Im Ausland professionell Fuß fassen interessiert viele Studis und Absolventen, deren Lust auf Neues und internationale Erfahrungen auch nach 1-2 Auslandssemestern und Praktika noch ungebremst ist. 

Während es jedoch mittlerweile ganz normal ist, nach der Schule oder während des Studiums einige Monate in einem anderen EU-Land oder sogar Übersee zu verbringen, ist ein richtiger Job im Ausland immer noch eine Erfahrung, die nur die wenigsten realisieren. Programme wie Erasmus, Work & Travel oder Auslandspraktika richten sich in erster Linie an Studenten oder junge Menschen unter 30. Wie kommt man also als Absolvent ins Ausland und wie wird die Jobsuche im Ausland zum Erfolg? Wir haben ein paar Tipps für alle, die in der Ferne arbeiten wollen.


Der Einstieg im Ausland

Wer beruflich als junger Mensch ins Ausland möchte, sollte sich zunächst über die verschiedenen Einstiegsmöglichkeiten Gedanken machen und sich mit den möglichen Zielländern auseinandersetzen. Solltest du keine konkreten Jobangebote oder Kontakte in einem bestimmten Land haben, sind internationale Unternehmen, die besonders junge Berufstätige mit bestimmten Sprachkenntnissen und Fachkenntnissen suchen, eine gute Alternative. Einige große Unternehmen wie zum Beispiel Accenture rekrutieren international, bieten gute Einstiegschancen und erlauben teilweise auch eine Bewerbung aus dem Ausland. Die Tourismusbranche und insbesondere lokale Reiseagenturen und Sprachschulen bieten ebenfalls Jobmöglichkeiten für junge Ausländer und ein Blick auf die Webseiten Deutscher Organisationen und Institute im Ausland lohnt sich in jedem Fall. Wer im entwicklungspolitischen oder sozialen Bereich tätig ist oder sein möchte, findet bei der GIZ, deutschen Stiftungen und NGOs sowie internationalen Organen wie der UN spannende Jobs auch für Einsteiger, die sich aus Deutschland online bewerben können. Besonders viele Jobs werden in diesem Bereich in Asien und Afrika oder auch in Osteuropa angeboten. Aber auch start ups und lokale Unternehmen sind jungen deutschen Arbeitnehmern mit guten Sprach- und Fachkenntnissen gegenüber oft nicht abgeneigt – sofern diese eine Arbeitserlaubnis besitzen und sich bereits vor Ort befinden.

In den meisten Fällen bietet es sich im Übrigen an, sich vor Ort umzusehen oder bereits vorher mit den entsprechenden Kontakten und einem lokalen Netzwerk anzureisen und sich nach der Ankunft vorzustellen. Solltest du keinerlei Landes- und geringe Sprachkenntnisse mitbringen und keine Firmenkontakte haben, ist eine Jobzusage vor Abreise quasi unmöglich. Hier hilft nur, sich vorher einen finanziellen Puffer anzulegen, gut zu recherchieren und ins kalte Wasser zu springen.

 

Die Vorbereitung – der kleine, feine Unterschied

Falls du mit dem Gedanken spielst, dir in naher Zukunft im Ausland Arbeit zu suchen, ist es sinnvoll, dich bereits etwas vorzubereiten. Wenn du im Ausland einen Job suchst, kommt es nicht nur auf Kontakt und gute Recherche an, sondern wichtig ist auch, dass du dich mit bestimmten Themen wie dem Visum bzw. der Arbeitserlaubnis vorher auseinandersetzt, um hinterher nicht auf unerwartete Probleme zu stoßen. Die Webseiten der jeweiligen Botschaften sowie Foren für im Ausland lebende Deutsche können hier sehr hilfreich sein. Beliebte Länder wie zum Beispiel Australien oder die USA machen es Immigranten nicht gerade leicht, ein Arbeitsvisum zu erhalten, gut beraten ist, wer sich ausreichend informiert und vernetzt, um seine Chancen realistisch einschätzen zu können. Diejenigen, die es in weniger bereiste Gebiete zieht, haben hier einen Vorteil und haben oft mit geringeren bürokratischen Hürden zu kämpfen.

Erfreulich ist, das für die meisten Jobs im Ausland die genaue Art der Studienabschlüsse meistens eher weniger relevant ist und es den Unternehmen bei jungen ausländischen Bewerbern eher auf Sprachkenntnisse, Erfahrung in bestimmten Jobs und Branchen und Persönlichkeit ankommt. Eine Ausnahme bilden hier höchstens hochspezialisierte Jobs. Wer außerdem bereits eine Arbeitserlaubnis besitzt und längerfristig im Land bleiben will, hat es zudem leichter als Mitbewerber, die einen Sponsor für ihr Visum brauchen. Das Arbeiten im EU Ausland ist was das angeht grundsätzlich einfacher als ein Einstieg in einem nicht EU-Land wie zum Beispiel den USA, Asien oder Südamerika, da hierfür kein Visum benötigt wird.

Es kann hilfreich sein, sich bereits vorab im Internet über den lokalen Arbeitsmarkt zu informieren und sich im Freundes- und Bekanntenkreis nach Kontakten umzusehen, um nicht direkt ins kalte Wasser zu springen. Schlau ist außerdem, wer wichtige Dokumente wie eine internationale Geburtsurkunde und ein polizeiliches Führungszeugnis bereits einige Monate vor dem geplanten Abflug in Deutschland beantragt, da dies für die Visabeantragung in vielen Ländern Voraussetzung ist. Auch eher weniger spaßige Angelegenheiten wie der Status in der Krankenversicherung, die Rentenkasse und die Abmeldung in Deutschland sollten vor der Abreise geklärt werden.

Gute Bewerbungsunterlagen, die an die lokalen Standards angepasst sind, sind wichtig bei der Jobsuche das A und O. Die richtige Übersetzung der Berufsbezeichnung, der Abschlüsse und wichtige Formalitäten sind wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bewerbung und sollten gut recherchiert sein.


Wer hilft bei der Jobsuche?

Die Auslandsjobvermittlung des Arbeitsamtes bietet eine Suchmaschine für Jobs im Ausland. Auch eine Recherche auf den Webseiten der jeweiligen deutschen Auslandshandelskammern, deutschen Vereinen im Ausland und die Recherche nach lokalen Jobangeboten bei deutschen Auslandsvertretungen und zum Beispiel Goethe Instituten lohnt sich.

Ansonsten kannst du zum Beispiel auch direkt auf den Webseiten großer Unternehmen suchen. Work & Travel kann ebenfalls ein guter Einstieg sein. Während das eigentlich Work & Travel Visum meistens auf ein Jahr begrenzt ist, bietet der Aufenthalt nämlich die Möglichkeit, wichtige Kontakte zu knüpfen, den lokalen Arbeitsmarkt kennenzulernen und einen möglichen Jobeinstieg vorbereiten. Kontakte zu anderen Expats ist übrigens nicht nur wertvoll, um schnell neue Freunde zu finden, sondern auch eine gute Möglichkeit, sich über internationale Jobs zu informieren. In fast jedem Land gibt es eine lokale Expat community sowie ein meist gut vernetzter Kreis Deutscher, die gern Tipps geben.

Wer die entsprechenden Qualifikationen mitbringt kann es außerdem bei internationalen Organisation wie United Nations, UNICEF, Nato oder im entwicklungspolitischen Bereich versuchen - hier lohnt sich ein Blick auf die lokalen Webseiten und Jobbörsen. Absolventen mit umfassender Erfahrung oder speziellen Kenntnissen haben auch bei Beratungen Chancen.

Eine gute Quelle, um über Jobs im Ausland und alle verwandten Themen zu lesen ist die Webseite des Vereins Deutsche im Ausland.


The grass is greener on the other side

Auslandsaufenthalte – egal ob kurzzeitig oder längerfristig – sind eine tolle Chance, neue Erfahrung zu sammeln, den Lebenslauf zu bereichern und sich professionell zu beweisen. Wer jedoch unbedingt ins Ausland will, sollte im Hinterkopf haben, dass im Ausland auch nicht alles Gold ist was glänzt und der Einstieg häufiger nicht einfacher, oft sogar schwieriger ist als in Deutschland. Fehlende Sprachkenntnisse und Kontakte, ein unübersichtlicher Arbeitsmarkt und bürokratische Hindernisse sind nur einige Hürden, die am Anfang überwunden werden müssen.

Nur wer willensstark, selbstbewusst und motiviert ist, findet schnell den Einstieg. Eine gute Vorbereitung, realistische Erwartungen und eine gewisse Flexibilität bei der Jobsuche erleichtern die Suche erheblich. Wer nicht findet, was ihn glücklich macht, sollte nach einigen Monaten die Notbremse ziehen statt sich zu verkrampfen und an unrealistischen Vorstellungen oder geplatzten Träumen festzuhalten. Mit dieser Einstellung im Kopf, etwas Mut und Abenteuerlust und ein Portion Glück sollte der Jobeinstieg im Ausland klappen.