Kategorie: Profil & Lebenslauf

Das Anschreiben deiner Bewerbung: So sorgst du wirklich für Aufmerksamkeit

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Dein Anschreiben soll individuell, präzise, ehrlich, professionell und… Stopp! Hast du auch genug von leeren Worthülsen? Dann zeigen wir dir jetzt ganz konkret, was du bei deinem Anschreiben beachten musst. Hands on!

Ob Werkstudent*in, Praktikum oder fester Job: 92 Prozent der Personaler bevorzugen ein Anschreiben, das auf einer Seite das Wesentliche über dich und deine Eignung aussagt. Halte dich an diese Länge. Andernfalls riskierst du, dass dein Anschreiben ungelesen in den Mülleimer wandert: Kein Personaler hat viel Zeit, um sich mit langen Bewerbungen auseinanderzusetzen und die wichtigsten Punkte daraus zu filtern.

Der Aufbau des Anschreibens: Wichtige Punkte bevor du loslegst 

Trotz der Kürze solltest du Struktur bewahren: Gliedere dein Anschreiben klar in die vier Teile Motivation, Eigenmarketing, Mehrwert und Bitte um ein Vorstellungsgespräch.

Die Einhaltung der Formalia sollte für dich selbstverständlich sein. Ebenso wie im Lebenslauf sind oben deine Kontaktdaten zu finden. Beim Datum gilt die Formatierung als TT.MM.JJJJ als unzeitgemäß: Schreib stattdessen den Monat aus. Auch das Wörtchen “den” solltest du streichen, wenn du nicht zufällig mit einem Gehstock und langem grauen Bart auf deinem Bewerbungsfoto abgebildet bist. Den Betreff formulierst du in höchstens einer Zeile – oder in zwei, wenn du die Ober- und Unterüberschrift mit entsprechenden Schriftgrößen kenntlich machst.

Für die Lesefaulen zusammengefasst:

  • Gliedere dein Anschreiben in Motivation, Eigenmarketing, Mehrwert und Abschlussteil. Ein klar strukturierter Aufbau ist das A und O eines jeden Textes.
  • Verwenden Sie einen professionellen Briefkopf mit deinen Kontaktdaten in der Kopfzeile, gefolgt von den Daten des Unternehmens.  
  • Gestalte den Inhalt ansprechend und achte auf Rechtschreibung und Grammatik.

Dein Anschreiben muss auf die Stelle zugeschnitten sein. Vermeide daher alle Formulierungen, die den Eindruck erwecken könnten, es würde sich um ein Universal-Anschreiben für mehrere Firmen handeln. “Sehr geehrte Damen und Herren” ist genauso ein Flop wie das beibehaltene Datum von einer alten, recycelten Bewerbung. 

Vergiss nicht, dein Anschreiben mit deiner Unterschrift zu versehen. Schreibe dafür deinen Vor- und Nachnamen aus – am besten mit blauer Tinte, die in offiziellen Dokumenten besonders hochwertig wirkt. Da die meisten Bewerbungen heute per E-Mail versendet werden, kannst du deine Unterschrift auch einscannen und in die Datei einfügen. Am unteren Ende der Seite, direkt nach deiner Unterschrift, weist du auf Anlagen hin. Achtung: Die genauen Bestandteile der Anlage brauchst du nicht auszuschreiben!

3 Tipps für dein Bewerbungsschreiben

1. Die Soft Skills im Anschreiben: So wirkst du kompetent

Im Anschreiben fokussierst du dich allein auf deine Motivation und deine Soft Skills, die dich unter all den anderen Kandidaten auszeichnen. Obwohl du auf deine fachliche Qualifikation verweisen kannst, steht sie hier nicht im Zentrum – dafür legst du deinen Lebenslauf bei. Doch die eigenen Stärken nachvollziehbar und überzeugend darzustellen, will gelernt sein. Aufzählungen wie “Ich bin teamfähig, lernwillig und eigenständig” sind bloße Behauptungen und sagen nichts über dich aus – höchstens, dass du das Bewerbungsschreiben für eine Zeitverschwendung hältst. Belege stets deine Charaktereigenschaften. Dafür kannst du auch auf den Lebenslauf verweisen.

Geheimtipp: In jeder Ausschreibung lassen sich Informationen darüber finden, welche persönlichen Eigenschaften der Arbeitgeber von seinen Angestellten erwartet. Sei clever und belege deine Stärken mit Beispielen. 

2. Die Sprache im Bewerbungsschreiben: Kein Gähnen verursachen

“Hiermit bewerbe ich mich…” – hast du auch diese langsame, monotone Stimme im Ohr? Was für dich schon langweilig klingt, wird mögliche Schlafprobleme deines Arbeitgebers im Handumdrehen lösen. Dein Anschreiben erzählt eine Geschichte – und eine schlechte Sprache verdirbt auch den besten Inhalt. Verzichte daher auf ausgelutschte Floskeln, unleserliche Schachtelsätze, unnötige Substantivierungen und Passiv. Letzteres kommt übrigens auch deiner Selbstdarstellung zugute: Durch das Aktiv wirkst du automatisch selbstbewusster und dynamischer. “In der studentischen Zeitung übernehme ich die Aufgabe der Redaktionsplanung” klingt gleich viel besser als “Ich wurde in der studentischen Zeitung im Bereich Redaktionsplanung eingesetzt.” Du stößt Aktionen an, anstatt dich tatenlos von anderen steuern zu lassen.

Geheimtipp: Wenn du dich bereits zu Anfang von den anderen Anschreiben abheben möchten, sollten du auf einen kreativen und individuellen Einstieg setzen. 

3. Gehaltsvorstellung im Anschreiben 

In manchen Stellenanzeigen fragt dich der Arbeitgeber explizit nach deiner Gehaltsvorstellung. In diesem Fall solltest du sie – natürlich sorgsam recherchiert und im Vorstellungsgespräch begründbar – unten vor der Bitte nach einem Vorstellungsgespräch angeben. Achtung: Gemeint ist immer ein Bruttojahresgehalt! Begehe nicht den Fehler, den Stundenlohn anzugeben, schließlich möchtest du nicht ausgebeutet werden, nicht wahr?

Damit du deinen Traumjob auch ausführen kannst, solltest du dein frühestes Eintrittsdatum nennen. Am besten bereits in der Betreffzeile und nochmals im Text.

Geheimtipp: Eine weitere Möglichkeit, deine Gehaltsvorstellung vor der Bewerbung besser einzuschätzen, bieten online Gehaltsplaner.

Und ab geht die Post: Überprüfen und abschicken

Wir haben dir erklärt, wie du als Student*in ein perfektes Anschreiben verfasst. Jetzt bist du an der Reihe: Erstell deinen ersten Entwurf, lass ihn von Freunden und Familie korrekturlesen und merze die letzten Rechtschreibfehler aus, bevor du deine Bewerbung verschickst. Aber Vorsicht! Das Anschreiben allein ist noch keine vollständige Bewerbung. Wie du einen unwiderstehlich professionellen Lebenslauf erstellst, erfährst du hier: “”.Lebenslauf schreiben: Tipps für den perfekten Aufbau und Inhalt