
Ein Arbeitsleben dauert in Deutschland im Schnitt 38,7 Jahre[1]. Wie du deine Arbeitszeit dabei verlebst und erlebst, hängt ganz entscheidend davon ab, welche berufliche Ausbildung du anstrebst und welche Chancen sich dir im Verlauf deines Berufslebens bieten. Der eine sucht nach der beruflichen Karriere, der andere wiederum die Erfüllung im Job. Genau genommen kann Arbeit für jeden von uns eine andere Bedeutung haben. Aber gibt es eigentlich eine feststehende Definition von Arbeit? In diesem Beitrag nehmen wir den Begriff Arbeit einmal genauer unter die Lupe.
Was wird unter Arbeit verstanden?
Mit unserer Arbeit verdienen wir unsere Brötchen. Dafür gehen Menschen regelmäßig ins Büro, andere wiederum bevorzugen eine körperliche Tätigkeit, bei der sie nicht den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen müssen. Aber wie wird Arbeit allgemein erklärt? Gibt es die eine Definition von Arbeit?
Im Gabler Wirtschaftslexikon findest du diese Definition von Arbeit:
Arbeit ist eine zielgerichtete, soziale, planmäßige und bewusste, körperliche und geistige Tätigkeit. Ursprünglich war Arbeit der Prozess der Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur zur unmittelbaren Existenzsicherung. Arbeit wurde mit zunehmender sozialer Differenzierung und Arbeitsteilung und der Herausbildung einer Tauschwirtschaft und Geldwirtschaft mittelbar.
Jeder verfolgt mit seiner Arbeit also ein Ziel: Du möchtest ein fertiges Produkt in Händen halten oder eine bestimmte Dienstleistung verrichten. Als sozial lässt sich Arbeit bezeichnen, weil die Arbeit an sich oder das Ergebnis deiner Arbeit in den meisten Fällen auch die Gesellschaft betrifft. Dabei erfolgt Arbeit nach einem Plan: So gibt es zum Beispiel Dienstpläne, Baupläne oder Businesspläne, ohne die es kaum machbar wäre, die gesteckten Ziele überhaupt zu erreichen. Daraus folgt, dass Arbeit eben auch ganz bewusst stattfindet – soweit klar.
Was ist Arbeit in der Physik?
Genau genommen beziehen wir uns in diesem Beitrag ausschließlich auf die Erwerbsarbeit. Also diejenige Form der Arbeit, mit der wir Geld verdienen. Betrachten wir den Begriff allerdings rein mechanisch, kommen wir zu dieser Definition von Arbeit:
„Arbeit ist das Produkt aus entlang eines Weges wirkender Kraft, mal der zurückgelegten Wegstrecke.“
Die Arbeit ist also eine grundlegende physikalische Größe, die sich aus den Größen Kraft und Weg herleitet und eng mit der Energie verknüpft ist. Kurz: Arbeit ist diejenige Energiemenge, die bei einem mechanischen Vorgang auf einen Körper übertragen wird. Nun aber genug davon.
Welche Arten von Erwerbsarbeit gibt es?
Befassen wir uns an dieser Stelle wieder mit der Erwerbsarbeit, um die es hier ja im Wesentlichen gehen soll. Eine Definition von Arbeit nach dem Wirtschaftslexikon liegt uns ja bereits vor. Nun wollen wir aber auch noch auf die unterschiedlichen Arten von Arbeit näher eingehen. Arbeit lässt sich nämlich wie folgt unterteilen:
- objektbezogene, ausführende Arbeit und
- dispositive Arbeit
Die objektbezogene menschliche Arbeitsleistung steht unmittelbar mit der Leistungserstellung im Zusammenhang und erfolgt aufgrund von Anweisungen daher auch ausführende Arbeitsleistung. Dispositive Arbeit ist die Aufgabe der Unternehmensführung mit Planung, Organisation und Kontrolle.
Arbeit lässt sich außerdem wie folgt unterscheiden:
nach der Art der Betätigung: körperliche oder geistige Arbeit | nach der Rangstellung: leitende oder ausführende Arbeit |
nach der Vorbildung: ungelernte, angelernte und gelernte Arbeit* | nach der steuerlichen Einordnung: selbstständige oder unselbstständige Arbeit |
*Ungelernte und angelernte Arbeitskräfte besitzen keine abgeschlossene Berufsausbildung. Angelernte Kräfte haben eine begrenzte Ausbildung zwischen drei Monaten und weniger als zwei Jahren. Ungelernte können keine Berufsausbildung nachweisen.
Übrigens! Neben der Erwerbsarbeit, gibt es natürlich noch weitere Formen von Arbeit, dazu zählen zum Beispiel:
- Haus- und Familienarbeit,
- ehrenamtliche Arbeit oder
- Hobbyarbeit
Warum befindet sich die Arbeitswelt im Wandel?
Kommen wir noch einmal auf Gablers Definition von Arbeit zurück, aus der sich nämlich ebenfalls schließen lässt, dass sich Arbeit im Laufe der Zeit stetig weiterentwickelt und verändert hat. Anfänglich diente Arbeit dem reinen Überleben in der Natur, heute stehen dir sämtliche Türen offen und du kannst mehr oder weniger frei entscheiden, in welche berufliche Richtung du dich entwickeln möchtest. Das war keineswegs immer so.
Heute unvorstellbar! Im Jahr 1977 trat in Deutschland das erste Gesetz zur Reform des Ehe- und Familienrechts in Kraft. Erst seitdem dürfen Frauen ohne die Erlaubnis ihres Ehemanns arbeiten gehen.
Bereits seit Mitte des 18. Jahrhunderts lässt sich ein stetiger Wandel in der Arbeitswelt beobachten. Ausschlaggebend hierfür sind der technische Fortschritt, demografische Veränderungen, die Globalisierung und Digitalisierung. Das Berufsleben ändert sich schnell. Dinge, die gestern noch undenkbar waren, sind heute bereits Realität.
Heute haben wir es in puncto Arbeit auch mit zentralen Themen wie die Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben zu tun. Arbeitsmodelle verändern sich, Grenzen zwischen Job und Privatleben zerfließen. Das in diesem Zusammenhang aktuellste Beispiel ist das Arbeiten im Homeoffice: Wer hätte vor der Corona-Pandemie gedacht, dass diese Form von Arbeit allgemein möglich sein wird?
Welche Arbeitszeitmodelle gibt es heute?
Die Fülle an Arbeitszeitmodellen zeigt ebenfalls den stetigen Wandel in der Arbeitswelt. Der klassische Vollzeitjob, wie er vor 20 Jahren noch gang und gäbe war, wird immer mehr von alternativen Arbeitszeitmodellen abgelöst. Welche das sind? Hier ein paar Beispiele.
In Vollzeit arbeiten, was heißt das?
Bist du als ArbeitnehmerIn die volle Arbeitszeit lang tätig, die im jeweiligen Betrieb üblich ist, arbeitest du in Vollzeit. Üblich ist dabei meist eine 40-Stunden-Woche. Eine feste Definition von Vollzeitjob gibt es allerdings nicht. Je nach Branche und Unternehmen können auch zwischen 36 und 40 Stunden an fünf Tagen in der Woche als Vollzeit angesehen werden. Jede Arbeitszeit, deren wöchentlicher Umfang unter dem der Vollzeit liegt, ist als Teilzeit zu werten. Wie sich deine Arbeitszeit in Teilzeit aufteilt, ist dabei individuell mit dem Arbeitgeber abzustimmen.
Unabhängig von Teilzeit und Vollzeit kann es je nach Unternehmen zu unterschiedlichen Rahmenbedingungen kommen. Manche Unternehmen bieten einen flexiblen Zeitraum an, in dem die MitarbeiterInnen arbeiten dürfen, die sogenannte Gleitzeit. Während des Gleitrahmens darfst du selbst bestimmten, wann du mit der Arbeit anfängst bzw. aufhörst, vorausgesetzt, du erfüllst deine Arbeitszeiten.
Arbeiten 4.0, wie könnte das aussehen?
Neben den klassischen Arbeitszeitmodellen triffst du heute immer häufiger auf neue flexible Varianten, die sich immer mehr auch den privaten Bedürfnissen der MitarbeiterInnen anpassen. Jobsharing ist ein Beispiel dafür. Beim Jobsharing teilen sich zwei Leute einen Vollzeitjob. So können beide in Teilzeit arbeiten und das Unternehmen profitiert von motivierten Arbeitskräften. Darüber hinaus entwickeln sich immer häufiger auch Mischformen, die zum Beispiel eine Kombination aus Arbeiten im Büro und aus dem Homeoffice ermöglichen. Diese neuen Arbeitszeitmodelle basieren auf Vertrauen. MitarbeiterInnen erhalten mehr Freiheiten, aber auch mehr Verantwortung für ihren Tätigkeitsbereich.
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Die Zeiten vom klassischen Nine-to-five-Job sind vorbei. Stattdessen sind neue flexiblere Arbeitszeitmodelle auf dem Vormarsch. Jobs, die zu dir und deiner Definition von Arbeit passen, findest du jetzt auf JobTeaser. Einfach auf unserer Plattform oder über die App kostenlos registrieren.
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[1] Quelle: https://de.statista.com/infografik/6863/so-lange-dauert-eine-arbeitsleben/
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