Lebenslanges Lernen – der Schlüssel zum beruflichen Erfolg?

Digitalisierung, Globalisierung und neue Technologien verändern die Arbeitswelt in immer kürzeren zeitlichen Abständen. Gelerntes aus Studium oder Ausbildung genügt nicht, um im Job langfristig auf dem neuesten Stand zu bleiben. „Man lernt nie aus“, das alte Sprichwort ist in unserer schnelllebigen Zeit aktueller denn je. Warum ist lebenslanges Lernen so wichtig? Wir klären, was hinter diesem Bildungskonzept steckt.

Bedeutung: Was ist lebenslanges Lernen?

Der Begriff „lebenslanges Lernen“ wurde zu Beginn der 1970er-Jahre geprägt und bestimmt unser heutiges und zukünftiges Leben mehr denn je. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die weltweite Nachfrage nach Bildung. Schlüsseldokumente der damals globalen Debatte waren der Faure-Report sowie der Delors-Report, mit denen sich der „lifelong education for all“ Gedanke entwickelte.

Lebenslanges Lernen (LLL) oder auch lebensbegleitendes Lernen ist demnach ein Bildungskonzept, das Menschen befähigen soll, während ihres gesamten Lebens zu lernen. Dabei sollen die Bildungssysteme die notwendigen Informationskompetenzen lehren, die es Menschen ermöglicht, freiwillig und selbstmotiviert zu lernen. Lebenslanges Lernen setzt also im Wesentlichen auf die Eigenständigkeit des Menschen, sich im Erwachsenenalter weiterzuentwickeln.

Lebenslanges Lernen ist:

• freiwillig
• selbstmotiviert oder selbstgesteuert
• nicht immer mit Kosten verbunden
• häufig informell (siehe Tabelle)
• ein Selbststudium oder basiert auf gesuchten Anweisungen
• persönliches Interesse oder persönliche Entwicklung

Lebenslanges Lernen: Definition EU

Die in der Europäischen Union 2001 festgelegte Definition lautet:

Welche Möglichkeiten hast du, dich ein Leben lang weiterzubilden?

Lebenslanges Lernen zielt nicht nur auf deine berufliche Aus- und Weiterbildung ab. Es bezieht sich außerdem auf den privaten, sozialen, gesellschaftlichen und politischen Bereich. Unter lebenslangem Lernen wird zudem jedes Lernen in allen Lebensphasen von der Kindheit bis ins hohe Alter verstanden. Bildung beschränkt sich also nicht nur auf eine bestimmte Lebensphase. Grundlage des lebenslangen Lernens sind die drei Grundbausteine des Lernens, aus der sich jede Generation jederzeit bedienen kann.

Lebenslanges Lernen: Beispiele

• Aneignung von neuem Wissen: Teilnahme an einem Kurs, einer Veranstaltung, Seminar
• Erlernen einer neuen Fähigkeit: Musikinstrument, Handarbeiten, Programmieren
• Erlernen einer neuen Sportart
• Selbststudium ohne Hilfe anderer: Fremdsprache lernen, zu einem Thema recherchieren
• Umgang mit einer neuen Technologie erlernen: Smartphone, Softwareanwendungen

Warum ist lebenslanges Lernen wichtig?

„Scientia potestas est“ – Wissen ist Macht. Das hört sich etwas martialisch an, beziehst du es aber auf deine Person, gibt Wissen dir Macht über dich selbst. Was du gelernt hast, kann dir keiner mehr nehmen – und du lernst nie aus. Ein Lernen auf Vorrat in der Schule, Ausbildung oder im Studium ist nicht möglich. Wir müssen und wollen uns ein Leben lang beruflich sowie privat weiterentwickeln. Deswegen ist lebenslanges Lernen für deine Persönlichkeitsentwicklung und deine Karriere wichtig und notwendig.

Immer mehr und immer schneller: Wir leben in einer extrem dynamischen Zeit, die uns zwingt, sich an neue Gegebenheiten in Job, Gesellschaft und Familie anzupassen. Wer mit dem technologischen Fortschritt und der modernen Kommunikation mithalten möchte, der sollte sich stetig weiterbilden und sich mit den schnellen Veränderungen auseinandersetzen. Nur so kannst du in der modernen Arbeitswelt und im Wandel der Gesellschaft bestehen.

Lebenslanges Lernen – die Bedeutung für deine berufliche Karriere

Lebenslanges Lernen kann deine individuellen beruflichen Chancen wesentlich erhöhen. Denn durch die voranschreitende Digitalisierung und den technischen Fortschritt kommt es immer wieder zu Veränderungen, die auch deine Aufgabenbereiche betreffen können. So werden einige Tätigkeitsfelder durch Computer ersetzt, andere Aufgaben kommen ganz neu hinzu. Wer sich flexibel darauf einstellen kann und die Fähigkeit besitzt, dazuzulernen, ist eine gute Partie auf dem Arbeitsmarkt. Dabei sollte lebenslanges Lernen aber keinen Druck auf dich ausüben, sondern vielmehr eine Bereicherung für dich darstellen. Lebenslanges Lernen kann dir bereits im Lebenslauf helfen, dich von anderen Talenten abzuheben. Dabei geht es Unternehmen nicht primär um die erlernten Skills, sondern darum, dass du die Kompetenz mitbringst, dich stetig persönlich weiterzuentwickeln.

Lebenslanges Lernen ist ein gewünschtes Merkmal, auf das Unternehmen bereits im Recruiting-Prozess achten. Denn es ist Grundlage für die Weiterentwicklung von Unternehmen und extrem wichtig für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. Dabei sollten Unternehmen das Konzept des lebenslangen Lernens natürlich nicht dazu nutzen, um die Verantwortung für das Lernen nur auf die Mitarbeitenden abzuwälzen. Unternehmen sollten sich ebenso dazu verpflichtet fühlen, bezahlbare Qualifizierungsmöglichkeiten anzubieten und Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um Arbeitskräfte zu fördern und beim Lernen zu unterstützen. Wer möchte nicht gern für ein Unternehmen arbeiten, das in die Weiterbildung von Mitarbeiter:innen investiert?

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Wie lernst du ein Leben lang?

Du lebst, du lernst. Jeder von uns lernt im Alltag immer wieder etwas Neues dazu, indem wir mit unseren Mitmenschen sprechen, Medien konsumieren und unseren persönlichen Interessen und Hobbys nachgehen. Wenn du dich aber ganz konkret dazu entschieden hast, etwas Neues zu erlernen, dann können dir die nachfolgenden Tipps dabei helfen.

1.Tipp: Besuche Schulungen, Kurse und Weiterbildungen

Gewisse Dinge lassen sich nicht informell oder autodidaktisch erlernen. Deswegen solltest du die zahlreichen Angebote an Schulungen, Kursen oder Weiterbildungsmöglichkeiten nutzen, um dir neues Wissen und neue Fähigkeiten anzueignen. Erkundige dich im Internet über Online-Seminare, Angebote an Hochschulen oder über VHS-Kurse.

2.Tipp: Bücher, Podcasts, Dokumentationen

Lesen bildet! Das ist keine neue Erkenntnis. Egal, ob du Fachliteratur oder die Tageszeitung liest, in jedem Fall kannst du dadurch neues Wissen erlangen. Aber nicht nur in Büchern steckt viel Wissen drin. Wer keine Zeit oder Lust zum Lesen hat, kann heutzutage auf eine Vielzahl an Podcasts zurückgreifen und sich auch über dieses Medium eine Menge Wissen aneignen. Einige Menschen lernen am besten über visuelle Reize. In dem Fall bieten sich Lernvideos oder Dokumentationen an.

3.Tipp: Von anderen lernen

Gerade Young Professionals oder Werkstudent:innen können im beruflichen Umfeld jede Menge von den Kolleg:innen lernen, die bereits über eine fundierte Berufserfahrung verfügen. Andersherum kannst du dein frisches Wissen aus der Uni im Team teilen. Im Privatleben kannst du dir zum Beispiel einen Tandempartner oder eine Tandempartnerin suchen, um gemeinsam eure Sprachkenntnisse zu verbessern. Tandem ist eine Sprachlernmethode, bei der sich zwei Personen mit unterschiedlicher Muttersprache gegenseitig die jeweils fremde Sprache beibringen. Unabhängig, ob im Job oder im Privaten, ein lebenslanges Lernen durch andere ist stets eine Bereicherung.