Kategorie: Arbeitsrecht

30-Stunden-Woche: Gehalt, Vorteile und Nachteile

1 min Lesezeit

30 Stunden Woche Gehalt

Weniger arbeiten, mehr erreichen: Das erhoffen sich viele von der 30-Stunden-Woche. Aber was ist dran, an dem fortschrittlichen Arbeitszeitmodell? Können wir wirklich kürzer arbeiten und dabei produktiver sein? Einige wenige Unternehmen haben die 30-Stunden-Woche bereits eingeführt. Wird 30 also bald das neue 40? Und wie sieht es mit dem Gehalt in Teilzeit aus? JobTeaser hat für dich die Vorteile und Nachteile der 30-Stunden-Woche zusammengefasst.


Was bedeutet 30-Stunden-Woche?

Es liegt auf der Hand: Bei der 30-Stunden-Woche handelt es sich um ein Arbeitszeitmodell, bei dem du 30 Stunden pro Woche arbeiten gehst. Weil bei uns in Deutschland noch immer die 40-Stunden-Woche gang und gäbe ist, sprechen wir bei einer 30-Stunden-Woche generell von einem Teilzeitjob.

Laut Gesetz sind Arbeitnehmer:innen in Teilzeit beschäftigt, wenn ihre regelmäßige Wochenarbeitszeit kürzer ist, als die von Vollzeitarbeitnehmer:innen im selben Unternehmen.

Rein theoretisch kann eine 30-Stunden-Woche also auch Vollzeit sein – vorausgesetzt alle im Unternehmen arbeiten nicht mehr als das.

Ebenfalls rechtlich geregelt ist die freie Zeiteinteilung in Teilzeit, die nicht nach einem bestimmten Schema erfolgen muss. Du kannst also mit dem Unternehmen vertraglich festlegen, wie viele Stunden du die Woche arbeiten möchtest und wie du deine Zeit über die Woche aufteilen wirst. Sei es eine Fünf-Tage-Woche mit jeweils sechs Arbeitsstunden oder eine Vier-Tage-Woche mit jeweils 7,5 Stunden am Tag. Zudem kannst du deine Arbeitsstunden in der Woche auch unregelmäßig gewichten. An einigen Tagen gehst du entsprechend Vollzeit arbeiten, dafür aber an anderen Tagen weniger – oder auch gar nicht.


Ein Beispiel

  • 3 Tage die Woche à 8 Stunden
  • 1 Tag die Woche à 6 Stunden
  • 1 freier Tag pro Woche


Was die Einteilung der Stunden angeht, bist du also bei einer 30-Stunden-Woche flexibel, vorausgesetzt das arbeitgebende Unternehmen ist damit auch einverstanden.

Gut zu wissen! Die Pausenregelung im Arbeitszeitgesetz besagt, dass Arbeitnehmer:innen nach sechs Stunden Arbeit zu einer Pause verpflichtet sind. Hast du einen Sechs-Stunden-Tag, kannst du deine Zeit also in einem Rutsch absolvieren. Eine Pause ist in dem Fall nicht nötig, aber natürlich möglich.


30-Stunden-Woche: Welches Gehalt in Teilzeit?


Entscheidest du dich für eine 30-Stunden-Woche, entscheidest du dich für weniger Gehalt und mehr Freizeit, die du nicht im Büro absitzt. Deine Work-Life-Balance hat also ihren Preis. Tatsächlich führen immer mehr aufstrebende Unternehmen flexiblere Arbeitszeitmodelle ein. Von der 30-Stunden-Woche bis zur 40-Stunden-Woche an vier Arbeitstagen triffst du dabei auf unterschiedliche Ansätze. Das Gehalt wird allerdings häufig den neuen Arbeitszeiten angepasst. Wobei immer mehr Beispiele zeigen, dass die Produktivität und die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter:innen durch die 30-Stunden-Woche deutlich gesteigert werden kann. Sogar Betriebskosten können reduziert werden. Vielleicht ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Unternehmen die Vorteile der 30-Stunden-Woche für sich erkennen und mit einem angemessenen Gehalt honorieren? Bis dahin solltest du das reduzierte Gehalt einer 30-Stunden-Woche mit der dazu gewonnenen Me Time aufwiegen.

Du möchtest wissen, wie sich dein Gehalt und der Stundenlohn bei einer 30-Stunden-Woche berechnen lässt? Mehr dazu findest du in diesem JobTeaser Beitrag.


Urlaubsanspruch bei Teilzeit: So viel Urlaub steht dir bei 30-Stunden zu

Teilzeitbeschäftigte haben denselben Urlaubsanspruch wie Vollzeitarbeitende. Soweit so gut. Dabei basiert dein Urlaubsanspruch generell nicht auf den geleisteten Arbeitsstunden, sondern auf deinen Arbeitstagen. Pro Wochenarbeitstag stehen dir laut Gesetz vier Urlaubstage zu:


  • bei einer 2-Tage-Woche mindestens 8 Urlaubstage
  • bei einer 3-Tage-Woche mindestens 12 Urlaubstage
  • bei einer 4-Tage-Woche mindestens 16 Urlaubstage
  • bei einer 5-Tage-Woche mindestens 20 Urlaubstage


Wie viele Urlaubstage du letztendlich bekommst, ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich und teilweise auch Verhandlungssache.


Ein Beispiel:

Nehmen wir an, im Unternehmen haben Vollzeitbeschäftigte 30 Tage Jahresurlaub. Welchen Urlaubsanspruch hast du bei einer Vier-Tage-Woche? Für die Berechnung gibt es eine simple Formel:

(Jahresurlaub / Vollzeit) ÷ (Wochenarbeitstage / Vollzeit) x (Wochenarbeitstage / Teilzeit)

 = Urlaubsanspruch in Teilzeit

Bei einer Vier-Tage-Woche ergibt sich folgender Urlaubsanspruch:

(30 ÷ 5) x 4 = 24 Urlaubstage im Jahr

Deine Urlaubstage musst du natürlich nur für die Tage einsetzen, an denen du während einer normalen Arbeitswoche auch für das Unternehmen beschäftigt bist. Für deine ohnehin freien Tage brauchst du selbstverständlich keine Urlaubstage einzureichen.


30-Stunden-Woche – die Vorteile und Nachteile


Eat. Sleep. Work. Repeat. Und wo bleibt dabei die Freizeit? So betrachtet, scheint ein flexibles Arbeitszeitmodell mit etwas weniger Wochenstunden durchaus von Vorteil zu sein. Beim Blick aufs Gehalt bei einer 30-Stunden-Woche sieht das meist schon wieder anders aus. Was spricht konkret für die 30-Stunden-Woche und was dagegen? Wir haben die Vorteile und Nachteile für dich zusammengetragen.


Vorteile und Nachteile einer 30-Stunden-Woche

Vorteile

Nachteile

Befreiung aus der Endlosschleife / bessere Work-Life-BalanceNiedrigeres Gehalt
Höhere ArbeitsqualitätWeniger Rente
Gesundheit wird gefördertStresspotential: Weniger Zeit für dieselbe Arbeit
Flexible Zeiteinteilung zu Gunsten der FamilieWeniger Zeit für den Austausch mit Kolleg:innen
Mehr Zufriedenheit unter den Mitarbeiter:innenMangelnde Kommunikation
Employer Branding


Studien belegen, dass Menschen, die nur sechs-Stunden am Tag arbeiten, produktiver und konzentrierter bei der Sache sind. Das Leistungspotenzial fällt danach erheblich ab und es unterlaufen deutlich mehr Fehler. Auch gesundheitlich bleiben wir physisch sowie psychisch länger fit, weil wir mehr Erholung in der gewonnenen Freizeit finden. Wer Familie hat, profitiert bei einer 30-Stunden-Woche von der flexibleren Zeiteinteilung, die der Kinderbetreuung zu Gute kommt. Alle diese positiven Effekten spielen natürlich immer auch dem Unternehmen in die Karten. Zufriedene Mitarbeiter:innen sind nun mal das A und O für gute Geschäftsergebnisse. Kein Wunder, dass immer mehr Unternehmen moderne Arbeitszeitmodelle für sich als Recruiting Instrument für neue Talente einsetzen.

Wenn es allerdings um das Gehalt einer 30-Stunden-Woche geht, musst du dich mit weniger zufrieden geben. Was natürlich auch zur Folge hat, dass du am Ende weniger Rente beziehst. Darüber solltest du dir unbedingt im Klaren sein, wenn du dich für eine 30-Stunden-Woche entscheidest. Auch der Kontakt zu den Kolleg:innen kann in Teilzeit mitunter zu kurz kommen. Der Fokus liegt voll und ganz auf der Arbeit – schließlich musst du dein Arbeitspensum in weniger Stunden packen.


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