Kategorie: Sektoren

Als Ingenieur:in zum Personaldienstleister: So gelingt der Berufseinstieg

Du hast deinen Ingenieurabschluss in der Tasche und tust dir dennoch mit der Arbeitssuche schwer? Versuchs doch mal bei einem Personaldienstleister für Ingenieur:innen.

1 min Lesezeit

Mann schweißt
Photo by Kateryna Babaieva on Pexels

Ob in der Fahrzeugtechnik, der Konstruktionstechnik, der Elektrotechnik oder der Automatisierungstechnik – in nahezu allen technischen Branchen fehlt es an gut ausgebildeten Ingenieur:innen. Doch obwohl in der Öffentlichkeit immer wieder von „händeringend suchenden Unternehmen“ und „einem gefährlichen Ingenieurmangel“ die Rede ist, fällt jungen Absolvent:innen der Berufseinstieg teilweise sehr schwer. Das liegt vor allem an der fehlenden Berufserfahrung und dem hohen Einarbeitungsaufwand – schließlich müssen Unternehmen die jungen Nachwuchsingenieur:innen langfristig weiterbilden und zeitaufwendig einarbeiten.

Genau hier kommen die Personaldienstleister ins Spiel: Ferchau, Brunel und Co. haben sich auf die Vermittlung von Ingenieur:innen an Unternehmen mit entsprechendem Personalbedarf spezialisiert. Und obwohl Dienstleister im Personalwesen traditionell einen schlechten Ruf haben, erweist sich der Karrierestart bei so einem Unternehmen für viele Absolvent:innen als echtes Karrieresprungbrett.

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In diesem Beitrag gehen wir auf die Arbeitswiese von Personaldienstleistern ein, erläutern die Vor- und Nachteile für angehende Ingenieur:innen und stellen die bekanntesten Dienstleister im Ingenierwesen vor.

So arbeitet ein Personaldienstleister

Die Arbeit von Personaldienstleistern umfasst im Wesentlichen die Akquise von qualifiziertem Personal, die Vermittlung von Fachkräften an das beauftragende Unternehmen und die Freisetzung von Personal. Dabei gibt es verschiedene Formen von Personaldienstleistern:

  • Beratende Personaldienstleister bieten Trainings, Coachings, Workshops und strategische Beratungsleistungen an.
  • Assistierende Personaldienstleister sind hingegen auf die Vermittlung von Fachkräften spezialisiert, etwa als Zeitarbeitskräfte oder für das Interims Management.

Viele Personaldienstleister haben sich auf ein bestimmtes Berufsbild spezialisiert, etwa auf Jurist:innen, Manager:innen oder eben Ingenieur:innen. Diese Spezialisierung bietet den Vorteil, dass der Dienstleister sowohl mit dem Auftraggeber als auch mit den Kandidat:innen auf Augenhöhe diskutieren kann. Vor der Vermittlung der Fachkraft kann so eine eingehende fachliche Prüfung der Stellenanforderungen und eine gezielte Suche nach dem gewünschten Profil erfolgen.

Doch was genau bedeutet der Berufseinstieg bei einem Dienstleister für dich als Ingenieur:in?

Als Ingenieur:in wirst du beim Personaldienstleister in der Regel mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag ausgestattet. Der Dienstleister vermittelt dich dann projektbezogen entsprechend deiner Qualifikation an Unternehmen, die Personalbedarf haben. Diese Vermittlung erfolgt in der Regel für einen klar definierten Zeitraum, es handelt sich also um einen zeitlich befristeten Vertrag.

Im Vergleich zu einer Direktanstellung bei einem Unternehmen ist die Arbeit bei einem Ingenieur-Personaldienstleister also vertraglich etwas anders strukturiert. Als Angestellte:r bei einem Personaldienstleister bist du aber ganz normal sozialversichert und erhältst ein monatliches Festgehalt.

In der Praxis liegt der wesentliche Unterschied darin, dass du flexibel bei verschiedenen Unternehmen und Projekten eingesetzt werden kannst – du musst dich also darauf einstellen, alle paar Wochen oder Monate den Arbeitsplatz zu wechseln. Zudem liegt das Gehalt beim Personaldienstleister aber im Durchschnitt auch etwas niedriger als beim Direkteinstieg.

Der Einstieg beim Personaldienstleister als Karrieresprungbrett?

Personaldienstleister haben traditionell keinen guten Ruf – ihr schlechtes Image beruht aber in erster Linie auf die fehlende Abgrenzung zu Zeitarbeitsfirmen. Solche Zeitarbeitsfirmen stehen oft am Pranger, da sie keine guten Arbeitsbedingungen bieten.

Im akademischen Bereich sind Personaldienstleister für junge Absolvent:innen durchaus eine attraktive Option zum Berufseinstieg. Gerade in technischen Berufen bietet es sich an, nach dem Studium zunächst eine Zeit lang bei einem Dienstleister zu arbeiten. Zum einen erhältst du als Absolvent:in bei einem Dienstleister sehr weitreichende Einblicke in eine Vielzahl an Projekten – du lernst also sehr viel und steigerst deine Chancen auf eine Direktanstellung bei deinem Wunschunternehmen. Zum anderen schaffen auch viele Ingenieur:innen den Sprung in eine direkte Festanstellung beim Kunden, nachdem sie sich einige Monate lang in Projekten bewährt haben.

In der Vergangenheit hatten angehende Ingenieur:innen häufig die Sorge, beim Zeitarbeitsunternehmen lediglich als billige Arbeitskraft ausgeliehen zu werden. Hier hat sich in den letzten Jahren ein Wandel vollzogen: Heute gilt der Einstieg beim Personaldienstleister als attraktiv, da er gute Entwicklungsmöglichkeiten bietet und durchaus als Karrieresprungbrett infrage kommt. In jedem Fall ist die Arbeit beim Dienstleister einer monatelangen Arbeitslosigkeit vorzuziehen.

Als Ingenieur:in zum Personaldienstleister: Vor- und Nachteile

Der Berufseinstieg als Ingenieur:in bei einem Personaldienstleister unterscheidet sich in verschiedenen Aspekten vom klassischen Direkteinstieg. Um dir eine Entscheidungshilfe zu bieten, stellen wir hier die wichtigsten Vor- und Nachteile gegenüber:

Vorteile für Ingenieur:innen beim DienstleisterNachteile für Ingenieur:innen beim Dienstleister
Steile Lernkurve durch ständig wechselnde Projekte und ArbeitgeberGeringeres Gehalt im Vergleich zu einem Direkteinstieg
Positive Auswirkungen auf den eigenen CVBereitschaft für häufige Arbeitsplatzwechsel erforderlich
Sozialversicherungspflichtige FestanstellungKeine eigenständige Auswahl des Jobs
Gut geeignet als Berufseinstieg oder zur ÜberbrückungSchlechter Ruf von Zeitarbeitsfirmen
Option zur Übernahme beim Auftraggeber


Die Top 5 Personaldienstleister für Ingenieur:innen

Wenn du deine Karriere als Ingenieur:in bei einem Personaldienstleister starten möchtest, solltest du dich in jedem Fall bei einem spezialisierten Unternehmen bewerben. Bei einem Ingenieurs-Personaldienstleister kannst du davon ausgehen, dass du mit fachlich kompetenten Ansprechpartnern zu tun hast. Das heißt, dass die Auswahl der Projekte auch in Abhängigkeit deiner persönlichen Qualifizierung erfolgt.

Dies sind die bekanntesten Personaldienstleister für Ingenieur:innen:

1.Ferchau

Ferchau gehört mit mehr als 3.000 Mitarbeitern zu den größten spezialisierten Personaldienstleistern für Ingenieur:innen. Das Unternehmen aus Gummersbach ist auf alle wesentlichen technischen Studienrichtungen spezialisiert und sucht laufende junge Absolvent:innen aus den Bereichen Elektrotechnik, Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Automatisierungstechnik, Luft- und Raumfahrt, Anlagen- und Stahlbau u.v.m.

2.Brunel

Der Personaldienstleister Brunel ist in der DACH-Region sowie in Tschechien tätig und hat sich ebenfalls auf die Vermittlung von Engineering- und IT-Fachkräften spezialisiert. Das Unternehmen ist insbesondere in den Bereichen Automobiltechnik, Mobilität, Life Sciences, Erneuerbare Energien, IT und Digitalisierung aktiv.

3.Teccon

Der Personaldienstleister Teccon beschäftigt heute mehr als 250 Ingenieur:innen, Techniker:innen Wirtschaftswissenschaftler:innen und Informatiker:innen. Die mehr als 200 Kund:innen des Unternehmens kommen aus verschiedenen Branchen. Teccon unterteilt seine Tätigkeit in diese sechs Sektoren:

  • sea (Schiffbau und Meerestechnik)
  • air (Luft- und Raumfahrttechnik)
  • mobility (Fahrzeugtechnik)
  • contec (Maschinen- und Anlagenbau, Automatisierungs- und Elektrotechnik)
  • energy (Erneuerbare Energien, Energiespeicher und Energieversorgung)
  • dev (Informationstechnik)

4.Hays

Hays ist ein international agierender Personalvermittler, der seinen Hauptsitz in London hat und weltweit über 9.000 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen ist auf die Vermittlung von Fach- und Führungskräften spezialisiert und hat in Deutschland 31 Niederlassungen. Die Geschäftsbereiche umfassen nicht nur Ingenieurwissenschaften und Informationstechnik, sondern auch zahlreiche weitere Branchen wie Finanzwirtschaft, Vertrieb, Bauwesen, Biologie oder Rechtswissenschaften.

5.iks Engineering

Der Ingenieurdienstleister iks ist in Deutschland an 26 Standorten vertreten, wobei sich der Hauptsitz in Filderstadt befindet. Das Unternehmen hat sich auf die Fachrichtungen Maschinenbau, Automobil- und Fahrzeugbau, Luft- und Raumfahrttechnik, Automatisierungstechnik, Stahl- und Anlagenbau, Technische Gebäudeausrüstung, Elektrotechnik und Mechatronik spezialisiert.

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Andreas für JobTeaser