Kategorie: Job-Interview

Das Bewerbungsgespräch: Die 10 goldenen Regeln

Bei vielen Bewerbenden lässt das Selbstmarketing im Vorstellungsgespräch zu wünschen übrig. Damit du dich am Bewerbungstag möglichst erfolgreich präsentieren kannst, haben wir 10 goldene Regeln für das Bewerbungsgespräch gesammelt.

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Bewerbungsgespräch

Back to normal: Immer öfter finden Bewerbungsgespräche wieder in Präsenz statt. Das wurde auch Zeit. Allerdings birgt ein Vorstellungsgespräch von Angesicht zu Angesicht auch einige Fallstricke, die du zu überwinden wissen solltest. In diesem Beitrag geben wir dir 10 goldene Regeln fürs Bewerbungsgespräch an die Hand, mit denen du dein Verhalten beim Vorstellungsgespräch optimieren kannst.

1. goldene Regel: Passende Kleidung im Vorstellungsgespräch

Mit gut ausgewählter Kleidung im Vorstellungsgespräch und einer gepflegten Gesamterscheinung bringst du deinem Gegenüber Respekt entgegen. Finde heraus, welche Kleidung in der Branche und insbesondere im Unternehmen getragen wird. Einen Eindruck kannst du dir auf der Karriereseite, durch Imagevideos oder Mitarbeiterprofile auf Business Portalen verschaffen. Bist du dir unsicher bei der Farbwahl? Dann entscheide dich für klassische Farben wie Dunkelblau, Weiß, Grau oder Schwarz – damit kann man eigentlich nie etwas falsch machen. Tipp: Style dich lieber einen Hauch zu klassisch als zu leger.

Neben all der Outfit-Regeln solltest du den Wohlfühlaspekt natürlich auch nicht außer Acht lassen. Denn nur wenn die Kleidung zu dir passt und du dich darin wohlfühlst, strahlst du das auch aus.

2. goldene Regel: Sei pünktlich – aber nicht überpünktlich

Zehn bis 15 Minuten vor dem vereinbarten Termin: Das ist das ideale Zeitfenster, um beim Unternehmen einzutreffen. Kommst du mehr als 15 Minuten zu früh, solltest du dir lieber noch einmal die Beine vertreten, anstatt dich direkt beim Empfang anzukündigen. Warum wäre früher zu früh? Personaler:innen haben meist einen straffen Zeitplan und können daher Bewerber:innen nicht eher empfangen, als vereinbart.

Kommst du wiederum zu spät, gerätst du total in Stress – noch bevor das Gespräch überhaupt angefangen hat. Damit es gar nicht erst dazu kommen kann, solltest du Vorkehrungen treffen:

  • Suche dir die Anschrift des Unternehmens raus
  • Plane deine Anreise, indem du dich zum Beispiel über mögliche Verkehrsbehinderungen informierst (Baustellen, Fahrplanänderungen, Streik im öffentlichen Nahverkehr oder bei der Deutschen Bahn, Sperrungen, Demos etc.)
  • Bereite dich am Vorabend auf das Bewerbungsgespräch vor: Bewerbungsunterlagen einpacken, Kleidung herauslegen etc.
  • Plane einen Zeitpuffer ein

3. goldene Regel: Warte – möglichst unauffällig

Soweit so gut: Du hast die Anreise gemeistert und bist wie geplant pünktlich angekommen. Nun kannst du noch einmal durchatmen und dich sammeln, bis es losgeht. Vermeide in diesem Moment nervös auf dem Flur auf- und abzulaufen oder an deiner Kleidung zu zupfen. Führe keine Selbstgespräche oder stelle neugierige Fragen an Mitarbeitende am Empfang. Schalte auch dein Handy in den Flugmodus, anstatt jetzt noch Nachrichten zu verfassen. Am besten setzt du dich ruhig hin und verfolgst das Geschehen um dich herum. Du weißt nie, wem dein Verhalten auf dem Flur negativ auffällt.

4. Regel: Eine souveräne Begrüßung

Die Begrüßung kann, wenn auch unterbewusst, durchaus den weiteren Gesprächsverlauf positiv sowie negativ beeinflussen. Ein nervöser Blick, ein verkrampftes Lächeln oder ein lascher Händedruck reichen aus, um beim Personalverantwortlichen einen schlechten ersten Eindruck zu unterlassen. Versuche, locker zu bleiben und deinem Gesprächspartner oder deiner Gesprächspartnerin offen entgegenzutreten. Punkten kannst du, wenn du dir den Namen der Ansprechperson gemerkt hast. Auch wenn du dich bei einem hippen, jungen Start-up vorstellst: Halte dich zunächst mit dem Duzen zurück. Warte ab und tue es deinem Gesprächspartner oder deiner Gesprächspartnerin gleich.

Noch einmal zum Händedruck: Das Handgeben zur Begrüßung ist in unserem Kulturkreis ein festes Ritual. Aber ist das nach Corona überhaupt noch okay oder ab sofort ein No-Go? Eine Frage, die selbst einige Personaler:innen verunsichert. Wir empfehlen dir, dich der Situation anzupassen. Reicht dir dein Gegenüber nicht die Hand, dann betrachte das nicht als Ablehnung deiner Person, sondern als eine reine Hygienemaßnahme. Alternativ kannst du mit einem festen Blickkontakt, einem freundlichen Lächeln und einem leichten Kopfnicken deine Wertschätzung ausdrücken und signalisieren, dass du dich auf den Termin freust.

5. goldene Regel: Zeige dich von deiner besten Seite

Bei einem nicht ganz geradlinig verlaufenden Lebenslauf drücken Personaler:innen gern mal ein Auge zu – bei schlechten Manieren allerdings nicht. Mitarbeitende sind Aushängeschilder des Unternehmens. Wer sich schon im Vorstellungsgespräch daneben benimmt, zeigt, dass er nicht auf Kund: innen und Geschäftspartner:innen losgelassen werden kann. Erscheinst du also mit Kaugummi und Jeans im Jobinterview und fällst deinem Gegenüber mehrfach ins Wort, schwinden deine Chancen auf den Job rapide – ganz egal wie qualifiziert du bist. Zeige dich lieber von einer freundlichen Art und höre deinen Gesprächspartner:innen aufmerksam zu. Es klingt banal, kann aber ausschlaggebend für den Job sein.

6. goldene Regel: Übe deine Selbstpräsentation

Die meisten Bewerbungsgespräche beginnen mit einer Vorstellungsrunde. Anhand deiner Selbstpräsentation möchte der Personalverantwortliche mehr über dich herausfinden:

  • Wie gut kannst du dich ausdrücken?
  • Ist die ausgeschriebene Position ein passender Karriereschritt für dich?
  • Wie gut passt du ins Team?
  • Gibt es Widersprüche zu deinem Lebenslauf?
  • Kannst du wichtige Inhalte von unwichtigen unterscheiden?

Eine ideale Selbstpräsentation dauert zwei bis maximal fünf Minuten. Um in dieser Zeit zu glänzen, solltest du dir vorab die Zeit nehmen, um dich gut darauf vorzubereiten. Kommst du gerade frisch von der Uni, kannst du erzählen, warum du dich für dein Studienfach entschieden hast und wo deine Schwerpunkte lagen. Welche Praktika du absolviert hast und über welches Thema du in deiner Abschlussarbeit geschrieben hast. Hast du bereits Berufserfahrungen gesammelt, dann führe den Personaler oder die Personalerin durch die wichtigsten Stationen deiner bisherigen Karriere.

Ganz wichtig: Nutze deine Selbstpräsentation nicht, um deine aktuellen Chefs schlecht zu machen.

7. goldene Regel: Bereite dich auf Fragen im Vorstellungsgespräch vor

Der Lebenslauf gibt Personalverantwortlichen einen guten Überblick über deine fachlichen Qualifikationen. Im Vorstellungsgespräch geht es darum, dich und deine Persönlichkeit kennenzulernen, um herauszufinden, ob du zum Unternehmen und zum Team passt. Um möglichst viel über dich zu erfahren, stellen Personalverantwortliche gezielte Fragen. Auf die meisten dieser häufig gestellten Fragen kannst du dich gut vorbereiten. Beiträge und Beispiele dazu findest du auch hier in unseren Karrieretipps. Dabei kommt es nicht darauf an, Antworten auswendig zu lernen. Eine gute Vorbereitung hilft dir aber dabei, souverän und selbstsicher auf die Fragen zu antworten.

8. goldene Regel: Antworte ehrlich und authentisch

Personalverantwortliche sind Profis auf ihrem Gebiet. Sie merken schnell, wenn ein Talent im Jobinterview zu dick aufträgt und nicht aufrichtig auf die Fragen antwortet. Umso wichtiger ist es, dass du über eine gute Selbsteinschätzung verfügst. Befrage Freunde, Familie, Mitstudierende oder ehemalige Kolleg:innen, solltest du dir in diesem Punkt unsicher sein. Welche Stärken und Schwächen sehen sie in dir? Stehe zu deinen Fehlern und Schwächen, ebenso wie zu deinen Stärken. Das macht dich sympathisch und authentisch. Natürlich solltest du nicht alles von dir preisgeben. Verwechsle das Jobinterview nicht mit einer Therapiestunde.

Mitunter kann es vorkommen, dass dir fiese Fangfragen im Bewerbungsgespräch gestellt werden. Mit diesem Mittel möchten dich Personaler:innen nur etwas aus der Reserve locken und einen Blick hinter deine einstudierte Fassade erhalten. Lass dich davon nicht einschüchtern. Antworte ehrlich, spontan und fasse dich kurz. Je mehr du ins Reden kommst, desto größer ist die Chance, dass du dir zu sehr in die Karten schauen lässt.

Beispiele für Fangfragen im Bewerbungsgespräch:

  • Wie findest du es, geführt zu werden?
  • Wie geht es dir heute morgen?
  • Wann hast du das letzte Mal die Regeln gebrochen und warum?
  • Was können deine Kolleg:innen von dir lernen?
  • Wenn ich zwei Ex-Kollegen befrage – einen Sympathisanten und einen, der das nicht ist: In welchen Punkten würden beide übereinstimmen?

9. goldene Regel: Hochmut kommt vor dem Fall

Viele Hochschulabsolvent:innen sind heute sehr gut ausgebildet und treten entsprechend selbstbewusst im Vorstellungsgespräch auf. Allerdings fehlt es den meisten Bewerber:innen, die frisch von der Uni kommen, an Praxiserfahrung. Ein gesundes Selbstbewusstsein wird von den Talenten gewünscht, nicht aber Überheblichkeit und Selbstüberschätzung. Informiere dich daher im Vorfeld gut über die branchen- oder unternehmensüblichen Einstiegsgehälter und setze deine Erwartungen nicht zu hoch an. Schau dir das Unternehmen in aller Ruhe an, erlange berufliche Erfahrungen und nutze nicht direkt das erste Vorstellungsgespräch, um deine Ansprüche auf die Position als CEO auf den Tisch zu bringen.

10. goldene Regel: Im Bewerbungsgespräch die Gehaltsfrage meistern

Über Geld spricht man nicht, aber im Bewerbungsgespräch eben doch: Neigt sich das Gespräch dem Ende entgegen, sollte die Frage nach dem Gehalt unbedingt auf den Tisch kommen. Auch wenn dieser Moment viele Bewerber:innen vor eine große Herausforderung stellt, kannst du dich davor nicht drücken. Wer sich vor dem Termin gründlich über die branchenübliche Gehaltsspanne informiert – natürlich unter Berücksichtigung der persönlichen Berufserfahrung, kann hier selbstsicher und angemessen verhandeln. Bleib flexibel und beharre nicht unbedingt auf dein Wunschgehalt. Vor allem dann nicht, wenn du den Job unbedingt haben möchtest und er einen wichtigen Meilenstein in deiner Karriere bedeutet. Bei Bedarf kannst du um Bedenkzeit bitten. Aber auch hier gilt die Devise: Stets höflich und freundlich bleiben.


Wiebke für JobTeaser


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