Gewinnbeteiligung für Mitarbeiter:innen: So profitierst du vom Erfolg deines Unternehmens
Ein Unternehmen ist immer nur so erfolgreich wie seine Mitarbeiter:innen. Warum sollten diese dann nicht auch am Gewinn der Firma beteiligt werden? Lese in diesem Beitrag alles rund ums Thema Gewinnbeteiligung für Mitarbeiter:innen.
1 min Lesezeit

Gewinnbeteiligungen werden längst nicht mehr nur an die Vorstandsebene oder an Gesellschafter:innen ausgezahlt. Immer häufiger können sogar schon Berufseinsteiger:innen vom Jahresgewinn ihres Unternehmens profitieren. Dieser Motivations-Booster ist natürlich nicht ganz uneigennützig. Warum zahlen Arbeitgeber:innen Gewinnbeteiligungen? Wie hoch kann eine Gewinnbeteiligung sein und welche Modelle gibt es? Wir klären auf.
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Zur JobsucheWas genau ist eine Gewinnbeteiligung?
Die Gewinnbeteiligung zählt zu den Grundformen der Erfolgsbeteiligung. Bei der Gewinnbeteiligung erhalten Gesellschafter:innen oder Manager:innen – aber immer häufiger auch Mitarbeiter:innen, einen bestimmten prozentualen Anteil am Jahresgewinn des Unternehmens. Die Vergütung kann dabei als Prämie, Sachwerte oder Kapitalbeteiligung ausgeschüttet werden. Je erfolgreicher das Unternehmen wirtschaftet, desto höher fällt entsprechend auch die Gewinnbeteiligung aus.
Beachte: Viele Unternehmen legen für die Gewinnbeteiligung von Mitarbeiter:innen einen Mindestgewinn fest. Kann das Unternehmen diesen vorgegebenen Jahresgewinn nicht erzielen, fällt die Vergütung aus. Die Gewinnbeteiligung stellt in der Regel ein zusätzliches Einkommen zum eigentlichen Festgehalt dar.
Die Grundformen der Erfolgsbeteiligung

Wer bekommt eine Gewinnbeteiligung?
Es gibt keine gesetzlichen Vorgaben, welche Mitarbeiter:innen eine Gewinnbeteiligung erhalten und welche nicht. Allein die Geschäftsführung eines Unternehmens entscheidet, wer am Unternehmensgewinn beteiligt wird und in welcher Form. Dabei kann eine Gewinnbeteiligung für alle Mitarbeiter:innen gelten, nur bestimmte Abteilungen betreffen oder sich nur an Führungskräfte richten. Aber auch andere Kriterien, wie zum Beispiel eine langjährige Betriebszugehörigkeit können ausschlaggebend dafür sein, ob du eine Prämie erhältst oder nicht.
Gut zu wissen: Den Anspruch auf eine Gewinnbeteiligung sowie die Höhe der Auszahlung kannst du als Mitarbeiter:in nicht erzwingen. Nur die Gewinnbeteiligung für Vorstände oder Aufsichtsratsmitglieder wird meist individuell ausgehandelt.
Gewinnbeteiligung für Mitarbeiter: Was ist die Grundlage der Berechnung?
Anders als etwa bei der Leistungsbeteiligung, die sich auf den individuellen Erfolg einer Einzelperson bezieht, berechnet sich die Gewinnbeteiligung anhand der Performance des Gesamtunternehmens. Die Messgröße bei einer Gewinnbeteiligung ist in der Regel also der erwirtschaftete Gewinn des Unternehmens innerhalb eines Geschäftsjahres. Der Jahresgewinn ergibt sich aus der Gewinn-und-Verlustrechnung des Unternehmens. Gut zu wissen: Das Unternehmen kann als Grundlage für die Berechnung der Gewinnbeteiligung den Jahresgewinn vor oder nach Abzug von Steuern heranziehen.
Bei der Ertragsbeteiligung wird die prozentuale Vergütung auf den erzielten Umsatz ausgezahlt. Diese Form der Erfolgsbeteiligung kommt häufig im Verkauf vor. Der Umsatz sind die reinen Einnahmen des Unternehmens, also ohne Abzug laufender Kosten.
Muster Gewinnbeteiligung für Mitarbeiter
Wenn du mit deinem Arbeitgeber oder deiner Arbeitgeberin eine Gewinnbeteiligung vereinbarst, dann wird in der Regel ein Dokument beziehungsweise eine Vereinbarung zur Gewinnbeteiligung von beiden Parteien unterschrieben, die das Ganze rechtskräftig macht. Muster zur Vereinbarung einer Gewinnbeteiligung findest du im Internet.
Modelle der Mitarbeitergewinnbeteiligung
Unternehmen, die ihre Mitarbeiter:innen am Gewinn beteiligen wollen, können dabei auf unterschiedliche Modelle zurückgreifen – auch Kombinationen sind möglich. Wie wird die Gewinnbeteiligung in der Regel ausgezahlt? Wir stellen dir hier die üblichsten Modelle kurz vor.
Die Prämienzahlung
Je nach Höhe des Gewinns hat das Unternehmen die Möglichkeit, dir einmal jährlich eine Prämie auszuzahlen. Diese Zahlung kann dann mit deiner Lohnabrechnung oder als Zusatzzahlung erfolgen.
Mitarbeiterguthaben / Altersvorsorge
In diesem Fall wird die Gewinnbeteiligung nicht direkt ausgezahlt, sondern wird auf einem firmeninternen Guthabenkonto für den Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin verwahrt. Daraus ergibt sich auch die Variante, dass dir deine Gewinnbeteiligung als betriebliche Altersvorsorge zu einem späteren Zeitpunkt einmalig oder monatlich ausbezahlt wird.
Belegschaftsaktien
Arbeitest du für eine Aktiengesellschaft, dann kannst du deine Gewinnbeteiligung auch in Form von Aktien erhalten. Du erhältst dann eine Dividende und bist an der Wertsteigerung aber ebenso auch an Verlusten des Unternehmens beteiligt. Du kannst deine Aktien natürlich auch jederzeit verkaufen.
Wie bereits erwähnt, sind bei der Gewinnbeteiligung für Mitarbeiter:innen auch Mischformen üblich: So kann zum Beispiel ein Teil deines Gewinns als Prämie ausgezahlt werden, der andere Teil wird für deine Altersvorsorge angelegt. Ganz egal, welches Gewinnbeteiligungsmodell ein Arbeitgeber oder eine Arbeitgeberin anbietet, es sollte für die Mitarbeiter:innen stets nachvollziehbar sein, um auch die Motivation zu fördern.
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Zur JobsucheWie hoch ist eine Gewinnbeteiligung?
Auf den prozentualen Anteil deiner Gewinnbeteiligung kannst du leider keinen Einfluss nehmen. Diese Entscheidung trifft einzig und allein das Unternehmen. Darüber hinaus ist die Höhe deiner Prämie abhängig von dem erzielten Jahresgewinn und lässt sich daher nicht konkret angeben. Zusätzlich müssen von dem Gewinn auch Rücklagen gebildet und wichtige Investitionen getätigt werden – es wird also nicht alles an Mitarbeiter:innen oder Gesellschafter:innen ausgezahlt. Es gibt also einige Kriterien, die die Höhe der Gewinnbeteiligung beeinflussen. Dabei kann die Summe von einhundert bis zu mehreren Tausend Euro im Jahr variieren.
Ein Beispiel: Vor allem in der Automobilbranche sind Gewinnbeteiligungen üblich. BMW zahlte an seine Mitarbeiter:innen im Jahr 2021 eine Prämie von durchschnittlich 2.160 Euro. Hinzu kommt ein zusätzlicher Beitrag für die Betriebsrente in Höhe von 450 Euro.
Lesetipp: Durchschnittliches Jahreseinkommen: Wo liegst du mit deinem Gehalt?
Zahlst du auf die Gewinnbeteiligung für Mitarbeiter:innen Steuern?
Mit dem Erhalt einer Gewinnbeteiligung erzielst du Einkünfte aus nicht selbstständiger Arbeit, die du versteuern musst. Das erfolgt in der Regel über deine Gehaltsabrechnung. Hier werden Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge abgezogen.
Warum zahlen Unternehmen eine Gewinnbeteiligung?
In erster Linie ist die Zahlung einer Gewinnbeteiligung ein Zeichen von Wertschätzung. Dein Arbeitgeber lässt dich am Erfolg des Unternehmens materiell teilhaben. Schließlich hast du als Mitarbeiter:in mit deiner Leistung maßgeblich dazu beigetragen. Darüber hinaus gibt es allerdings auch noch weitere Gründe, warum es sich für Unternehmen lohnt, eine Gewinnbeteiligung zu zahlen.
Vorteile der Gewinnbeteiligung für Mitarbeiter:innen
- Loyalität und Identifikation mit dem Arbeitgeber
- Förderung der Motivation
- Steigerung der Leistungsbereitschaft
- kosten- und kundenorientiertes Arbeiten
- erfolgsorientiertes Handeln
- Employer Branding
Mitarbeiter:innen am Gewinn zu beteiligen, ist also nicht nur eine nette Geste des Unternehmens, sondern hat durchaus weitere positive Nebeneffekte.
Gewinnbeteiligen können sich allerdings auch negativ auf das Betriebsklima auswirken. So kann beispielsweise Neid und Unmut unter Kolleg:innen entstehen – insbesondere bei unterschiedlich hohen Gewinnbeteiligungen oder wenn nur einige Beschäftigte eine Prämie bekommen und andere nicht. So bleibt der Teamgeist auf Kosten von Egotrips auf der Strecke. Außerdem kann die Gewinnbeteiligung Stress auslösen. Mitarbeiter:innen fühlen sich unter Druck gesetzt und arbeiten noch mehr, um den Erfolg des Unternehmens zu optimieren.
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