
Du merkst es nicht in jeder Situation, aber es stimmt tatsächlich: Dein Körper spricht – und zwar immerzu. Über Mimik, Gestik und Körperhaltung gibst du ununterbrochen Informationen über dich preis, die deine Wirkung auf andere Menschen unterbewusst beeinflussen. Diese Art der Kommunikation wird auch als nonverbal bezeichnet. Möchtest du Vorgesetzte und KollegInnen von dir überzeugen und im Job einen starken Auftritt hinlegen, dann kommst du nicht darum herum, dich näher mit deiner persönlichen Körpersprache im Job zu beschäftigen.
Was sagt uns Körpersprache?
„Der Körper ist der Handschuh der Seele, seine Sprache das Wort des Herzens“, so sagt es Professor Samy Molcho – einer der Experten auf dem Gebiet der Körpersprache. Körpersprache hängt also ganz eng mit deiner Persönlichkeit, deinem Wohlbefinden in einer bestimmten Situation oder auch mit deinem Selbstvertrauen zusammen.
Wirkst du sympathisch und vertrauensvoll oder doch eher verschlossen und unsicher auf andere? Gerade im Job hat Körpersprache einen großen Einfluss darauf, wie KollegInnen und Vorgesetzte dich wahrnehmen. Möchtest du beruflich einen besseren Eindruck hinterlassen, dann kann dir eine Selbstreflexion deiner eigenen Körpersprache dabei helfen.
Körpersprache im Job wahrnehmen, reflektieren – und verändern
Wie wirst du im Team wahrgenommen? Was sagst du mit deiner Körpersprache aus – und was kannst du tun, um deine Körpersprache am Arbeitsplatz zu verbessern? Nur wenn du dich selbst beobachtest, wirst du erkennen, in welchen Situationen du bereits souverän rüberkommst und in welchen Momenten noch Verbesserungspotenzial in dir schlummert. Aber wie kannst du dabei konkret vorgehen? Nun, die nachfolgenden Fragen helfen dir, mehr über deine Wirkung auf andere zu erfahren.
“ findest du weitere wichtige Hinweise zum Thema.
5 Fragen, die dir helfen können die Wirkung deiner Körpersprache im Job zu erkennen
- Welche Rollen verkörperst du beruflich?
Welche Bereiche verantwortest du in deinem Job. Welche Position nimmst du ein und für welche Aufgaben bist du zuständig?
- Wie möchtest du konkret wahrgenommen werden?
Beispiele: Im Teammeeting, wenn du präsentierst, bei einem Beratungsgespräch mit KundInnen oder auch beim Netzwerken.
- Wie wirkst du aktuell?
Du fragst dich vielleicht, wie du das beantworteten sollst, ohne dich selbst von außen zu betrachten. Häufig beobachten wir das Verhalten anderer, aber die eigene Wirkung wahrzunehmen, ist natürlich wesentlich schwieriger. Wenn du es herausfinden möchtest, dann achte vor allem darauf, wie du dich in bestimmten Situationen im Beruf gibst. Wie ist deine Körperhaltung während du präsentierst? Hältst du Augenkontakt im Gespräch mit Vorgesetzten und wie steht es mit deinem Händedruck?
- Was kannst du an deiner Körpersprache im Job noch optimieren?
Nachdem du dich genauer mit deiner Körpersprache am Arbeitsplatz beschäftigt hast, kannst du nun viel besser einschätzen, in welchen Momenten du noch an deiner Haltung feilen kannst. Tipp: Bitte eine Person, die dich nicht so gut kennt, um ein ehrliches Feedback. KollegInnen und Freunde würden sich womöglich vorsichtiger ausdrücken, um dich nicht zu kränken.
- Passen die Rollen zu deiner Natur?
Aus einem von Natur aus zurückhaltenden Menschen wird so schnell keine Rampensau. Nicht alle Rollen passen unbedingt zu dir – und das ist auch gut so. Ein Team lebt von den unterschiedlichen Charakteren, die in der Summe ein Ganzes ergeben. Auch wenn du KollegInnen für Ihre Fähigkeiten bewunderst, du musst nicht genauso sein, aber du kannst dir realistische Ziele setzen, die dich nicht frustrieren, sondern motivieren.
Welche Körperhaltung beim Bewerbungsgespräch?
Aus deiner Körpersprache im Vorstellungsgespräch können Personalverantwortliche viel über dich erfahren: Bist du unsicher oder selbstbewusst, interessiert oder gelangweilt? Damit du nicht schon nach dem Bewerbungsgespräch auf dem Aussortiert-Stapel landest, schau hier, welche Körpersprache Fehler du im Vorstellungsgespräch besser nicht machen solltest.
Körpersprache: 8 Fehler, die du beim Vorstellungsgespräch unbedingt vermeiden solltest
Wohin nur mit den Händen im Vorstellungsgespräch und wie nur richtig sitzen? Keine Sorge, nachdem du diese typischen Fehler im Jobinterview kennst, bist du viel besser auf die Situation vorbereitet und weißt, wie du Körpersprache positiv für dich nutzen kannst. Das ist insbesondere auch bei Online Vorstellungsgesprächen wichtig.
Fehler #1: Keinen Augenkontakt aufnehmen
Durch Blickkontakt zeigst du, dass du offen bist.
Fehler #2: Zu wenig Lächeln
Ein Lächeln macht dich sympathisch. Am besten denkst du direkt bei der Begrüßung daran.
Fehler #3: An einem Gegenstand spielen
Wenn wir nervös sind, suchen unsere Finger nach Halt, zum Beispiel an einem Stift.
Fehler #4: Auf dem Stuhl zappeln
Das unruhige Herumzappeln auf deinem Stuhl wirkt auf Personaler unsicher und zeigt deine Nervosität.
Fehler #5: Eine schlechte Sitzhaltung einnehmen
Lustlos im Stuhl hängen oder breitbeinig in Macho-Pose, beide Körperhaltungen sind No-Gos im Vorstellungsgespräch. Richtig sitzen kannst du, indem du eine aufrechte Sitzhaltung und die gesamte Fläche des Stuhls einnimmst.
Fehler #6: Arme verschränken
Diese Geste ist eine klare Abwehrhaltung und baut Distanz auf.
Fehler #7: Zu wild gestikulieren
Mit deinen Händen kannst du deinen Worten noch mehr Bedeutung verleihen, versuche allerdings dabei, nicht zu engagiert zu sein und deine Bewegungen gut zu kontrollieren. Übe es zur Sicherheit ein paar Mal vorm Spiegel.
Fehler #8: Ein lascher oder ein zu starker Händedruck
Toter Fisch oder Knochenbrecher? Ein schwacher Händedruck fühlt sich ebenso unangenehm an, wie ein zu starker. Mit einem festen Händedruck drückst du hingegen deinen Respekt aus und kommst selbstbewusst rüber.
Warum ist Körpersprache bei einer Präsentation wichtig?
Viele der Körpersprache Tipps, die im Vorstellungsgespräch gelten, helfen dir natürlich auch in anderen Situationen im Job. So sind Augenkontakt, Händedruck oder Körperhaltung ebenso wichtig, wenn du auf einem Kundentermin bist. Die Paradedisziplin im Job ist jedoch das Präsentieren vor Publikum. Nicht jeder fühlt sich dabei sicher und selbstbewusst. Geht es dir ähnlich? Wir zeigen dir, wie du dank Körpersprache deinen Worten mehr Wirkung verleihen kannst.
10 schnelle Tipps für deine Körperhaltung beim Präsentieren
- Suche den Blickkontakt: Das schafft eine Verbindung mit dem Publikum.
- Wähle eine aufrechte Haltung: Wer sich selbstsicher fühlt, macht sich groß.
- Achte auf eine offene Körpersprache: Ein Stehpult oder verschränkte Arme blockieren deine Beziehung zum Publikum.
- Nimm einen festen Stand ein: Stelle dich schulterbreit auf – bequem und stabil. Ein guter Stand strahlt Ruhe und Kompetenz aus und ist sogar gut für deine Stimme.
- Vermeide Mikrogesten: Nesteln am Laserpointer zeigt, dass du nervös bist.
- Wechsle deine Position: hin und wieder, aber gezielt, nicht zufällig. So bleibst du souverän.
- Veranschauliche deine Botschaften mit Gesten: Das machte deine Rede verständlicher und steigert die Aufmerksamkeit der ZuhörerInnen.
- Augenkontakt nicht vergessen: solltest du Notizen ablesen, dann erinnere dich daran, hin und wieder den Blickkontakt zum Publikum zu suchen. Beende zum Beispiel deine Kernaussagen mit einem Blick in die Runde.
- Immer wichtig ist dein Lächeln: So gewinnst du die Sympathie und das Interesse deines Publikums garantiert.
- Greife zur richtigen Kleidung: Fühlst du dich unwohl in deinem Outfit, kann das den Gesamteindruck deiner Präsentation aus dem Gleichgewicht bringen.
Du möchtest noch mehr über Körpersprache im Job erfahren? Eine Tabelle zur Körpersprache und ihrer Bedeutung findest du in unserem Beitrag „Beispiele für Körpersprache: Welche Wirkung hat sie im Job?“
Hat Ihnen dieser Artikel geholfen?