Nach dem Studium arbeitslos – wie geht's weiter?
Du findest nach dem erfolgreichen Abschluss deines Studiums nicht auf Anhieb einen Job? Das kann frustrierend sein, kommt aber durchaus häufiger vor und sollte dich daher nicht beunruhigen. Wir zeigen dir, wie du dich in dieser Situation verhalten solltest.
1 min Lesezeit

Inhalt:
- Was tun, wenn du nach dem Studium arbeitslos bist?
- Musst du dich nach dem Studium arbeitslos melden?
- Arbeitslosengeld I oder Hartz 4: Was du nach dem Studium beantragen kannst
- Arbeitslos melden ohne Anspruch auf Arbeitslosengeld?
- Arbeitslos melden nach dem Studium, so solltest du vorgehen
- Wie gelingt dir der Berufseinstieg nach dem Studium?
Endlich das Studium beendet – aber was, wenn du nach dem Abschluss nicht direkt einen Job findest? Eine Frage, die du dir vielleicht aktuell stellst, die dich aber nicht zu sehr beunruhigen sollte. Denn HochschulabsolventInnen haben mit einer Arbeitslosenquote von gerade mal 2,2 Prozent[1] gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Auch wenn es im Schnitt drei bis vier Monate dauern kann, finden letztendlich über 95 Prozent der UniversitätsabgängerInnen einen festen Job. Musst du dich in dieser Übergangszeit arbeitslos melden? Hast du nach dem Studium ein Recht auf Arbeitslosengeld und wie verbringst du die arbeitslose Zeit sinnvoll? Wir haben Tipps, die dir sicher weiterhelfen.
Was tun, wenn du nach dem Studium arbeitslos bist?
Bist du in der Zeit nach dem Studium arbeitslos, solltest du natürlich nicht direkt den Mut verlieren. Denn die Aussichten auf einen Job stehen grundsätzlich positiv für dich. In der Zeit zwischen Studium und Berufseinstieg tust du natürlich gut daran, wenn du deine Zeit sinnvoll nutzt, um möglichst schnell einen Ausweg aus deiner aktuellen Situation zu finden. Außerdem solltest du auch dafür sorgen, dass du finanziell weiterhin abgesichert bist. Welche Maßnahmen du dafür treffen kannst? Wir haben Antworten für dich.
Musst du dich nach dem Studium arbeitslos melden?
Wenn du nach dem Studium nicht übergangslos ins Berufsleben starten kannst, musst du dich nicht zwangsläufig arbeitslos melden. Manch einer ist in der Lage, sich selbst zu finanzieren oder bekommt finanzielle Unterstützung von Familie oder PartnerIn. Manch anderer ist aber womöglich auf die staatliche Finanzspritze angewiesen, um sich voll und ganz der Jobsuche und Weiterbildung zu widmen. In jedem Fall kannst du dich frühzeitig bei deiner zuständigen Agentur für Arbeit melden, um fachkundigen Rat in Anspruch zu nehmen.
Achtung! In Deutschland besteht eine Krankenversicherungspflicht. Wenn du dich nach dem Studium nicht arbeitslos meldest, musst du dich um eine eigenständige Krankenversicherung kümmern, zum Beispiel durch eine freiwillige Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Krankenkasse.
Arbeitslosengeld I oder Hartz 4: Was du nach dem Studium beantragen kannst
Möchtest du nach dem Studium Arbeitslosengeld beantragen, dann musst du dich zunächst einmal mit der deutschen Bürokratie auseinandersetzen. Lass dich davon aber nicht direkt entmutigen, wir führen dich durch den Paragrafen-Dschungel.
Vorab lässt sich grundlegend schon einmal eines festhalten: Nach dem Studium hast du in der Regel keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld I, weil du höchstwahrscheinlich noch nicht für zwölf Monate am Stück sozialversicherungspflichtig beschäftigt warst und somit nicht in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hast. Einzahlungen im Studium sind nur üblich, wenn deine Werkstudententätigkeit über 20 Wochenstunden hinausgeht.
Es besteht für dich nach dem Studium aber die Möglichkeit, einen Antrag auf Arbeitslosengeld II zu stellen, auch als Hartz 4 bekannt. Allerdings hast du nicht zwangsläufig einen Anspruch darauf.
Daran könnte die Bewilligung von Hartz 4 scheitern:
- Deine Ersparnisse übersteigen den zulässigen Freibetrag von 150 Euro pro Lebensjahr.
- à bei einem Alter von 26 Jahren entspricht das 3.900 Euro
- Bei Bedarfsgemeinschaften mit Eltern oder PartnerIn wird auch deren Einkommen angerechnet.
- à Wohngemeinschaften sind keine Bedarfsgemeinschaft
Gut zu wissen! Der Regelsatz für Hartz 4 beträgt im Jahr 2021 für Alleinstehende oder Alleinerziehende 446 Euro. Zusätzlich bezahlt das Amt Miete und Heizkosten für eine angemessene Unterkunft. Darüber hinaus werden die Kosten für Bewerbungen übernommen. Möglich sind fünf Euro pro Bewerbung bis zu einem Höchstbetrag von 260 Euro pro Jahr.
Arbeitslos melden ohne Anspruch auf Arbeitslosengeld?
Wenn du feststellst, dass du weder Arbeitslosengeld I noch Hartz 4 berechtigt bist, dann kannst du dich auch ohne Leistungsbezug nach dem Studium arbeitslos melden. Was es dir bringt, siehst du in der nachfolgenden Liste.
Vorteile | Nachteile |
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Arbeitslos melden nach dem Studium, so solltest du vorgehen
Wenn du dich nach deinem Studium arbeitslos melden möchtest, solltest du dich drei Monate vor Abschluss deines Studiums auf dem Portal der Agentur für Arbeit über das Online-Formular arbeitssuchend melden. Nachdem du exmatrikuliert bist, meldest du dich dann bei der Agentur für Arbeit an deinem Wohnort persönlich arbeitslos. Im Anschluss wird geprüft, ob Du einen Anspruch auf Arbeitslosengeld hast.
Beispiel: Wenn du mit dem Ende des Sommersemesters am 30.09. exmatrikuliert wirst, kannst du dich direkt ab dem 01.10. arbeitslos melden.
Wie gelingt dir der Berufseinstieg nach dem Studium?
Ist das Finanzielle geregelt, hat für dich die Jobsuche sicherlich oberste Priorität. Lass dich jetzt bloß nicht entmutigen, sondern bleib am Ball und versuche dich regelmäßig weiter zu bewerben. Vielleicht gibt es Möglichkeiten, die du noch nicht ausgeschöpft hast. Mit unseren Tipps kannst du deine Jobsuche noch weiter vorantreiben, um nach dem Studium nicht lange arbeitslos zu bleiben.
Recherchiere die Berufsbilder und Jobs, die zu deinem Abschluss passen
Kann es sein, dass du mit deinem Abschluss für Berufszweige qualifiziert bist, die du bisher noch gar nicht in Betracht gezogen hast? Die Berufsmöglichkeiten könnten größer sein, als du denkst. Wenn du zum Beispiel Bauingenieurwesen studierst, kannst du danach nicht ausschließlich Bauwerke konstruieren, sondern auch Gutachten erstellen oder die Bauindustrie beraten.
Nutze Beratungsangebote deiner Hochschule oder Universität
Heutzutage stehen Studierenden eine Vielzahl an Beratungsangeboten zur Verfügung. Du kannst hier zum Beispiel einen Termin für deine berufliche Orientierung, Entscheidungsfindung oder auch für einen Bewerbungsunterlagencheck vereinbaren. Denn auch Hochschulen möchten natürlich, dass du nach dem Studium möglichst nicht arbeitslos wirst.
Baue dein Netzwerk aus
Wer Beziehungen pflegt, erhöht seine Chancen auf eine Arbeitsstelle. Insbesondere als StudentIn bietet sich eine Mitgliedschaft im Alumni-Netzwerk deiner Hochschule an. Zudem lassen sich nirgendwo so gute Kontakte knüpfen wie auf einer Karriere- und Jobmesse. Hier stellen sich Firmen persönlich vor, du kannst zahlreiche Unternehmen unter die Lupe nehmen und mit PersonalerInnen ins Gespräch kommen. Durch die Corona-Situation fallen viele Messen aktuell leider aus.
Suche nicht da, wo alle suchen
Fast 60 Prozent der Arbeitsplätze gibt es laut Bundeswirtschaftsministerium in mittelständischen Betrieben[2]. Dazu gehören Familienunternehmen genauso wie Start-ups. Manche Mittelständler sind nur in ihrer Region bekannt. Sie sitzen oft in der Provinz, sind aber deshalb nicht zwangsläufig provinziell. Viele haben internationale Standorte.
Absolviere ein Praktikum
Im Studium hast du meist nicht die Zeit, wertvolle Berufserfahrungen zu sammeln. Wäre nicht genau jetzt ein idealer Zeitpunkt, um das nachzuholen? Ein Praktikum ist nicht nur gut, um die Lücke im Lebenslauf zu füllen, auch bei deiner Jobsuche kann die erlangte Praxiserfahrung von Vorteil sein. Kannst du im Praktikum überzeugen, können sich zudem Chancen auf eine anschließende Festanstellung ergeben.
Bilde dich weiter
Anstatt dich jetzt hängen zu lassen, kannst du die Zeit nutzen, um dein Qualifikationsprofil aufzuwerten. Denn mit einer Weiterbildung kannst du dir wertvolle Vorteile gegenüber anderen BewerberInnen verschaffen. Sei es ein Kurs, um dein Business-Englisch oder um deine IT-Skills zu verbessern. Die Möglichkeiten sind vielfältig.
Erstelle dir ein Profil auf JobTeaser
Mit einem Profil auf JobTeaser hast du die Möglichkeit, aktiv auf Jobsuche zu gehen. Denn hier findest du Jobangebote von zahlreichen Unternehmen, die speziell auf die Profile von Studierenden und AbsolventInnen zugeschnitten sind. Aber auch Unternehmen können dich über dein Profil finden und für Jobs rekrutieren. So bleibst du nach dem Studium garantiert nicht lange arbeitslos!
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[1] Quelle: Broschüre Akademiker der Agentur für Arbeit, vgl. S. 25 ff.
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