Kategorie: Chancen ergreifen

Duales Studium – Gehalt, Arbeitszeit und Zukunftsaussichten

Ein duales Studium erfordert viel Ehrgeiz und bietet zahlreiche Entfaltungsmöglichkeiten. Du bekommst ein ansprechendes Gehalt und du kannst zwischen drei Arten wählen.

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Mann sitzt mit Buch auf Sofa
Foto von Craig Adderley von Pexels

Du hast Interesse an einem praxisorientierten Studium und schon Ideen, in welche Richtung du dich orientieren möchtest? Dann könnte ein duales Studium genau das richtige für dich sein! Im Gegensatz zu einem rein theoretischen Hochschulstudium kannst du im dualen Studium zusätzlich praktische Erfahrungen in einem Unternehmen sammeln. Das duale Studium bietet also eine gute Mischung aus Theorie und Praxis, welche dir den Einstieg ins Berufsleben erleichtern kann. Auch ein Auslandssemester ist möglich.

Aufgrund der hohen praktischen Orientierung ist das duale Studium bei Abiturient:innen und Berufsanfänger:innen in Deutschland sehr beliebt. Ein duales Studium kann an Hochschulen, Berufsakademien sowie Universitäten erfolgen. Zudem schließen die Studierenden einen Vertrag mit einem Unternehmen für die praktischen Phasen ab. Meistens übernehmen die Unternehmen die Studiengebühren für die Studierenden und du erhältst ein monatliches Gehalt. Welches Gehalt du für dein duales Studium tatsächlich erhältst, richtet sich nach dem Unternehmen und der Branche.

Duales Studium – Aufbau, Typen und unterschiedliche Zeitmodelle

Ein duales Studium kann unterschiedlich aufgebaut sein. Die folgenden drei Modelle finden am häufigsten Anwendung.

  • Duales Studium mit 3-Monats-Blöcken: Bei dieser Form wechseln die theoretischen Phasen mit den praktischen Phasen im Quartal. Du studierst also immer drei Monate in deiner Studieneinrichtung und lernst dann anschließend drei Monate im Unternehmen die Praxis kennen.
  • Duales Studium mit Praxisblöcken in Ferien: Bei diesem Modell studierst du während der Sommer- und Wintersemester ganz normal in deiner Uni oder Hochschule. In den Semesterferien und in der sogenannten Vorlesungsfreien Zeit finden die praktischen Phasen im Unternehmen statt.
  • Duales Studium im Wochenmodell:  Beim Wochenmodell wechseln sich die theoretischen und praktischen Phasen in der Woche ab. Du bist also zum Beispiel zwei Tage pro Woche in der Studieneinrichtung und die restlichen drei Tage im Unternehmen.

Zusätzlich werden in einigen Universitäten und Hochschulen auch Abendmodelle angeboten. Bei diesem Modell haben Berufstätige die Möglichkeit, sich in ihrer Freizeit am Abend weiterzubilden.

Neben den genannten Zeitmodellen unterscheidet man zudem die Studientypen:

  • praxisintegriertes Studium
  • ausbildungsintegriertes Studium
  • berufsintegriertes Studium

Bei praxisintegrierenden Studiengängen sind eine oder mehrere Praxisphasen in das Studium eingebunden. Dafür wird ein Praktikumsvertrag mit dem jeweiligen Unternehmen geschlossen. Bei einem ausbildungsintegrierenden Studium findet zusätzlich eine anerkannte Ausbildung statt, du erwirbst dadurch mit deinem Studium gleich zwei Abschlüsse. Wer bereits fest in Berufsleben steht, kann zusätzlich einen berufsbegleitenden oder berufsintegrierenden Studiengang absolvieren und die Seminare neben der Arbeit besuchen, zum Beispiel am Wochenende und im Urlaub.

Duales Studium – die Vorteile und Nachteile

Du bist noch unsicher, ob ein duales Studium wirklich das Richtige für dich ist? Dann wird dir die Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile sicher zu mehr Klarheit verhelfen.

Die größten Vorteile eines dualen Studiums:

  • Das Studium verfügt über eine hohe Praxisnähe.
  • Du erhältst zwei Abschlüsse, den Ausbildungs- und den Bachelorabschluss.
  • Du erhältst ein Gehalt, meistens übernimmt das Unternehmen überdies die Studiengebühren.

Zudem kannst du während der praktischen Phasen wichtige Kontakte knüpfen, die dir helfen, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Oft übernehmen die Firmen auch ihre Studierenden nach dem Abschluss.

Die Nachteile eines dualen Studiums:

  • Auf Forschung wird nur am Rande des Studiums eingegangen.
  • Die Vorbereitung auf eine wissenschaftliche, berufliche Laufbahn kommt eher zu kurz.
  • Der Wechsel in einen anderen Fachbereich ist eher schwierig.

Ein duales Studium bringt darüber hinaus eine hohe Belastung mit sich und erfordert viel Ehrgeiz. Die Studienpläne sind eng gefasst und es gibt keine Semesterferien. Eine gute Selbstorganisation und eine hohe Eigenverantwortung sind daher unabdingbar. Darüber sollten sich Interessierte im Klaren sein.

Was sind die Voraussetzungen für ein duales Studium?

Um ein duales Studium zu beginnen, müssen bestimmte Zugangsvoraussetzungen erfüllt sein. Das kann je nach Studiengang unterschiedlich sein, inzwischen gibt es unzählige Fachrichtungen und Studienangebote.

Meist sind die allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife gefordert, die du durch das Abitur oder Fachabitur erlangst. Manchmal wird auch der Numerus Clausus (NC) gefordert, das ist beim dualen Studium aber selten der Fall. Wichtig sind jedoch gute Noten in den Hauptfächern Mathematik, Deutsch und Englisch. Diese sind durch die letzten Zeugnisse nachzuweisen. Die meisten Hochschulen führen Eignungstest durch, die es zu erfüllen gilt. Bei diesen Tests geht es unter anderem um Kenntnisse in Englisch, Mathematik, sowie Intelligenz und Motivation.

Des Weiteren müssen auch die Anforderungen, die der Betrieb stellt, erfüllt werden. In der Regel wird ein Praktikumsvertrag mit dem entsprechenden Unternehmen geschlossen, in dem die Studierenden ihre praktischen Phasen leisten. Auch bestimmte persönliche Voraussetzungen sollten die Studierenden mitbringen. Dazu zählen

  • eine hohe Belastbarkeit und Ausdauer
  • Willensstärke
  • Mobilität sowie
  • Interesse an Praxis und aktiver Mitarbeit.

Duales Studium und Gehalt – bestbezahlte duale Studiengänge

Wer ein duales Studium absolvieren möchte, stellt sich meistens auch die Frage: Wie hoch ist das Gehalt? Im Durchschnitt kannst du pro Monat mit einem Gehalt von 700,00 bis 1.400,00 Euro brutto für das erste Jahr rechnen. Mit den folgenden Jahren steigt das Gehalt im dualen Studium an. Häufig bieten Unternehmen den Studierenden auch Zusatzleistungen an.

Wie viel du tatsächlich verdienst, richtet sich unter anderem nach dem Studienort und deinem Studienfach. Ein duales Studium in BWL, im Bereich Industrie oder auch Informatik wird gut bezahlt. In diesen Branchen fällt der Verdienst demnach höher aus, als wenn du ein duales Studium im sozialen Bereich oder in der Tourismusbranche absolvierst. Neben dem Studiengang spielt natürlich auch die Branche des Unternehmens eine große Rolle. Ein duales Studium mit praktischen Phasen in einer Versicherung oder bei einer Bank bedeuten einen höheren Verdienst als zum Beispiel im Bereich Fitness.

Allerdings solltest du bei der Entscheidung für dein Wunschstudium nicht allein auf ein hohes Gehalt setzen. Das duale Studium sollte vor allem deinen Interessen, Eigenschaften und Vorstellungen entsprechen.

Fazit: Duales Studium – praxisnah und gute Chance auf Übernahme

Wer ein duales Studium absolviert, profitiert von zahlreichen Vorteilen. Studierende können von Beginn wichtige praktische Erfahrungen sammeln und berufliche Kontakte knüpfen. Sie erhalten ein Gehalt und meist zusätzliche Leistungen vom Unternehmen. Außerdem erhalten die Studierenden gleich zwei Abschlüsse, für Ausbildung und Studium. Allerdings ist ein duales Studium auch sehr arbeitsintensiv, du musst flexibel und sehr ehrgeizig sein. Für Zartbesaitete ist das duale Studieren daher nicht unbedingt geeignet. Wichtig ist jedoch auch, dass die Fachrichtung stimmt und den persönlichen Interessen entspricht. Denn ein Wechsel des Bereichs innerhalb des Studiums ist nicht in jedem Fall möglich.


Andreas für JobTeaser