Nichts zu tun auf der Arbeit? Tipps gegen den Boreout
Nichts zu tun im Job oder nur langweilige Arbeiten? So kämpfst du gegen Boreout an!
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Ständige Unterforderung im Job ist nicht nur lästig, sie kann auch krank machen. Den Beruf als Berufung, das wünschen sich viele Arbeitnehmer:innen und Selbstständige. Leider läuft es nicht immer so ideal, viele Menschen arbeiten in Jobs, die sie unterfordern. Sie haben nichts zu tun auf der Arbeit, was langfristig gesehen nicht nur langweilig wird, auch die Sinnhaftigkeit der Tätigkeit fehlt. Der Blick richtet sich immer häufiger auf die Uhr, doch der erlösende Feierabend scheint noch in weiter Ferne.
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Zur JobsucheDie Gründe für Langeweile bei der Arbeit können unterschiedlicher Natur sein. Oft erhalten Arbeitnehmer:innen zu wenige Aufgaben, zu viele eintönige Tätigkeiten oder kaum Freiheiten. Am Anfang bist du vielleicht noch froh, wenn du nicht an jedem Arbeitstag in Stress versinkst. Wenn der Hauptteil der Arbeitszeit aber aus langweiligen, wenig abwechslungsreichen Aufgaben besteht, und es scheint keine Aussicht auf Besserung zu geben, dann steigt deine Unzufriedenheit. Es fällt immer schwerer, dich selbst für die Arbeit zu motivieren, das Selbstwertgefühl sinkt und schlimmstenfalls macht die langweilige Arbeit krank.
Glücklicherweise müssen Betroffene von Boreout nicht in dieser Situation verharren, es ist möglich, der unzufriedenstellenden Lage zu entkommen. In diesem Blogartikel erfährst du, was genau Boreout ist, und wie du deine Arbeitssituation verbessern kannst.
Was ist Boreout?
Der Begriff Boreout lässt sich mit Unterforderung, Desinteresse und Langeweile bei der Arbeit beschreiben. Arbeitnehmer:innen, die unter dem Boreout-Syndrom leiden, sind jedoch nicht faul, hier muss man also differenzieren. Boreout-Betroffenen fehlen die Herausforderungen im Job, sie erhalten zu wenig Anerkennung für ihre Tätigkeit und hinterfragen den Sinn ihrer Aufgaben.
Hast du auf der Arbeit nichts zu tun, dann entsteht auf längere Sicht ein hoher Leidensdruck und Stress. Nicht nur bei Überforderung geraten wir demnach in Stress, sondern auch durch permanente Langeweile bei der Arbeit. Als Kinder lernten wir früher, dass Langweile kreativ macht. Das stimmt zwar, doch dauerhafte Langeweile im Beruf kann negative Gefühle hervorrufen. Betroffene plagen Antriebslosigkeit, Passivität, Stress und Gefühle der Sinnlosigkeit und Gleichgültigkeit. Starker Stress - unabhängig davon, ob er durch Über- oder Unterforderung entsteht - führt wiederum zu Symptomen.
Diese Symptome können bei Boreout auftreten
In der Medizin gilt das Boreout-Syndrom bisher nicht als anerkannte Krankheit. Die Symptome von Boreout ähneln denen eines Burnouts, sie sind aber unspezifischer. Folgende Symptome zeigen sich häufig bei Betroffenen von Boreout:
- Kopfschmerzen
- Tinnitus
- Stimmungsschwankungen
- Schlafstörungen
- Schwindelgefühle
- Magen-Darm-Beschwerden
- Erschöpfung
Permanente Unterforderung erschöpft, dazu gesellt sich häufig das schlechte Gefühl, nur wenig geleistet zu haben und die Frage: „Wie kann es sein, dass ich trotzdem so müde und fertig bin?“
In der Folge entstehen Motivationslosigkeit, Antriebslosigkeit und Lustlosigkeit auch in der Freizeit. Dennoch leidet nicht jede:r Arbeitnehmer:in gleichermaßen unter der Sinnlosigkeit auf Arbeit. Vor allem Personen, die perfektionistisch sind und ein hohes Verantwortungs- und Pflichtgefühl mitbringen, kommen mit Langeweile nicht zurecht. Arbeitnehmer:innen, die ihren Dienst nur nach Vorschrift leisten, stört Langeweile bei der Arbeit eher weniger.
Wodurch kommt es zum Boreout?
Es gibt unterschiedliche Ursachen, die zu Boreout führen. Wie bereits erwähnt, trifft es oft Personen, die perfektionistisch veranlagt und besonders verantwortungsvoll sind. Oft sind Mitarbeiter aber auch überqualifiziert, die Aufgaben entsprechen nicht ihrem Können und sie erleben zu wenige Herausforderungen. Bei Langeweile im Beruf fehlt es daher nicht zwangsläufig an Beschäftigung, die Tätigkeit muss auch einen Sinn ergeben. Noch immer fällt es Betroffenen jedoch schwer, darüber zu sprechen, dass der Beruf langweilig ist und sie sich unterfordert fühlen. Sie haben Angst vor negativen Konsequenzen.
Die häufigsten Ursachen, die zu Boreout bei Arbeitnehmer:innen führen:
- Zu wenige Aufgaben
Die Auftragslage ist gering, zu viele Mitarbeiter sind für eine Tätigkeit eingeteilt. Oder Arbeitnehmer:innen erhalten generell nur wenige oder nicht besonders anspruchsvolle Aufgaben. Während wenige Aufgaben am Anfang noch entspannend sein mögen, so kommt auf Dauer eine belastende Langeweile und das Gefühl von Sinnlosigkeit auf.
- Keine Verantwortung
Manchen Chefs fällt es schwer, Aufgaben an die Mitarbeiter zu delegieren. Sie erledigen lieber die wichtigsten Arbeiten selbst und überlassen ihren Mitarbeitern nur Zuarbeiten oder langweilige Aufgaben. Ganz nach dem Motto: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Für die Mitarbeiter wird die Arbeit dann schnell eintönig, sie verlieren an Selbstvertrauen und die Motivation geht flöten.
- Kaum Selbstbestimmung
Eng verbunden mit zu wenig Verantwortung ist auch die Selbstbestimmung. Dürfen Arbeitnehmer selbst kaum etwas mitbestimmen und sich nicht einbringen, dann wird die Arbeit schnell frustrierend. Alles muss nach einem bestimmten Plan ablaufen, Veränderungen sind nicht vorgesehen und es gibt keinen Raum für Kreativität und Ausprobieren. Langeweile bei der Arbeit ist somit vorprogrammiert.
- Ungünstige Verteilung der Aufgaben
Manchmal gibt es zwar genügend Arbeit, doch diese wird ungünstig aufgeteilt. So sind manche Mitarbeiter:innen überfordert mit ihren Tätigkeiten und andere unterfordert, dürfen den überforderten Kollegen aber auch nicht aushelfen.
10 wertvolle Tipps gegen Boreout
Boreout ist keine Einbahnstraße, sondern bietet dir auch die Möglichkeit, dich zu verändern und umzuorientieren. Werde aktiv, tue etwas gegen die Langweile bei der Arbeit:
1.Selbsterkenntnis
Ignoriere die Anzeichen des Boreouts nicht und nimm die Belastung ernst. Nach der Erkenntnis und dem Eingeständnis der Unterforderung kannst du weitere Schritte einleiten. Warte nicht zu lange, bis du etwas unternimmst.
2.Die Zufriedenheitsskala
Notiere deine Tätigkeiten und ordne sie auf einer Zufriedenheits Skala ein. So findest du heraus, was dich am meisten belastet und wo die gröbsten Probleme liegen.
3.Arbeitszeit reduzieren und Zeit sinnvoller nutzen
Wenn du deine Arbeit schneller erledigst als vorgegeben und deine Zeit bis zum Feierabend nur noch absitzt, dann wäre eine Möglichkeit, die Stundenanzahl zu reduzieren. Sicher spielt hier auch der finanzielle Faktor eine Rolle, doch deine Arbeit muss auch Sinn ergeben. Die zusätzliche Zeit kannst du in Hobbys investieren oder einen spannenden Nebenjob beginnen.
4.Arbeitsposition oder Abteilung wechseln
Vielleicht kannst du in deiner Firma in eine andere Abteilung mit interessanten Aufgaben wechseln? Auch ein Wechsel der Arbeitsposition mit mehr Verantwortung und Herausforderung wäre eine Möglichkeit.
5.Mit dem Vorgesetzten sprechen und gemeinsam eine Lösung finden
Womöglich ahnt dein Chef gar nicht, dass dich deine Aufgaben unterfordern. Sprich daher mit deinem Vorgesetzten und sucht gemeinsam nach einer sinnvollen Lösung. Vielleicht kannst du einen weiteren Aufgabenbereich übernehmen und dich an neuen Projekten beteiligen.
6. Für Ausgleich sorgen und die richtige Work-Life-Balance finden
Wenn die Arbeit keine Freude macht, dann ist es umso wichtiger in der Freizeit einen sinnvollen Ausgleich zu finden. Treibe Sport, suche nach passenden Entspannungsmethoden und gehe einem Hobby nach, welches dir Spaß macht. Sorge also für einen guten Ausgleich und für Dinge, auf die dich freuen kannst.
7.Eine Weiterbildung oder Umschulung beginnen
Mit einer Weiterbildung kannst du dir neue Fähigkeiten aneignen und qualifizierst dich für höhere Positionen mit anspruchsvollen Tätigkeiten. Vielleicht möchtest du aber auch ganz raus aus deinem alten Beruf. Ist das der Fall, dann überlege, ob eine Umschulung oder ein Quereinstieg in einen anderen Beruf für dich in Frage kommen.
8.Rituale für mehr Motivation
Motiviere und belohne dich mit kleinen Ritualen. Beginn den Tag mit einer Meditation oder entspannender Musik. Gönne dir nach deinem Arbeitstag ein schönes Stück Torte und unternimm Ausflüge mit deiner Familie oder deinen Freunden.
9.Neuer Arbeitgeber oder der Sprung in die Selbstständigkeit
Ist keine positive Veränderung in Sicht, dann kannst du dich immer noch bei anderen Firmen bewerben oder vielleicht sogar den Sprung in Selbstständigkeit wagen. Was möchtest du gern tun? Könntest du dir vorstellen, selbst ein Unternehmen zu gründen und nach deinen Vorstellungen zu arbeiten?
10.Hilfe suchen
Manchmal ist professionelle Hilfe notwendig, um sich aus der Schleife der Unterforderung zu befreien. Es ist keine Schande, eine psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen! Sieh es vielmehr als wertvolle Hilfe, um neue Perspektiven zu gewinnen.
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