Kategorie: Chancen ergreifen

Personal Branding: So machst du dich sichtbar und hinterlässt dabei einen guten Eindruck

Mit dem Aufkommen der sozialen Netzwerke ist auch das Personal Branding immer wichtiger geworden. Genau wie Marken müssen auch wir Einzelpersonen lernen, uns online zu präsentieren und in ein gutes Licht zu rücken. Denn heute reicht ein Lebenslauf nicht mehr aus: Auch in den sozialen Netzwerken zeigen wir uns der Berufswelt und werden von Personalverantwortlichen unter die Lupe genommen.

3. Mai 2023 · 1 min Lesezeit

Designing your life
Natacha Picajkic

Was ist also das Personal Branding – außer ein Schlagwort, das du vielleicht schon gehört hast, ohne genau zu wissen, worum es geht? Keine Sorge, es ist kein Hexenwerk: Es geht schlicht und einfach darum, dein eigenes Bild – sozusagen dein persönliches Markenimage – in den sozialen Netzwerken zu pflegen, wie ein i-Tüpfelchen, das einen positiven Unterschied macht. Wir müssen also lernen (und den Willen haben), uns nach allen Regeln der Kunst selbst zur Geltung zu bringen und uns sichtbar zu machen, ohne dass wir am Ende schlecht dastehen. Wie funktioniert das am besten? Du musst nicht die Marketingfähigkeiten von Emily in Paris besitzen: So schwierig ist das alles gar nicht. Wir geben dir unsere besten Tipps für das Personal Branding.

Es war einmal ... ich und die Jobsuche

Wir beginnen mit einer kleinen Selbstbetrachtung. Wer bin ich und welche Eigenschaften möchte ich der Welt zeigen? Welche Interessen sagen am meisten über mich aus? Sobald du diese Schlüsselelemente identifiziert hast, kannst du beginnen, deine Geschichte zu erzählen.
Das Storytelling ist die Grundlage der Kommunikation: Es soll deine Gesprächspartner:innen packen und dafür sorgen, dass deine Botschaft bei ihnen ankommt. Die goldene Regel besteht darin, kurz, klar und präzise zu kommunizieren: Suche den roten Faden (warum bist du die ideale Person für eine Stelle?) und ergänze deine Erzählung mit Anekdoten und Informationen, die das Interesse der anderen wecken. In den sozialen Netzwerken genau wie in Vorstellungsgesprächen ist dein Storytelling das Fundament, um von dir selbst zu sprechen.

Werde zu einer Person, die auf ihrem Gebiet etwas zu sagen hat

Soziale Netzwerke bieten dir die erstklassige Gelegenheit, dich für Personalverantwortliche auffindbar zu machen, die nach Personen aus einem bestimmten Bereich suchen. Dazu musst du nicht zum YouTube-Star werden: Es reicht aus, wenn du auf LinkedIn Beiträge likest, die zu deinen Interessensgebieten passen, interessante oder hilfreiche Kommentare unter ihnen hinterlässt und Personen folgst, die dich inspirieren. Indem du selbst Beiträge verfasst, kannst du den Recruiter:innen außerdem zeigen, dass du gut schreiben kannst. Vermeide dabei natürlich alles, was für Personalverantwortliche eine Red Flag ist: Rechtschreibfehler, zu umgangssprachliche oder kritische Formulierungen (außer du hast einen gewissen Rang oder schreibst eine gekonnte und schlagfertige Kritik), zu „coole“ Profilfotos, intime oder polemische Inhalte (außer die Polarisierung gehört zu deiner Strategie als Influencer:in), Copy-Paste-Inhalte (außer du gibst deine Quellen an), ...

Wir sind ein Match!

Auf Jobbörsen wie JobTeaser oder LinkedIn suchen Recruiter:innen oft nach Keywords: Damit du von ihnen gefunden wirst, musst du deine Bio entsprechend formulieren, ähnlich wie in einer Dating-App. Ein gutes Beispiel: „Student der Kommunikationswissenschaften im letzten Mastersemester auf der Suche nach einem dualen Studium in der Luxusbranche“ oder auch „Leiterin eines Datenwissenschaftsprojekts auf der Suche nach neuen Möglichkeiten in der Tech-Branche“.

Das Ziel ist es, Interesse zu wecken und in kurzen Worten klar zu sagen, worum es dir geht. Personal Branding ist wie Werbung: Wähle also die Worte, die am besten zu der Aktivität passen, auf die du besonders aufmerksam machen möchtest. Bei alledem gilt: „Don‘t try too hard“. Sonst rutschen wir schnell ins Groteske ab: So etwas wie „Als Copywriting-Superheld rette ich Ihre Ideen mit wohlgesetzten Worten vor schlechten Vibes“ ist ziemlich cringe. Denke zuletzt auch daran, deinen Tonfall an die Stelle oder Branche anzupassen, die du anvisierst. Wenn du z. B. im Bereich Luxustextilien arbeiten möchtest, ist ein schlichter und wirkungsvoller Schreibstil angebracht.

Zeig deine künstlerische Seite

Du bist Fan von Fotos, Zeichnungen oder den neuesten spannenden Entwicklungen im Filmbereich? Zögere nicht, deine Kreativität zu zeigen: Instagram kann deine Online-Galerie sein, Twitter dein Raum zur Selbstdarstellung. Selbst wenn deine Leidenschaften nur wenig mit dem Bereich zu tun haben, in dem du arbeiten willst, werden die Personalverantwortlichen es schätzen, mehr über dich und deine Welt zu erfahren: Heutzutage suchen viele Personalverantwortliche nach atypischen Profilen mit einer echten Persönlichkeit. Daher lohnt es sich, sich von der Masse abzuheben. Auch hier macht mal wieder die Dosis das Gift: Niemand erwartet von dir, dass du ein so perfekt gepflegtes Profil hast wie bekannte Instagram-Stars.


Achte auf deinen Online-Ruf

Sobald Recruiter:innen den Lebenslauf einer Person gelesen haben, suchen sie häufig danach, was sie im Internet über sie finden können. Erinnerungsfotos von rauschenden Partys amüsieren zwar unsere Freund:innen, aber unsere Eltern schon weniger – und Recruiter:innen meist erst recht nicht. Keine Frage: Man kann zweifellos brillant sein, Nietzsche lesen und es gleichzeitig urkomisch finden, Eiswürfel mit der Stirn zu zerschlagen. Aber das Problem ist, dass Personalverantwortliche, die auf dein Wochenendrückblicksvideo „Eiswürfel-Challenge auf dem Oktoberfest“ stoßen, zwangsläufig ein gewisses Bild auf dich projizieren werden. Und nicht unbedingt das beste. Dagegen können wir leider nichts tun und es ist vollkommen menschlich. Also sollten wir alle Konten, auf denen wir dergleichen teilen, auf privat stellen oder ein nicht zurückverfolgbares Pseudonym wählen. Manchmal lebt man glücklicher, wenn man (zumindest ein bisschen) im Verborgenen lebt.

Personal Branding betrifft auch das Real Life

Das Personal Branding ist nicht nur ein Thema, das soziale Netzwerke betrifft. Bei der Jobsuche zählt die Realität mindestens genauso viel. Dein Outfit sowie deine Art zu reden und dich zu präsentieren tragen dazu bei, wie du wahrgenommen wirst. Du musst dir nicht wie Andrea in „Der Teufel trägt Prada“ einen komplett neuen Look suchen, aber die Idee bleibt die gleiche: Verstelle dich nicht, aber kleide und präsentiere dich so, wie du von den Personalverantwortlichen wahrgenommen werden möchtest (und lass den Beutel mit Eiswürfeln zuhause).



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