RecruiterBewährte HR-PraktikenStoppt den Einstellungsstopp! Fünf Gründe, warum ein Hiring Freeze der falsche Weg ist.

Stoppt den Einstellungsstopp! Fünf Gründe, warum ein Hiring Freeze der falsche Weg ist.

  • Mittwoch, 25. Januar 2023
  • Svenja Rausch

Um Kosten zu sparen und die aktuelle Lage zu evaluieren, wird für eine begrenzte Zeit niemand mehr eingestellt. Das betrifft auch eigentlich eingeplante und notwendige Stellen sowie die Wiederbesetzung vakanter Positionen.

Zwei Frauen im Einstellungsgespraech

Apple und Amazon machen es vor: Aufgrund der turbulenten Wirtschaftslage legen die Personalverantwortlichen der Konzerne ihre Bemühungen auf Eis - es kommt zum Hiring Freeze. Um Kosten zu sparen und die aktuelle Lage zu evaluieren, wird für eine begrenzte Zeit niemand mehr eingestellt. Das betrifft auch eigentlich eingeplante und notwendige Stellen sowie die Wiederbesetzung vakanter Positionen. Doch was bei den Tech-Giganten vielleicht noch funktioniert, sollte nicht die Vorlage für kleine und mittelständische Unternehmen sein. Sich aus Sicherheitsgründen gegen Personalmaßnahmen zu entscheiden, könnte eher schaden als helfen: Wir erklären fünf Gründe, warum der Einstellungsstopp nicht die Lösung ist.

1. Imageschäden

Ein Hiring Freeze sendet immer auch Signale aus dem Unternehmen heraus. Natürlich an potenzielle Bewerber:innen, die an einer Stelle interessiert waren, aber auch an die Konkurrenz, Kund:innen und mögliche Geschäftspartner:innen. Sollte man weiter auf ein Unternehmen setzen, dass sich so offensichtlich in der Krise befindet? Die Entscheidung für einen Personalstopp kann gravierende Konsequenzen in der Außenwahrnehmung haben und muss daher wohlüberlegt sein.

2. Demotivation im Team

Eine solche Entscheidung sendet selbstverständlich auch Signale in das Unternehmen hinein und führt zu Unsicherheit und Sorgen bei den Mitarbeiter:innen. Schließlich könnten Kürzungen beim Personal oder innerhalb der Abteilungen bevorstehen, wenn es finanziell nicht gut läuft. Das drückt auf die Arbeitsmoral und erschwert eine ohnehin schon angespannte Situation. Im schlimmsten Fall orientieren sich gut ausgebildete Kräfte um und suchen nach anderen Karrieremöglichkeiten, wenn sie ihre berufliche Zukunft in Gefahr sehen.

3. Mehr Arbeit, weniger Schultern

Dabei könnte gerade das vorhandene Team positive Signale gut gebrauchen. Auf sie kommt während eines Einstellungsstopps zusätzliche Arbeit und Belastung zu. Die fehlende Arbeitskraft muss durch das vorhandene Personal kompensiert werden. Zu oft führt dieser Druck zu einer Mehr- oder sogar Überbelastung der Mitarbeiter:innen, zu mehr Fehlern, einem schlechteren Output - im schlimmsten Fall zu Kündigungen. In einer angespannten Zeit am Personal zu sparen und die Aufgaben auf weniger Köpfe zu verteilen, kann nicht die Lösung sein.

4. Positionierung im Personalmarkt

Der Hauptgrund für einen Personalstopp ist meist die finanzielle Schieflage im Unternehmen. In Zeiten des akuten Fachkräftemangels auf diese Maßnahmen zu verzichten, kann kurzfristig Geld sparen, in Gänze betrachtet jedoch teuer werden. Employer Branding und andere Recruiting-Maßnahmen sind auf Kontinuität ausgelegt, um Aufmerksamkeit zu erregen und eine Arbeitgebermarke aufzubauen. Ein Einstellungsstopp kann sich über mehrere Monate, in manchen Fällen sogar Jahre hinausziehen. Für die Positionierung im Markt ist eine solche Pause tödlich. Ein Wiederaufbau benötigt erhebliche Investitionen, die die geplanten Ersparnisse übertreffen.

5. Nicht die Zukunft verbauen

Das Fatalste am Einstellungsstopp: Dringend benötigte Fähigkeiten und Fachkräfte gelangen nicht mehr ins Team. Weiterbildungen und Schulungen können einiges auffangen, belasten das ohnehin strapazierte Personal jedoch zusätzlich. Neben der Umsatzgenerierung müssen Unternehmen stets ihre Marktposition und Wettbewerbsvorteile sichern. Hierfür ist es wichtig, Trends im Blick zu behalten und das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen. Ein Hiring Freeze steht in starkem Kontrast dazu. Er verhindert den Einzug neuer Perspektiven, Meinungen und Expertise. Dadurch fällt das Unternehmen langfristig gesehen hinter der Konkurrenz zurück.

Doch was ist die Alternative?

Ein Hiring Freeze ist nie eine leichtfertige Entscheidung. Dennoch müssen bei der Abwägung alle Konsequenzen beachtet werden. Stellen Sie sich folgende Fragen: Ist die Maßnahme zu kurz gedacht und schadet vielleicht mehr, als sie hilft? Gibt es Alternativen, um den Personalstopp zu vermeiden? In vielen Fällen gibt es andere Maßnahmen, Kosten zu reduzieren, ohne eine so starke Auswirkung auf das Tagesgeschäft zu haben. Statt komplett auf neue Kräfte im Team zu verzichten, könnten sich Unternehmen auf eine bestimmte Personengruppe fokussieren: die Gen Z. Die Young Talents bringen ein beeindruckendes Set an Soft Skills mit sich, sind jedoch noch sehr unerfahren. Dadurch ist ihre Anstellung nicht so kostspielig wie die langjähriger Arbeitnehmer:innen und eignet sich besonders für finanziell angespannte Situationen.


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