
Den Begriff “Aktives Zuhören” haben die meisten Menschen irgendwo schon einmal gehört. Aber was genau bedeutet das? Vor allem im Job ist aktives Zuhören besonders wichtig, denn dadurch erfährst du mehr über deine Kollegen:innen oder Mitarbeiter:innen und ihre aktuellen Tätigkeiten sowie Schwierigkeiten
Leider beherrschen weniger Menschen das Soft Skill des aktiven Zuhörens als man denkt. Denn oftmals neigen Menschen dazu, selbst zu erzählen und zu präsentieren und hören deswegen nur halbherzig zu. Was man genau unter aktivem Zuhören versteht, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen und konkrete Beispiele und wie du aktives Zuhören üben kannst, haben wir dir in diesem Artikel zusammengetragen.
Definition - Was ist aktives Zuhören?
Unter aktivem Zuhören versteht man eine offene, respektvolle und empathische Einstellung gegenüber dem Gegenüber sowie dem Gesprächsinhalt. Es ist ein essentieller Teil der Kommunikation. Dabei ist es die Aufgabe, den Gegenüber besser zu verstehen und es gilt somit vor allem als wichtigste Soft Skill für Führungspositionen. Beim aktiven Zuhören geht es primär darum, seinem:r Gesprächspartner:in besonders aufmerksam zuzuhören, ihm/ihr zuzustimmen und auch Fragen zu stellen. Dabei solltest du aber deinen Gegenüber ausreden zu lassen und es vermeiden ihn/sie zu unterbrechen.
Aktives Zuhören - Was sind die Voraussetzungen?
Damit aktives Zuhören funktioniert, sind einige Voraussetzungen essentiell. Diese sind auf persönlicher Ebene der Gesprächspartner:innen, aber auch der Umgebung zugeordnet. Achte darauf, dass die folgenden 5 Voraussetzungen erfüllt sind, dann kann das aktive Zuhören gelingen.
1. Konzentration:
Du solltest bereit sein, dich auf das Gespräch einzulassen und dich auf dieses zu konzentrieren. Dazu ist es wichtig, dass du deine Gedankengänge reduzierst und du darauf achtest, dass du dein hohes Aufmerksamkeitsniveau aufrecht hältst. Des Weiteren sorge dafür, dass das Umfeld in dem das Gespräch stattfindet angemessen ist und du dich gut konzentrieren kannst.
2.Keine Vorurteile:
Damit du offen und unvoreingenommen jemandem aktiv zuhören kannst, musst du jegliche Vorurteile gegenüber der Person ablegen. Denn diese beeinflussen dein Urteilsvermögen und mindern das aktive Zuhören erheblich.
3.Anteilnahme:
Eine aufrichtige Anteilnahme stellt quasi die Essenz des aktiven Zuhörens dar. Denn so zeigst du wirkliches Interesse an dem, was dein:e Gesprächspartner:in sagt und nimmst es aktiv auf.
4.Rückfragen:
Wenn dir etwas unklar ist oder du noch ergänzende Informationen benötigst, frage nach. So zeigst du Interesse und bekommst einen genauen Eindruck darüber, was dein:e Gesprächspartner:in genau meint.
5.Keine Ablenkung:
Achte darauf, dass dich beim aktiven Zuhören nichts und niemand ablenkt. Denn nur so kannst du wirklich ganz genau deinem Gegenüber zuhören und verstehen, was er dir sagen möchte. Schalte zum Beispiel für das Gespräch dein Smartphone aus oder gehe in einen extra Meeting Raum.
Aktives Zuhören - Modell nach Carl R. Rogers
Der Psychotherapeut Carl R. Rogers hat den Prozess des aktiven Zuhörens und Verstehens in vier Stufen unterteilt und in seinem WIBR- Modell veranschaulicht.
- Wahrnehmung (W): Das Hören sowie das Sehen von Körpersprache und Gesichtsausdrücken.
- Interpretation (I): Sinne erfassen das Wahrgenommene und deuten auf der Grundlage deiner Moral- und Wertvorstellung sowie deiner Erfahrungen.
- Bewertung (B): Ablehnung oder Annahme aufgrund eigenen Wissens und eigener oder gesellschaftlicher Wertvorstellungen, die von der Kultur und durch Erfahrungen geprägt sind.
- Reaktion (R): In einer angemessenen Form solltest du als Zuhörer auf das Gesagte verbal und nonverbal antworten und reagieren.
Mittel und Beispiele - Was versteht man unter aktivem Zuhören?
Im folgenden findest du Mittel, wie du das aktive Zuhören üben kannst und ein Beispiel für das aktive Zuhören.
Verbale Mittel für das aktive Zuhören:
- “Ja”, “Ich verstehe (dich)”. Hiermit signalisierst du deine Zustimmung.
- “Könntest du mir das eventuell bitte noch einmal konkret erklären?”. Damit signalisierst du Rückfragen.
- Halte deine eigene persönliche Meinung tendenziell zurück.
- Unterbreche deine:n Gesprächspartner:in nicht und lasse sie/ihn ausreden.
Nonverbale Mittel für das aktives Zuhören:
- Halte Blickkontakt, aber starre deine:n Gesprächspartner:in nicht an.
- Mache dir gegebenenfalls Notizen, das zeigt deine Aufmerksamkeit.
- Platziere gezielt ein Nicken. So signalisierst du deine Zustimmung und suggerierst aktives Zuhören.
- Halte deine Augen offen und aktiv, denn sonst wirkt es, als ob du durch deine:n Gesprächspartner:in hindurchschaust.
Beispiel für aktives Zuhören:
Der/die Empfänger:in A hört dem/der Sender:in B aktiv zu, ist allerdings anderer Meinung als diese:r. Aufgrund des aktiven Zuhörens kann A ganz genau auf die hervorgebrachten Argumente eingehen und seinerseits seine Meinung erläutert. B bekommt dadurch das Gefühl, dass es sich um eine vernünftige Diskussion handelt, dass es sich um eine vernünftige Diskussion handelt, ohne dass er sich angegriffen fühlt. Dadurch, dass die jeweilige Meinung respektiert wird, findet das Gespräch auf einer respektvollen und positiven Grundlage statt.
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