Bewerbungsfoto selbst machen: Tipps und häufige Fehler
Professionell oder selfmade? Das Bewerbungsfoto muss heute nicht unbedingt vom Profi geschossen sein. Denn mit ein paar Tricks kann eigentlich jeder ein gelungenes Bewerbungsfoto selbst machen. In diesem Beitrag zeigen wir dir, worauf es ankommt, wenn du dein Bewerbungsfoto selber aufnehmen möchtest.
1 min Lesezeit

Deine Bewerbungsunterlagen sind komplett, doch dein Bewerbungsfoto ist nicht mehr das jüngste? Obwohl das Bewerbungsfoto eigentlich nur ein freiwilliger Zusatz im Lebenslauf ist, legen viele Personaler:innen großen Wert darauf. Denn das Bewerbungsfoto gibt Personalverantwortlichen die Möglichkeit, einen vollständigeren ersten Eindruck von dir zu bekommen. So sind laut einer Umfrage 82 Prozent der befragten Unternehmen der Meinung, dass erst das Bewerbungsfoto eine Bewerbung komplett macht. Nur zehn Prozent bevorzugen Bewerbungsunterlagen ohne Foto. [1]
Dabei sind Bewerbungsfotos schon lange mehr als nur brave Passbilder. Heute kann es ruhig etwas auffälliger sein und du darfst auch selbst zur Kamera greifen. Wir zeigen dir, mit welchen einfachen Tricks du im Handumdrehen ein professionell aussehendes Bewerbungsfoto selbst machen kannst.
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Zur JobsucheBewerbungsfoto ja oder nein?
Geschlecht, Religion, Herkunft und Aussehen sollen dich im Bewerbungsverfahren nicht benachteiligen. Um die Chancengleichheit zu gewährleisten, wurde daher 2006 das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verabschiedet. Seitdem ist es dir freigestellt, ob du deiner Bewerbung ein Foto beifügst oder nicht. Trotzdem gibt es heute nur wenig Bewerbungen, die ohne Foto verschickt werden. Im Gegenteil – der Trend geht zu großen Porträtaufnahmen, deren Machart kaum Grenzen gesetzt sind.
Dank der Digitalisierung und dem heutigen Umgang mit Social Media wissen eben die meisten, wie sie vor der Kamera posen müssen, um gut rüberzukommen. Du möchtest dein Bewerbungsfoto auch selbst machen, bist aber noch unsicher, worauf du dabei achten solltest? Unsere Tipps und Tricks können dir weiterhelfen.
Bewerbungsfoto selbst machen: Das solltest du beachten
Die Kamera liebt dich und du bist davon überzeugt, dass du dir den Gang ins Fotostudio sparen kannst? Auch wenn du bereits Erfahrungen mit Selfies und Bildbearbeitung gemacht hast, solltest du dir vorab ausreichend Zeit nehmen, um dich rund um das Thema Bewerbungsfoto zu informieren. Schließlich möchtest du mit deinem Bewerbungsfoto überzeugen und solltest daher nichts dem Zufall überlassen.
Selbst wenn du heute bei deinem Bewerbungsfoto viele Freiheiten genießt, sollte der Stil passen. Das bedeutet: Urlaubsfotos, Schnappschüsse oder Selfies sind tabu. Auch auf die Bildqualität und die Aktualität der Aufnahme solltest du achten. Aber keine Sorge, wir haben für dich die wichtigsten Punkte zusammengestellt, die du bei deinem selbst gemachten Bewerbungsfoto berücksichtigen solltest.
1. Tipp für dein Bewerbungsfoto: Die richtige Körpersprache
Ob kreativ, aufgeschlossen oder seriös: Möchtest du dein Bewerbungsfoto selber aufnehmen, solltest du dir darüber Gedanken machen, wie du auf dem Foto rüberkommen möchtest. Einigen ist es nicht bewusst, aber dein Bewerbungsfoto lässt sich durch Körpersprache stark beeinflussen. Denn die Körpersprache verrät sehr viel über deine wahre Persönlichkeit. Mit diesen Tipps kannst du deine Körpersprache auf dem Bewerbungsfoto verbessern:
- Positioniere dich etwas seitlich zur Kamera und drehe dein Gesicht frontal zum Auslöser
- Achte darauf, direkt in die Kamera zu schauen – der Blickkontakt verrät viel über deine Persönlichkeit
- Richte dich auf und achte auf einen geraden Rücken
- Entspanne deine Schultern und lasse die Arme locker hängen, alternativ kannst du sie auch auf der Hüfte abstellen
- Wichtig ist locker bleiben und einen freundlichen und entspannten Gesichtsausdruck aufzulegen
💡Kleiner Tipp: Ein Lächeln wirkt immer sympathisch. Besonders wenn es locker und natürlich rüberkommt, kann es eine angenehme Wirkung auf den Betrachtenden haben.
2. Tipp für dein Bewerbungsfoto: Die passende Kleidung
Bei der Frage nach der richtigen Kleidung kommt es vor allem auf die Branche und den Beruf an, auf den du dich bewerben möchtest. Während in der Unternehmensberatung oder im Bankwesen immer noch ein Anzug oder ein vergleichbar seriöser Dresscode angesagt sind, ist die Outfit-Wahl zum Beispiel in kreativen Jobs durchaus lässiger.
Männer können eigentlich immer auf den Klassiker ‚Anzug‘ zurückgreifen – oder aber mit einem anderen Oberteil wie etwa einem Pullover etwas weniger zugeknöpft posieren. Lese weitere Tipps, wie du dich auf deinem Bewerbungsfoto als Mann besonders gut in Szene setzen kannst. Natürlich können auch Frauen in Sachen Kleidung ein paar No-Gos vermeiden. So sollte auf deinem Bewerbungsfoto die Kleidung deinen Typ bestmöglich hervorheben, aber sich dabei nicht zu sehr in den Vordergrund drängen. Schließlich bist du der Star des Fotos.
☝Merke: Je weniger, desto besser. Verzichte also generell auf zu auffälliges Make-up, zu viel Schmuck oder wilde Frisuren.
Tipp: Wähle für dein Bewerbungsfoto Kleidung, die du auch zu einem Vorstellungsgespräch anziehen würdest. Wenn du dein Bewerbungsfoto selbst machen willst, kannst du immer auch Freunde oder Familie fragen, solltest du dir mit deinem Outfit unsicher sein.
3. Tipp für dein Bewerbungsfoto: Die optimale Größe
Wenn du dich fragst, ob dein Bewerbungsfoto eine bestimmte Größe haben sollte, können wir dich beruhigen. Denn anders als noch vor ein paar Jahren musst du dich heute nicht mehr ganz so streng an ein vorgegebenes Format halten. Lange Zeit galt ein Bewerbungsfoto als optimal, wenn es zwischen vier und fünf Zentimeter breit und fünf bis sieben Zentimeter hoch war. Der aktuelle Trend gibt dir diesbezüglich allerdings keine strengen Vorgaben. Vorausgesetzt, das Bewerbungsfoto hat eine Größe, die sich gut in das Layout des Lebenslaufs einfügt. Dein Bewerbungsfoto ist ein Porträtfoto? Dann empfehlen wir dir, deinen Lebenslauf durch ein Deckblatt zu ergänzen.
Du bist dir nicht sicher, wie du deinen Lebenslauf perfekt aufbauen kannst? Unsere Checkliste „Was kommt in einen Lebenslauf?“, kann dir dabei helfen.
4. Tipp für dein Bewerbungsfoto: Der perfekte Hintergrund
Kaum zu glauben, aber der Hintergrund hat einen großen Einfluss auf dein Bewerbungsfoto. Am besten wählst du einen schlichten Hintergrund. Oftmals eignet sich eine helle Wand am besten. Denn auf dem Bewerbungsfoto sollte nichts von dir ablenken: Keine Möbel, Haustiere, andere Personen oder Bücherregale sollten im Hintergrund zu sehen sein. Wenn du dir allerdings einen anderen Hintergrund wünschst, kannst du das Bewerbungsfoto auch in der Natur, vor oder in einem Bürogebäude oder einer passenden Hauswand machen. Auch Motive, die dich in der Arbeitssituation zeigen, können geeignet sein. Wenn du dich für so eine Variante entscheidest, acht darauf, dass du den Hintergrund stark unscharf hältst und du im Vordergrund im Fokus bist.
5. Tipp für dein Bewerbungsfoto: Die bestmöglichen Lichtverhältnisse
Die Lichtverhältnisse spielen ebenfalls eine sehr wichtige Rolle, wenn du dein Bewerbungsfoto selbst machen möchtest. Natürlich solltest du das Foto tagsüber aufnehmen. Aber auch sonnige Tage eignen sich besser als bewölkte und regnerische. Denn an sonnigen Tagen hast du deutlich besseres Licht in deinen eigenen vier Wänden. Wähle am besten einen Platz am Fenster, sodass du das Tageslicht ideal ausnutzen kannst. Fotografiere niemals gegen das Licht und achte darauf, dass keine Schatten entstehen. So solltest du dich zum Beispiel mindestens einen halben Meter vor die Wand stellen, um unschöne Schatten zu vermeiden.
6. Tipp für dein Bewerbungsfoto: Die ideale Kamera
Die wohl wichtigste Grundvoraussetzung für ein gutes Bewerbungsfoto ist die Kamera. Nutze entweder eine gute Digitalkamera oder aber dein Smartphone, wenn es über eine ordentliche Kamera verfügt. Wenn die Lichtverhältnisse stimmen und das Modell relativ neu ist, reicht bei einem Bewerbungsfoto das Smartphone. Hat dein Smartphone einen Porträt-Modus, mit dem der Hintergrund unscharf wird? Dann solltest du dich für diese Funktion entscheiden.
Ganz egal ob Bewerbungsfoto per Smartphone oder Kamera: Möchtest du dein Bewerbungsfoto selbst machen, solltest du ein Stativ verwenden und auf keinen Fall ein Selfie frei aus der Hand schießen. Wähle am besten ein Stativ mit Fernauslöser. Alternativ kannst du in deiner Kamera-App vom Handy mit Zeitvorwahl arbeiten. So bleiben dir ein paar Sekunden, um die gewünschte Pose einzunehmen. Die Position der Kamera sollte sich dabei auf Augenhöhe befinden, von der Brust aufwärts geschossen sein und dein Gesicht mittig einfangen.
Tipp: Du suchst noch Inspiration für dein Bewerbungsfoto? Viele Bewerbungsfoto Beispiele findest du im Internet – es lohnt sich, einmal einen Blick darauf zu werfen!
7. Tipp für dein Bewerbungsfoto: Die korrekte Nachbearbeitung
Deine Bewerbungsfotos sind fertig? Dann geht es nun an die Nachbearbeitung der Dateien. Zunächst solltest du alle Bilder sichten und die zehn schönsten heraussuchen. Sobald du diese engere Vorauswahl getroffen hast, geht es darum, dich für dein Lieblingsmotiv zu entscheiden. Wähle das Foto aus, auf dem du am besten rüberkommst und das alle wichtigen Kriterien erfüllt. Mithilfe eines Bildbearbeitungsprogramms kannst du im Anschluss noch den perfekten Bildausschnitt einstellen sowie die Belichtung und die Farben nach deinen Wünschen anpassen.
⛔Achtung: Bei der Nachbearbeitung solltest du dich zurückhalten. Eine übertriebene Retusche mit glatt gezogener Haut ist ein absolutes No-Go! Zu intensive Filter oder andere gravierende Veränderungen sollten vermieden werden. Ein gut bearbeitetes Bild erkennst du daran, dass Dritten die Bildbearbeitung nicht direkt ins Auge fallen.
Bewerbungsfoto selbst machen: Diese Fehler solltest du vermeiden
Damit dein Bewerbungsfoto auch wirklich perfekt wird, findest du hier eine No-Go-Liste mit den beliebtesten Fehlern. Stelle dein Bewerbungsfoto also lieber auf den Prüfstand und vermeide diese typischen Fehler:
- Sich an der Wand anlehnen
- „Selfie“-Position
- Falscher Blickwinkel
- Unschärfe in deinem Gesicht
- Ganzkörper-Fotos
- starkes Make-up
- Übertriebener Gesichtsausdruck
- Kein direkter Blickkontakt
- Zu viel Nachbearbeitung
- Zu dunkler Hintergrund
- Kleidung und Hintergrund haben die gleiche Farbwelt
- Auffällige Accessoires wie eine Sonnenbrille
Wie es aussieht, kann heutzutage eigentlich jeder sein Bewerbungsfoto selbst machen. Bevor du aber direkt loslegst, solltest du dich erst mal schlaumachen, damit du letztendlich auch mit dem Ergebnis zufrieden sein kannst.
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Zur Jobsuche[1] Staufenbiel Institut: Recruiting Trends 2017
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