Kategorie: Job-Interview

Gehaltsvorstellung in der Bewerbung formulieren: So geht's

Was ist deine Arbeit wert? Die Gehaltsvorstellung in der Bewerbung zu formulieren, ist immer eine Sache für sich. Nimm dir Zeit, um deinen Marktwert und die branchenüblichen Gehälter zu checken! Dieser Artikel hilft dir dabei.

1 min Lesezeit

Schematische Darstellung einer Gehaltsverhandlung

Deine Bewerbungsunterlagen sind bereit – wenn da nicht noch die Frage nach deinem Gehaltswunsch wäre? Häufig wirst du in der Stellenanzeige darum gebeten, deine Gehaltsvorstellung anzugeben. Für viele Bewerber:innen ist das wohl eine der schwersten Hürden im Bewerbungsprozess. Aber auch wenn du dir in diesem Punkt unsicher bist, solltest du dem Wunsch des Unternehmens nachkommen. In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du deine Gehaltsvorstellung in der Bewerbung korrekt angeben und realistisch einschätzen kannst.

Bist du bereit für einen neuen Job?

Bei JobTeaser findest du mehr als 5.000 Stellenangebote für Studierende und Absolvent:innen.

Zur Jobsuche

Gehaltsangabe in der Bewerbung: Das solltest du wissen

In Deutschland sind Arbeitgeber:innen nicht dazu verpflichtet, das Einkommen in der Stellenanzeige zu nennen. Häufig triffst du hier stattdessen auf Floskeln wie „attraktives Gehalt“ oder „leistungsgerechte Bezahlung“. Diese Angaben bringen dich nicht sonderlich weiter, wenn du deine Gehaltsvorstellung in der Bewerbung nennen musst. Du solltest aber trotzdem deinen Gehaltswunsch angeben, wenn es in der Stellenanzeige so von den Bewerber:innen gewünscht wird. Womöglich könnte ansonsten der Eindruck entstehen, dass du die Stellenausschreibung nicht aufmerksam genug gelesen hast oder dir das nötige Selbstbewusstsein fehlt, deine Gehaltsvorstellung konkret zu formulieren.

Personaler:innen möchten sich mit der Bitte um die Angabe deiner Gehaltsvorstellung nämlich auch einen ersten Eindruck von dir verschaffen und sehen, ob du dir Gedanken über deinen eigenen Marktwert gemacht hast und du dich außerdem über die Branche sowie das Unternehmen informiert hast. Nur wenn eine Gehaltsvorstellung nicht ausdrücklich erbeten wird, brauchst du auch keine Angaben darüber zu machen.

Gut zu wissen: Nur im öffentlichen Dienst wird in der Stellenanzeige die Gehaltsgruppe nach TVöD (Tarifvertrag für den öffentlich Dienst) angegeben.

Gehaltswunsch angeben: So schätzt du dich realistisch ein

Die Gehaltsangabe in der Bewerbung ist mehr als nur eine Zahl. Damit du ein Gefühl dafür bekommst, in welchem Rahmen sich deine Gehaltsvorstellung bewegen sollte, ist es sinnvoll, sich vorab gut zu informieren. Denn gerade als Berufseinsteiger:in ist es nicht immer einfach, ein realistisches Gefühl dafür zu entwickeln, welche Gehaltsvorstellung in der Bewerbung angemessen ist. Natürlich gibt es nie eine Pauschallösung, die für alle Jobausschreibungen gilt, aber es gibt ein paar Anhaltspunkte, die dir bei der Einschätzung deines Gehalts helfen können.

Faktoren, die dein Gehalt beeinflussen

  1. Welche Gehälter sind in der Branche, der Region und der Unternehmensgröße üblich?
  2. Welches Gehalt ist für die Position angemessen?
  3. Wie steht es um deine Berufserfahrung?
  4. Über welche Qualifikationen verfügst du?

Ab wann verdient man eigentlich gut? Diese Frage wird dich als Berufseinsteiger:in zu Beginn deiner Karriere sicherlich beschäftigen. Auch hier gibt es keine richtige Antwort – viel zu unterschiedlich sind die Erwartungen des Einzelnen. Aber wenn du die aufgeführten Kriterien berücksichtigst, kannst du dich garantiert besser einschätzen und eine realistische Gehaltsvorstellung angeben. Bedenke dabei auch, dass Personaler:innen die allgemein üblichen Gehälter der Branche ganz genau kennen und du es hier mit Profis zu tun hast – also lieber vorab gut recherchieren, um später nicht komplett daneben zu liegen.

Gehaltsvorstellung angeben – wo und wie?

Die Gehaltsvorstellung gehört ins Anschreiben und hier in der Regel in den Schlusssatz. Neben deiner Gehaltsangabe solltest du an dieser Stelle auch dein frühestmögliches Eintrittsdatum oder die Kündigungsfrist angeben. Wer möchte, kann den Gehaltswunsch aber auch unter dem Anschreiben in einem Postskriptum formulieren. So bringst du zum Ausdruck, dass das Gehalt für dich eher zweitrangig ist und der Job für dich im Vordergrund steht.

Die Gehaltsvorstellung in der Bewerbung wird immer als Jahresbruttogehalt angegeben. Beachte: Das Brutto-Gehalt ist natürlich immer wesentlich höher als das, was am Monatsende nach allen Abzügen auf deiner Gehaltsabrechnung steht. Meist haben wir eine gewisse Gehaltsspanne, in der sich unser Gehalt letztendlich bewegen sollte. In der Bewerbung solltest du dich aber lieber auf einen konkreten Gehaltswunsch festlegen. Der Grund: Personaler:innen orientieren sich natürlich immer an der unteren Zahl, während du dich natürlich lieber im oberen Bereich der Gehaltsspanne wiederfinden möchtest. Zudem zeigst du mit der Angabe einer konkreten Zahl, dass du deinen Marktwert kennst und dir sicher bist.

Übrigens – Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld sind nicht von deiner Gehaltsvorstellung in der Bewerbung betroffen, diese Punkte geben Spielraum für spätere Gehaltsverhandlungen.

Beispiele: So kannst du deine Gehaltsvorstellung formulieren

Dein Gehaltswunsch steht fest. Doch wie kannst du deine Gehaltsvorstellung in der Bewerbung nun am besten formulieren? Gern kannst du dich an den nachfolgenden Beispielen orientieren und für dich die passende Formulierung herauspicken!

Deine Gehaltsvorstellung einfach formulieren
Meine Gehaltsvorstellung liegt bei SUMME Euro brutto jährlich.
Entsprechend meiner Berufserfahrung und der mit der Position verbundenen Verantwortung liegt mein Bruttojahresgehalt bei SUMME Euro.
Mein Gehaltswunsch liegt bei einem Bruttojahresgehalt von SUMME Euro.
Ein Gehalt von SUMME Euro brutto im Jahr entspricht meinen Vorstellungen.
Deine Gehaltsvorstellung inklusive Kündigungsfrist angeben
Nach meiner drei-monatigen Kündigungsfrist stehe ich Ihnen zu einem Bruttojahresgehalt von SUMME Euro gern zur Verfügung.
Meine Gehaltsvorstellung für die Position, die ich nach meiner Kündigungsfrist von drei Monaten antreten kann, liegt bei SUMME Euro brutto jährlich.
Deine Gehaltsvorstellung inklusive Eintrittsdatum angeben
Gern stehe ich Ihnen ab sofort zu einem Jahresbruttogehalt von SUMME zur Verfügung.
Ich stehe Ihnen voraussichtlich ab dem DATUM zur Verfügung. Meine Gehaltsvorstellung liegt bei einem Jahresgehalt von SUMME Euro brutto.
Voraussichtlich werde ich mein Studium zum DATUM abschließen. Im Anschluss stehe ich Ihnen gern für ein Jahresbruttogehalt von SUMME Euro zur Verfügung.
Aufgrund meiner Kündigungsfrist kann ich frühestens zum DATUM mit einem Gehaltswunsch von SUMME Euro brutto im Jahr bei Ihnen anfangen.
Deine Gehaltsvorstellung auf Englisch formulieren.
My salary expectation (or salary requirements) equals SUMME + WÄHRUNG.
Based on my professional experience, my salary request responds to a gross annual salary of SUMME + WÄHRUNG.
I will be available as of DATUM for an annual gross salary of SUMME + WÄHRUNG

Tipps für deine Gehaltsverhandlung

Du konntest mit deiner Bewerbung überzeugen und bist in der engeren Auswahl für den Job? Dann solltest du natürlich auch auf die Gehaltsverhandlung gut vorbereitet sein. Am besten ist es, wenn du dich mit deiner Gehaltsvorstellung aus der Bewerbung wohl und sicher fühlst. Damit du im Gespräch sicher auftreten kannst. Mit den richtigen Argumenten auf deiner Seite kannst du deinen Gehaltswunsch am besten rechtfertigen. Hebe daher am besten deine Fachkenntnisse, deine Berufserfahrungen und deine Soft Skills hervor, die dich für die Position besonders qualifizieren. 

Hier kommt es dir natürlich auch zugute, wenn du deine Gehaltsangabe in der Bewerbung etwas höher (circa 10 Prozent) , als das tatsächliche Wunschgehalt angesetzt hast. Denn das ermöglicht dir einen gewissen Spielraum für deine Gehaltsverhandlung. Weitere Tipps für deine Gehaltsverhandlung findest du auf dem JobTeaser Blog. Wir wünschen dir viel Erfolg!