Interne Bewerbung: Tipps zum Anschreiben
Eine firmenintern ausgeschriebene Stelle hat dein Interesse geweckt? Wir zeigen dir, wie du das perfekte Anschreiben für eine interne Bewerbung formulierst.
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Bist du aus den Aufgaben in deinem aktuellen Job herausgewachsen – fühlst dich aber dem Unternehmen sehr verbunden? Die nächste Sprosse auf der Karriereleiter bedeutet nicht zwangsläufig einen Arbeitgeberwechsel. Der Weg über eine interne Bewerbung kann der Schlüssel für deine Karriere sein. Möchtest du dich intern bewerben? In diesem Beitrag geben wir dir hilfreiche Tipps für dein Anschreiben.
Was ist eine interne Bewerbung?
Wenn du dich auf eine neue Position in dem Unternehmen bewirbst, für das du bereits tätig bist, handelt es sich um eine interne Bewerbung. Die interne Bewerbung gibt Mitarbeitenden die Chance, sich innerhalb derselben Firma weiterzuentwickeln. Dabei kannst du dich auf eine interne Stellenausschreibung bewerben oder aber den Weg über eine Initiativbewerbung gehen. Viele größere Unternehmen schreiben vakante Position über das Intranet, ein internes Bewerbungsportal, die Mitarbeiterzeitung oder das schwarze Brett aus. Entsprechend erfolgt die Bewerbung in der Regel online oder per E-Mail.
Besonders häufig kommt es zu einer internen Bewerbung
- auf eine Leitungsposition (zum Beispiel Teamleiter:in),
- zum Ende einer Ausbildung oder
- im Öffentlichen Dienst.
Anders als bei einer klassischen Bewerbung reicht bei einer internen Bewerbung meist die Kurzform – Bewerbungsanschreiben und Lebenslauf – aus. In diesem Beitrag möchten wir uns dem Anschreiben einer internen Bewerbung mit seinen Besonderheiten widmen.
Interne Bewerbung: Das Anschreiben verfassen
Auch wenn du bereits für das Unternehmen tätig bist und du deinen Chef in spe vielleicht schon persönlich kennst, solltest du dir bei der internen Bewerbung ebenso viel Mühe mit deinen Bewerbungsunterlagen geben, wie bei einer externen Bewerbung. Unterschätze die interne Bewerbung nicht – auch hier gibt es Konkurrenz. Um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen, sollte daher der Gesamteindruck deiner Bewerbung stimmen. Achte auf ein gut strukturiertes und vor allem fehlerfreies Anschreiben.
Vom Aufbau unterscheidet sich das Anschreiben einer internen Bewerbung nicht von dem klassischen Anschreiben. Anhand der nachfolgenden Struktur kannst du das grobe Gerüst deines Anschreibens innerhalb kurzer Zeit fertigstellen. Du wirst sehen: Nimmt das Anschreiben erste Formen an, fließen die Worte gleich viel besser.
Interne Bewerbung: Aufbau Anschreiben
Anschrift Unternehmen: | inklusive des Bereichs, an die sich die interne Bewerbung richtet |
Adresse Bewerbender: | ebenso E-Mail-Adresse und Telefonnummer |
Abteilung: | gebe hier deine aktuelle Abteilung an |
Ort und Datum: | Rechtsbündig, mit 2 bis 3 Zeilen Abstand zum Adressfeld |
Betreff: | Mit Bezug auf die Position, auf die du dich bewirbst. |
Anrede: | Am besten mit Ansprechpartner:in |
Einleitung: | circa 3 Sätze |
Hauptteil: | circa 3 bis 5 Absätze |
Schlussteil: | circa 2 bis 3 Sätze |
Grußformel + Unterschrift: | Bei einer Online-Bewerbung empfiehlt es sich, die Unterschrift einzuscannen |
Welche Inhalte gehören ins Anschreiben deiner internen Bewerbung?
Möchtest du dich auf eine ausgeschriebene Position intern bewerben, kannst du Bezug auf die Anforderungen in der Stellenanzeige nehmen. Welche beruflichen Fähigkeiten und Qualifikationen bringst du bereits für den neuen Job mit? Ebenso solltest du deine Soft Skills hervorheben, auf die es laut Stellenprofil im neuen Job besonders ankommt.
Mehr als bei einer externen Bewerbung, steht bei einer internen Bewerbung jedoch auch deine Wechselmotivation im Fokus. Warum möchtest du den Job wechseln? Welche Entwicklungsmöglichkeiten und Karrierechancen bietet dir die andere Position?
Vorsicht: Achte darauf, dass du deinen aktuellen Job möglichst nicht in ein schlechtes Licht rückst. Drücke deine Wertschätzung aus und versuche herauszustellen, inwiefern dich deine aktuelle Position auf eine neue Herausforderung vorbereitet hat.
Interne Bewerbung: Die Einleitung deines Anschreibens
Jedes Anschreiben sollte mit einer persönlichen Anrede des Ansprechpartners oder der Ansprechpartnerin eröffnet werden. Die Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“, wäre ein No-Go und schmälert deine Chancen auf den Job deutlich. Gerade bei einer internen Bewerbung sollte es keine große Herausforderung sein, die zuständige Person innerhalb des Unternehmens ausfindig zu machen. Dieser geringe Aufwand lohnt sich.
Auf die Anrede sollte nun ein Einleitungssatz folgen, der beim Leser oder der Leserin das Interesse zum Weiterlesen weckt. Denn bereits der erste Satz kann darüber entscheiden, ob dein Anschreiben floppt oder toppt. Vermeide daher Standardfloskeln, mit denen du Personalverantwortliche langweilst. Nimm dir die Zeit, einen individuellen Einstieg zu finden, der auf das Unternehmen und das Stellenprofil zugeschnitten ist und nicht auf jede x-beliebige Stellenausschreibung zutreffen könnte. Denn das ist es, was sich Personalverantwortliche wünschen.
Die Einleitung deines Anschreibens besteht in der Regel aus etwa drei Sätzen, in denen du zum Beispiel darauf eingehen kannst, warum du dich intern bewirbst und was dich an der neuen Position besonders reizt (deine Motivation). Stelle dich, mit einem Hinweis auf deine aktuelle Position, kurz vor und gehe vielleicht auch darauf ein, wie dich dein jetziger Job auf die neue Herausforderung vorbereitet hat. Werde hier aber nicht zu ausführlich: In der Einleitung musst du wirklich auf den Punkt kommen.
„ich arbeite für die Muster GmbH seit drei Jahren als Junior Marketing Assistant. Nun habe ich mit Interesse gelesen, dass die Stelle als Digital Marketing Manager:in ausgeschrieben ist. Diese Möglichkeit möchte ich nutzen, um mich innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln und meine bisherigen Erfahrungen in einem neuen Verantwortungsbereich unter Beweis zu stellen.“
Interne Bewerbung: Der Hauptteil deines Anschreibens
Nachdem du mit deiner Einleitung den Köder ausgeworfen hast, solltest du nach dem Hauptteil den Fisch an deiner Angel haben. Dafür solltest du hier genauer auf deine fachlichen Kompetenzen, aber auch deine Soft Skills im Hinblick auf die ausgeschriebene Position eingehen. Orientiere dich an der Stellenausschreibung: Welche Fähigkeiten erfordert der neue Job? Inwiefern kannst du das bereits in deinem aktuellen Job Erlernte auch auf den neuen Job anwenden? Welchen Mehrwert bietest du dem Unternehmen bei einem internen Jobwechsel? Wieso ist gerade diese Position der logische nächste Schritt in deiner Karriere? Was bewegt dich dazu, dich intern zu bewerben?
Zielt deine interne Bewerbung auf eine Leitungsposition ab, solltest du deinen erfolgreichen Werdegang im Unternehmen anreißen und die bisherigen Highlights und Erfolge bis hierhin hervorheben. Die interne Bewerbung auf eine Führungsposition ist somit der nächste logische Schritt.
Interne Bewerbung: Der Schlussteil deines Anschreibens
Im Schlussteil deines Anschreibens solltest du betonten, dass du dich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch freust. Vermeide hierbei den Konjunktiv, sondern formuliere den letzten Satz aktiv. So präsentierst du dich souverän und selbstbewusst. Vervollständige dein Anschreiben mit einer höflichen Grußformel und deiner Unterschrift.
Noch ein guter Rat: Bei einer internen Bewerbung auf eine offene Vakanz ist in Sachen Diskretion dein Fingerspitzengefühl gefragt. Schnell kann deine interne Bewerbung als Kritik an deiner aktuellen Position oder an deinem bisherigen Vorgesetzten gewertet werden. Solltest du den anderen Job nicht bekommen, kann es sein, dass du dir die Option auf eine Beförderung innerhalb der Abteilung verbaust. Auf der anderen Seite könnte sich dein aktueller Vorgesetzter übergangen fühlen, wenn du ihn nicht über deine Pläne informierst. Welche Strategie du hier wählst, solltest du nach deinem Verhältnis zu deinem Vorgesetzten entscheiden.
Gut zu wissen: Wenn du dich auf eine vakante Position im Ausland oder eine Stelle mit internationalem Bezug bewerben möchtest, dann fügst du deiner internen Bewerbung ein Anschreiben in Form eines Cover Letters bei. Denn der Cover Letter, auch bekannt als Covering Letter oder Application Letter, ist das englische Pendant zum Anschreiben. Allerdings reicht es nicht aus, dass du dein deutsches Anschreiben einfach ins Englische übersetzt, denn ein Cover Letter weist ein paar Unterschiede auf.
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