Remote Work vs. Homeoffice: Das sind die Unterschiede
Die Mischung aus Präsenz, Remote Work und Homeoffice bestimmt immer mehr unseren Arbeitsalltag. Aber worin genau liegt eigentlich der Unterschied zwischen diesen Arbeitsmodellen? Wir klären das in diesem Beitrag.
1 min Lesezeit

Remote Work und Homeoffice: Zwei Arbeitsmodelle, von denen Unternehmen vor der Pandemie noch gar nichts wissen wollten. Heute ist die Zahl der Stellenangebote, die mit flexibler und ortsunabhängiger Arbeit werben, nahezu explodiert. Arbeiten von wo du willst, das klingt verlockend. Aber was genau bedeutet Remote Work und Homeoffice eigentlich? Wo liegen die Unterschiede? Mehr darüber erfährst du in diesem Beitrag.
Remote Work oder Homeoffice? Welches Arbeitsmodell passt zu dir?
Bist du gerade auf Jobsuche? Dann sind dir die Schlagwörter wie „Arbeiten im Homeoffice“ oder zu „100 Prozent Remote“ sicherlich schon öfter über den Weg gelaufen. Häufig werden die Begriffe Remote Work und Homeoffice synonym verwendet. Doch das ist eigentlich nicht ganz korrekt. Wir klären, was unter den beiden Modellen zu verstehen ist.
Was bedeutet Remote Work? Eine Definition
Ob im Café, im Coworking Space oder in den eigenen vier Wänden: Remote Work (Fernarbeit) bedeutet, dass du deinen Job von überall ausführen kannst. Ein physischer Arbeitsplatz innerhalb des Unternehmens ist in der Regel nicht vorhanden. Du bist also nicht an das Unternehmensbüro gefesselt, sondern kannst deiner Arbeit flexibel und ortsungebunden nachgehen – eine Internetverbindung genügt.
Übrigens: Menschen, die remote arbeiten, werden auch als digitale Nomaden bezeichnet.
Als Remote Worker:in kannst du also theoretisch von überall arbeiten. Vorausgesetzt, deine Tätigkeit lässt sich komplett online erledigen und du kannst mit Kolleg:innen und Vorgesetzten über Telefon und moderne Kommunikations-Tools wie Microsoft Teams, Slack oder Google Workspace kommunizieren. In der Praxis läuft Remote Work allerdings nicht immer ganz so ab – denn es gibt unterschiedliche Formen.
Full Remote Work
Arbeitest du komplett remote, musst du wirklich gar keine Anwesenheit im Unternehmen zeigen und hast dort auch keinen Arbeitsplatz. Die Zusammenarbeit erfolgt ausschließlich online.
Hybrid Remote Work
Bei dieser Form von Remote Work musst du nicht immer, aber zu bestimmten Terminen im Büro anwesend sein. Vielleicht gibt es dann einen festen Tag in der Woche, an dem Kolleg:innen und Vorgesetzte sich persönlich mit dir austauschen können. Es kann beispielsweise aber auch dann der Fall sein, wenn sensible Daten aufgrund von Datenschutz nur offline bearbeitet werden dürfen und du deshalb einen Teil deiner Arbeit regelmäßig im Büro erledigen musst.
Remote Work im Nachbarschaftsbüro
Befindet sich das Unternehmen, für das du arbeitest, nicht an deinem Wohnort, musst du nicht zwangsläufig umziehen. Bei dem Remote Work Modell der Nachbarschaftsbüros teilen sich mehrere Unternehmen die Räumlichkeiten und die Büroinfrastruktur, um ihren Mitarbeitenden einen intakten Arbeitsplatz in der Nähe ihres Wohnorts zu ermöglichen. Diese Form von Remote Work, die genau genommen gar keine ist, weil dir dein Arbeitsort vorgegeben wird, ist insbesondere in Skandinavien verbreitet.
Remote Work im Ausland
Diese Form von Remote Work ist auch unter dem Begriff Workation bekannt. Sonne, Strand und WLAN: Dort zu arbeiten, wo andere Urlaub machen, kann ein attraktives Angebot für potenzielle Talente auf dem Arbeitsmarkt sein. Im harten Kampf um die besten Nachwuchskräfte wird diese Art von Remote Work immer häufiger angeboten. Wie lange du im Ausland remote arbeiten darfst, ist eine Vereinbarung zwischen dir und deinem Arbeitgeber oder deiner Arbeitgeberin. Allerdings gilt bei Remote Work im Ausland die 183-Tage-Regelung. Wenn du dich länger im Ausland aufhältst und dein Lohn von einem deutschen Unternehmen gezahlt wird, besteht ab diesem Zeitpunkt eine Steuerpflicht an deinem Aufenthaltsort.
Was bedeutet arbeiten im Homeoffice?
Arbeiten im Homeoffice ist eine flexible Arbeitsform, bei der du deinen Job vollumfänglich oder aber teilweise von Zuhause aus erledigen kannst. Dabei ist Homeoffice eine Art Oberbegriff für alle Formen von bürobezogener Erwerbsarbeit im privaten Umfeld. Manchmal wird Homeoffice auch als Synonym für Telearbeit benutzt. Homeoffice ist aber im arbeitsschutzrechtlichen Sinne eine Form des mobilen Arbeitens.
Telearbeitsplätze sind nach Arbeitsstättenverordnung vom Arbeitgeber oder der Arbeitgeberin fest eingerichtete Bildschirmarbeitsplätze in deinem Zuhause. Der heimische Arbeitsplatz muss den arbeitsschutzrechtlichen Standards entsprechen. Innerhalb der vereinbarten Arbeitszeit solltest du an diesem Ort für deinen Arbeitgeber oder deine Arbeitgeberin zudem erreichbar sein.
Der Spagat zwischen Homeoffice und Privatleben verlangt feste Strukturen und Routine. Unsere Tipps für konzentrierte Heimarbeit helfen dir dabei.
Remote Work vs. Homeoffice: Der Unterschied im Überblick
Du siehst, die Begriffe Remote Work und Homeoffice werden häufig in einen Topf geworfen. Das ist ein Stückweit auch nicht verwunderlich, weil alle diese Arbeitsformen das Arbeiten außerhalb des Firmengeländes ermöglichen. Diese wesentlichen Unterschiede solltest du kennen.
Remote Work | Homeoffice |
|
|
|
|
|
|
Aber mobiles Arbeiten ist nicht gleich mobiles Arbeiten: Denn wie es letztendlich geregelt wird, obliegt dem Unternehmen selbst. So können beispielsweise Mitarbeitende ihre Arbeitszeit häufig nur zum Teil in Heimarbeit oder remote ausüben. Insbesondere die Remote Work-Stellenangebote sind mit mehr Einschränkungen hinsichtlich des Arbeitsplatzes und Einsatzorts verbunden, als du es dir vielleicht vorgestellt hast. Frage am besten nach, bevor du den Arbeitsvertrag unterzeichnest. Nur so kannst du von vornherein Missverständnisse ausschließen.
Woher du erkennst, dass eine Stelle wahrscheinlich nicht 100 Prozent remote ist? Du möchtest ortsunabhängig arbeiten und lehnst ein hybrides Arbeitsmodell für dich ab? Hier sind einige Formulierungen, die ganz klar darauf hinweisen, dass das Remote Work-Stellenangebot nicht Full Remote ist:
- „Sie müssen in der Lage sein, bei Bedarf vor Ort zu arbeiten.“
- „Sie müssen möglicherweise hin und wieder im Büro arbeiten.“
- „Sie sollten in der Nähe des Firmensitzes wohnen.“
- „Sie werden an wöchentlichen Abteilungsbesprechungen teilnehmen.“
Mobiles Arbeiten: Wie bist du abgesichert?
Ein Arbeitsunfall im Büro oder auf dem Weg dorthin wird ganz klar von der gesetzlichen Unfallversicherung getragen. Aber wie ist das im Homeoffice oder wenn du remote arbeitest? Seit Juni 2021 hat der Gesetzgeber den Unfallversicherungsschutz erweitert. Seitdem hat der Versicherungsschutz im Homeoffice denselben Umfang wie am Arbeitsplatz im Unternehmen. Bei Mitarbeiter:innen, die nicht im Büro, sondern mobil arbeiten, muss dies vertraglich geregelt sein.
Auch die Kontrolle über den Datenschutz muss im Homeoffice gewährleistet sein. Die Datensicherheit erfolgt hier in der Regel über einen VPN-Server, über den eine sichere Verbindung zum Netzwerk des Unternehmens hergestellt werden kann. Zudem gelten für dich sowohl bei deiner Arbeit im Homeoffice als auch für Remote Work das Arbeitsschutzgesetz und das Arbeitszeitgesetz.
Möchtest du hingegen dein Homeoffice ins Ausland verlegen, solltest du dich vorab über die arbeitsrechtlichen Vorschriften und steuerlichen Hintergründe informieren. Vor allem dann, wenn du für einen längeren Zeitpunkt unter Palmen arbeiten möchtest.
Was sind die Vorteile von Remote Work?
Die Vorteile von Remote Work und auch vom Homeoffice liegen klar auf der Hand:
- Bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben.
- Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
- Flexiblere Zeiteinteilung.
- Die lästigen Fahrtwege zum Arbeitsplatz entfallen.
- Kosten werden reduziert.
- Am Ende des Tages bleibt mehr Freizeit.
- Wohnort und Firmenstandort müssen nicht übereinstimmen.
- Mehr Eigenverantwortung und Selbstorganisation.
- Förderung der Motivation und Produktivität.
- Remote Work ermöglicht eine freie Ortswahl.
- Durch Remote Work lassen sich Arbeiten und Reisen verbinden.
Von den zahlreichen Vorteilen profitierst natürlich nicht nur du als Arbeitnehmer:in. Auch für Unternehmen ergeben sich daraus wertvolle Vorteile. So bieten Remote Work-Stellenangebote wichtige Anreize auf dem hart umkämpften Markt der Nachwuchstalente. Zudem fühlen sich Mitarbeitende in einem selbst gewählten Umfeld wohler und können aufgrund dessen effizienter arbeiten. Remote Arbeiten führt in der Regel auch dazu, dass Berufstätige weniger gestresst sind und einen gesünderen Lebensstil führen können. Zudem sparen sich Unternehmen auf diese Weise die Kosten für Raummiete und Ausstattung der Arbeitsplätze. Nicht zu vergessen ist der große Vorteil für die Natur, die weniger durch Abgase und Lärm belastet wird.
In welchen Branchen findest du Remote Work Stellenangebote?
Durch die Pandemie, hat sich der Arbeitsmarkt hinsichtlich Homeoffice und Remote Work extrem vergrößert. Dennoch findet Remote Work überwiegend online statt und schließt daher einen großen Teil an Branchen komplett aus. Pflegeberufe, handwerkliche Tätigkeiten und diverse andere Jobs, bei denen deine Anwesenheit vor Ort zwingend erforderlich ist, können logischerweise nicht remote ausgeübt werden. Andere Bereiche sind hingegen nahezu prädestiniert für Remote Work. Das umfasst natürlich die Branchen, bei denen ein Computer zum Arbeiten ausreicht. Dazu zählen vor allem Jobs in der IT-Branche, im Online Marketing, der Gaming Industrie, im Kundenservice, in der Buchhaltung, der Datenerfassung, als Grafikdesigner:in oder Redakteur:in. Du möchtest flexibel und ortsungebunden arbeiten? Nur zu: Noch nie gab es so viele Remote Work-Stellenangebote wie heute!
Unser Lesetipp: Firmen die Heimarbeit anbieten: Diese Unternehmen sind flexibel
Hat Ihnen dieser Artikel geholfen?