Urteilsvermögen: Wichtiger Soft Skill für Führungskräfte
Ein gutes Urteilsvermögen im Beruf hilft dir, dich schnell auf Veränderungen einzustellen, darauf zu reagieren und richtige Entscheidungen zu treffen.
23. Juni 2025 · 1 min Lesezeit

Unsere Welt befindet sich im stetigen Wandel. Schneller als je zuvor müssen wir uns an neue Gegebenheiten und Personen gewöhnen. Sowohl im Privatleben als auch im Beruf ist es daher grundlegend, sich schnell auf Veränderungen einzustellen und darauf zu reagieren. Menschen, die darin gut sind, haben ein gutes Urteilsvermögen. Doch was ist das genau und kann es auch trainiert werden?
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Zur JobsucheUrteilsfähigkeit: Definition und Erklärung
Das Urteilsvermögen, oft auch Urteilsfähigkeit oder Urteilskraft genannt, beschreibt die Fähigkeit, Situationen sowie Menschen korrekt einzuschätzen. Das gelingt durch eine sachlich begründete Bewertung auf Basis von Einzelinformationen, Fakten, Eigenschaften und Einschätzungen.
Eng damit zusammen hängt die Menschenkenntnis. Während sich diese ausschließlich auf die Beurteilung von Menschen bezieht, geht es beim Urteilsvermögen jedoch sowohl um Menschen als auch um Situationen.
Urteilsvermögen im Beruf: So wichtig ist der Soft Skill im Job
Das Urteilsvermögen im Beruf spielt eine wichtige Rolle, da es Personen mit starker Urteilskraft ist möglich, sich schnell auf neue Situationen einzustellen und folglich gute Entscheidungen für das Unternehmen zu treffen. Häufig wird das Urteilsvermögen als Soft Skill im Bewerbungsprozess geprüft. Vor allem Führungskräfte und Recruiter sollten über es verfügen, doch auch Mitarbeitende ohne Führungsposition profitieren davon.
Zum einen hilft es dir, Kollegen besser einzuschätzen und dich schneller im Team zurechtzufinden. Zum anderen erlaubt dir ein gutes Urteilsvermögen, veränderte Gegebenheiten schneller zu erkennen und besser darauf zu reagieren. Sollte sich beispielsweise etwas bei einem langfristigen Projekt ändern, kannst du einen kühlen Kopf bewahren. Dabei spielen einige weitere Eigenschaften eine wichtige Rolle:
- Flexibilität
- Anpassungsfähigkeit
- Schnelle Auffassungsgabe
- Lösungsorientierung
Wie lässt sich das Urteilsvermögen trainieren?
Menschen mit unterdurchschnittlicher Urteilskraft sind meist zögerlich und entscheidungsschwach. In alltäglichen Situationen treten sie häufiger als ihre urteilsstarken Kollegen ins Fettnäpfchen. Doch keine Sorge – mit einigen Tipps kannst du diese Eigenschaft trainieren.
- Mimik beobachten
- Körpersprache bewerten
- Auf den Ton achten
- Kognitive Verzerrungen erkennen
Die Mimik verrät häufig mehr als tausend Worte. Ein gesenkter Blick beispielsweise bedeutet meist Unsicherheit und Nervosität. Mit etwas Übung und aufmerksamem Beobachten lässt sich die Mimik leicht entschlüsseln – ebenso wie die Gestik bzw. Körpersprache.
So erkennt man Unsicherheit und Nervosität beispielsweise daran, dass sich die betroffene Person hastig durch die Haare streift oder nervös mit den Fingern auf dem Schreibtisch trommelt. Auch die Position der Hände und Füße kann einiges über den Gemütszustand unseres Gegenübers verraten.
Darüber hinaus solltest du auf den Sprechausdruck achten. Dabei kommt es nicht nur darauf an, was gesagt wird, sondern wie – denn der Ton macht die Musik. Spricht dein Gesprächspartner leise und undeutlich, ist er vermutlich unsicher oder nervös.
Ebenso kognitiven Verzerrungen solltest du dir bewusst sein. Bestimmte Faustregeln sollen uns zwar helfen, eine Entscheidung schneller und ohne großes Zögern zu treffen. Sie können unsere Einschätzungen allerdings erheblich beeinflussen. Dazu gehören der bekannte Halo-Effekt, der Availability Bias und der Confirmation Bias.
Wie kaschiere ich fehlendes Urteilsvermögen?
Wichtig ist zunächst, nicht in Panik zu verfallen, sondern Ruhe zu bewahren. Evaluiere deine Optionen genau, bevor du eine vorschnelle Entscheidung triffst. Oft hilft es auch, Fehltritte mit Humor zu überspielen. Dafür ist Schlagfertigkeit erforderlich. Bei größeren Fettnäpfchen hilft aber auch das nicht. In einem solchen Fall ist die beste Lösung, zu deinem Fehler zu stehen und Konsequenzen daraus zu ziehen.
Urteilsfähigkeit in der Bewerbung hervorheben
Möchtest du dich auf eine Stelle bewerben, die im Stellenprofil eine starke Urteilskraft einfordert, dann solltest du diese bereits in der schriftlichen Bewerbung – d.h. im Anschreiben wie auch im Lebenslauf – hervorheben. Erkläre schon im Anschreiben, wie du Entscheidungen vorbereitest – dazu gehört zum Beispiel die Analyse des Problems und die Gliederung komplexer Herausforderungen in kleinere Teilschritte.
Darauf solltest du anschließend auch im Lebenslauf genauer eingehen, indem du auf aussagekräftige Leistungen und Erfolge deiner Arbeit eingehst. Im anschließenden Vorstellungsgespräch werden üblicherweise eine Reihe an Fragen gestellt, um dein Urteilsvermögen zu bewerten. Darunter folgende:
- Was verstehst du unter einem guten Urteilsvermögen?
- Zu welchen Themen wirst du häufig um Rat gebeten?
- Wie genau gehst du an die Lösung von Problemen heran? Gib ein Beispiel!
Deine Antworten auf diese Fragen sollten deutlich machen, dass deine Lösungen und Entscheidungen nachvollziehbar sowie sachlich begründet sind und daher in der Regel akzeptiert werden. Das ein oder andere Beispiel aus der Praxis erhöhen deine Chancen ebenfalls.
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