Kategorie: Job-Interview

Emotionale Intelligenz: Das ist der EQ Test (mit Fragen)

Die Emotionale Ingelligenz (IQ) ist für Recruiter zum wichtigen Kriterium geworden, um deine Führungsfähigkeiten zu beurteilen. Wir zeigen dir, worauf es beim EQ-Test ankommt und wie typische Fragen aussehen.

1 min Lesezeit

Visualisierung eines Gehirns

Inhalt:

  1. Diese anerkannten EQ Tests gibt es
  2. Typische Fragen im EQ Test
  3. Die Auswertung des EQ Tests ist gar nicht so einfach

Die Emotionale Intelligenz (EI) hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Sie ist ein Maß für die emotionalen und empathischen Fähigkeiten von Menschen – das macht die EI gerade auch für Personaler im Auswahlprozess hochinteressant. Die Emotionale Intelligenz ist im modernen Recruiting ein wichtiges Kriterium, das vor allem bei Stellen für Führungskräfte eine hohe Relevanz besitzt. Studien unterstreichen diese Entwicklung und zeigen, dass der berufliche und private Erfolg nur zu einem geringen Anteil vom klassischen Intelligenzquotienten und vielmehr von der Emotionalen Intelligenz abhängen.

Bist du bereit für einen neuen Job?

Bei JobTeaser findest du mehr als 5.000 Stellenangebote für Studierende und Absolvent:innen.

Zur Jobsuche

Um die Emotionale Intelligenz von Menschen zu beurteilen, haben Forscher und Wissenschaftler unterschiedliche Ansätze entwickelt. Mithilfe von EQ Tests ist es möglich, eine Art Emotionalen Intelligenzquotienten (EQ) zu ermitteln.

Ein EQ-Test ist ein Persönlichkeitstest, der die Emotionale Intelligenz (EI) von Menschen ermittelt. Der EQ-Test liefert keine Zahlenwerte als Endergebnis, sondern bewertet die individuellen Ausprägungen bestimmter Charakterzüge. Nach Reuven Bar-On sind für die Beurteilung der Emotionalen Intelligenz besonders diese Charakterzüge relevant:

  • Interpersonale Intelligenz (soziale Verantwortung / Empathie)
  • Intrapersonale Intelligenz (emotionales Selbstbewusstsein)
  • Anpassungsfähigkeit (Flexibilität / Realitätsprüfung)
  • Stressmanagement (Belastbarkeit / Impulskontrolle)
  • Allgemeine Stimmung (fröhlich / gedrückt / optimistisch)

Als Gegenentwurf zum klassischen, objektiven IQ Test ist der EQ Test aus den HR-Prozessen vieler Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Die praktische Realisierung des Tests variiert sehr stark, da es unterschiedliche Ansätze zur Bewertung des EQ gibt. Die wichtigsten EQ Tests stellen wir im Folgenden kurz vor.

Diese anerkannten EQ Tests gibt es

Es gibt bis heute keine einheitliche Definition von EQ Tests. Das liegt daran, dass die Bewertung von Persönlichkeitsmerkmalen in einer einheitlichen Skala sehr komplex ist und eine Herausforderung darstellt. Unternehmen nutzen daher unterschiedliche Testansätze, um die Emotionale Intelligenz ihrer Kandidat:innen zu erfassen.

Zu den weit verbreiteten Teststandards gehören:

  • Der Mayer-Salovey-Caruso Emotional Intelligence Test
  • IDRlabs Global Emotional Intelligence Test (IDR-GEIT©) (Globaler EQ Test)
  • Der Big Five Persönlichkeitstest
  • Hexaco – Big Five mit sechster Eigenschaft
  • VIA-IS Charakterstärken
  • Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeits-beschreibung (BIP)

Einige dieser Tests werden offiziell als Persönlichkeitstest und nicht als EQ Test bezeichnet. Die Grenze zwischen beiden Testarten ist aber fließend.

Bist du bereit für einen neuen Job?

Bei JobTeaser findest du mehr als 5.000 Stellenangebote für Studierende und Absolvent:innen.

Zur Jobsuche

Typische Fragen im EQ Test

Bei vielen Unternehmen gehört der EQ Test heute wie selbstverständlich zum mehrstufigen Bewerbungsverfahren. Die Recruiter möchten sehen, wie stark ausgeprägt deine emotionale Intelligenz ist und ob du dich nicht nur fachlich, sondern auch persönlich für die ausgeschriebene Stelle eignest.

Häufig werden EQ Tests vorab als Online-Assessment durchgeführt. Als Kandidat:in musst du – anders als bei einem klassischen IQ Test – meist deinen Zustimmungsgrad zu bestimmten Aussagen angeben. Es gibt also keine richtigen oder falschen Antworten – deine Äußerungen fügen sich aber am Ende zu einem Gesamtbild über deine empathischen Fähigkeiten zusammen.

Damit du dich gut auf einen anstehenden EQ Test vorbereiten kannst, findest du hier eine Auswahl typischer EQ Test Aussagen. Der Grad der Zustimmung variiert dabei zwischen 1 (keine Zustimmung) und 5 (volle Zustimmung):

  1. Die Leute sehen mich als optimistischen, positiven Menschen.
  2. Ich bin normalerweise kein glücklicher oder fröhlicher Mensch.
  3. Ich kann die Gefühle anderer gut beeinflussen.
  4. Ich kann problemlos meine Meinung zum Ausdruck bringen, auch wenn es nicht die Meinung der Mehrheit ist.
  5. Ich vertraue in meine eigenen Urteile und Entscheidungen.
  6. Ich bin mit mir selbst und mit der Art meiner Persönlichkeit zufrieden.
  7. Es fällt mir leicht, meine eigenen Gefühle zu kontrollieren.
  8. Ich habe hin und wieder Stimmungsschwankungen, die ich nur schwer kontrollieren kann.
  9. Wenn mich etwas ärgert, analysiere ich in der Regel zunächst die Situation, bevor ich auf reagiere.
  10. Ich habe manchmal Gefühlsausbrüche, die ich nur schwer kontrollieren kann.
  11. Ich kann mein eigenes Stressniveau sehr gut einschätzen und steuern.
  12. Ich kann Menschen gut motivieren und auf ein gemeinsames Ziel einstimmen.
  13. Ich scheue Konflikte auch in den Momenten, in denen ich eigentlich Recht habe.
  14. Ich sehe meine eigene Zukunft positiv und optimistisch.
  15. Bei langwierigen Projekten fällt es mir schwer, die persönliche Motivation aufrechtzuerhalten.
  16. Ich bin glücklich mit meiner Persönlichkeit, Intelligenz und meinem Aussehen.
  17. Ich bin leicht gestresst und übermäßig ängstlich.
  18. Manchmal fällt es mir schwer, für meine Rechte einzutreten.
  19. Es fällt mir leicht, emotionalen Signale anderer Menschen zu verstehen.
  20. Es gelingt mir in der Regel gut, in herausfordernden Situationen ruhig zu bleiben.
  21. Ich kann mein Verhalten stets an unterschiedliche Situationen und soziale Umgebungen anpassen.
  22. Ich nehme die Gefühle anderer nicht besonders stark wahr.
  23. Ich freue mich über unerwartete, spontane Erfahrungen und Herausforderungen.
  24. Ich kann meinen Charakter an verschiedene Situationen anpassen.
  25. Ich handle erst und denke dann nach.
  26. Ich befinde mich zu anderen Menschen emotional auf Distanz.
  27. Tiefe Beziehungen enden für mich oft in Enttäuschungen.
  28. Ich verbringe viel Zeit damit, über unangenehme und negative Erfahrungen aus der Vergangenheit nachzudenken.
  29. Ich verberge meine Gefühle in der Regel vor anderen.
  30. Ich fühle mich häufig unsicher, wenn ich neue Menschen kennenlerne.

Du merkst schnell, dass die meisten dieser Aussagen sehr subjektiv sind. Daher empfehlen wir dir, nicht nur deine eigene Einschätzung abzugeben, sondern gegebenenfalls auch gute Freunde oder Familienmitglieder zu befragen. Das hilft dir dabei, möglichst fundierte und genaue Ergebnisse zu erhalten.

Tipp: Versuche unbedingt, alle Fragen ehrlich und selbstreflektierend zu beantworten – nur so gelangst du zu einem stimmigen Ergebnis. Es ist nicht zielführend, die eigene emotionale Intelligenz durch falsche Antworten „aufzuhübschen“.

Die Auswertung des EQ Tests ist gar nicht so einfach

Anders als bei einem Logik- und Analytik-orientierten IQ-Test ist eine zahlenmäßige Erfassung der Emotionalen Intelligenz sehr schwierig. Daher gibt es verschiedene Ansätze, um eine Auswertung der Persönlichkeitsmerkmale vorzunehmen. Ein weit verbreiteter Ansatz ist die Gliederung von Salovey und Mayer, die Charakterzüge in diese vier Kategorien eingeteilt haben:

  • Wahrnehmung von Emotionen: Die Identifizierung von Emotionen in Gesichtszügen, Landschaften und Designs
  • Nutzung von Emotionen: Die Nutzung von Emotionen für bestimmte Aufgaben
  • Verstehen von Emotionen: Die Fähigkeit, emotionale Veränderungen zu verstehen und emotionale Zustandsänderungen zu erkennen.
  • Beeinflussung von Emotionen: Die Fähigkeit, den eigentlichen emotionalen Zustand oder die Emotionen anderer Personen zu beeinflussen

In Anlehnung an diese Gliederung wählen viele EQ Tests den Ansatz, die Ausprägung bestimmter Charakterzüge mithilfe einer Skalierung zu beschreiben. Auf dieser Skala können Recruiter dann ablesen, wie ausgeprägt bestimmte Persönlichkeitsmerkmale bei Bewerber:innen sind und inwiefern diese zu der Stellenausschreibung passen.

Bist du bereit für einen neuen Job?

Bei JobTeaser findest du mehr als 5.000 Stellenangebote für Studierende und Absolvent:innen.

Zur Jobsuche