Warum der Freiwilligendienst der perfekte Türöffner ins Arbeitsleben ist
Jedes Jahr engagieren sich deutschlandweit über 80.000 Freiwillige. Von Thailand nach Ägypten und wieder zurück nach Berlin: Für den Freiwilligendienst bereisen sie die gesamte Welt oder bleiben in Deutschland und unterstützen direkt vor Ort. Nicht nur für dein persönliches Wachstum ist eine solche Erfahrung unvergesslich – Sie macht sich auch beruflich bezahlt. Denn dein soziales Engagement fällt in Bewerbungsprozessen positiv auf.
8. Mai 2023 · 1 min Lesezeit

3 gute Gründe für den Freiwilligendienst nach der Ausbildung
Ein soziales Jahr nach der Schule oder nach der Ausbildung ist ideal, um den Lebenslauf aufzubessern und gleichzeitig die Welt zu entdecken. Auch ein Gap Year nach dem Studium lohnt sich, um vor dem Berufseinstieg noch einmal die Segel zu streichen und Erlebnisse zu sammeln.
Zwar verdienst du während des Freiwilligendienstes kein richtiges Gehalt – die im Durchschnitt vergüteten 400 bis 450 € im Monat und etwaige Geldersatzleistungen dienen eher als Taschengeld und Aufwandsentschädigung – jedoch sammelst du wertvolle Erfahrungen, die sich nicht mit Geld aufwiegen lassen.
Die gesammelten Erfahrungen helfen dir wiederum bei deiner beruflichen Orientierung. Hier lernst du unterschiedlichste Arbeitsumgebungen kennen und findest heraus, was wirklich zu dir passt. „Nichts ist für den Menschen als Menschen etwas wert, was er nicht mit Leidenschaft tun kann“, das sagte bereits der deutsche Sozialökonom Max Weber.
Um die Worte von Max Weber aufzugreifen: Während eines sozialen Jahrs stellst du dich selbst immer wieder auf die Probe und entdeckst so neue Stärken und Leidenschaften an dir. Zusätzlich entwickelst du mit jeder neuen Herausforderung wertvolle Schlüsselkompetenzen, die dir im gesamten Leben weiterhelfen. Denn das Arbeiten in neuen Umfeldern erfordert Flexibilität, Agilität und Problemlösungskompetenzen. Natürlich zeigt der Freiwilligendienst auch, was für ein Teamplayer du bist. Während des Freiwilligendienstes im Ausland baust du dir so ganz nebenbei ein globales Netzwerk an zukünftigen Entscheider:innen auf.
Welche Arten des Freiwilligendienstes gibt es?
Lust, dich direkt ins kalte Wasser zu stürzen? Das sind die verschiedenen Angebote für den Freiwilligendienst in Deutschland:
Freiwilliges soziales Jahr
Ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) kannst du sowohl in Deutschland als auch im Ausland beginnen. In einer Zeitspanne von 6 bis 18 Monaten engagierst du dich in FSJ-Stellen in Bereichen wie der Entwicklungsarbeit, Migration, Umwelthilfe oder Bildung. Mit einem FSJ lässt sich sogar die Fachhochschulreife erlangen. Prinzipiell kannst du dich ab einem Alter von 15 Jahren auf ein freiwilliges soziales Jahr in Deutschland bewerben. Statt das letzte Jahr Abschlussprüfungen zu schreiben und zu pauken, engagierst du dich für mindestens ein Jahr an deinem Wunschort sozial und kehrst im Anschluss nicht nur mit Erfahrungen, sondern auch einem Bildungsabschluss nach Hause zurück.
Freiwilliges ökologisches Jahr
Das freiwillige ökologische Jahr (FÖJ) ist in den 1980er-Jahren entstanden und unterscheidet sich lediglich im Themenschwerpunkt vom sozialen Jahr. Hier absolvierst du zwischen sechs und zwölf Monaten ein Umweltprojekt. Schauplatz könnte eine Umwelteinrichtung, ein Labor, ein Bildungszentrum, ein Nationalpark oder auch ein Bauernhof sein. Letzteres würde bedeuten, die Materie beispielsweise beim Säen, Mähen oder Ernten genau kennenzulernen und Mutter Erde in den Händen zu spüren.
Freiwilligendienst im Ausland
Ein Freiwilligendienst in Deutschland ist dir zu langweilig? Dann sammle interkulturelle Kompetenzen im Ausland. Ob auf einer Elefantenfarm, in kulturellen Einrichtungen wie Museen oder inmitten des Outbacks Australiens bei der Wassermelonenernte: Dein Wohnort verlagert sich in bislang unbekanntes Terrain. Meist ist ein solches freiwilliges Jahr nicht bzw. kaum vergütet. Stattdessen erhalten sozial Engagierte eine kostenlose Unterkunft sowie Speisen und Spesen vor Ort. Die An- und Abreise sind aus eigener Tasche zu bezahlen, dafür sind dir Auslandserfahrungen gewiss.
Bundesfreiwilligendienst
Der Bundesfreiwilligendienst (BuFDi) ist das Pendant zum sozialen Jahr direkt vom Bund. Einsatzfelder sind sowohl Bereiche wie der Zivil- und Katastrophenschutz, Kultur und Ökologie als auch Bereiche wie Soziales und Sport. In jedem Fall leistest du den Freiwilligendienst innerhalb von 6 bis 18 Monaten und das direkt in Deutschland. Eine Teilnahme ist ab 16 Jahren möglich und das sowohl für Deutsche als auch Ausländer:innen.
So glänzt du mit deiner Auszeit in jedem Bewerbungsgespräch
Der Freiwilligendienst nach der Ausbildung, dem Studium oder der Schule erhöht deine Einstiegschancen in den Job. Auch mit mittelmäßigen Noten lassen sich so Traumkarrieren starten. Personalentscheider:innen sehen den Freiwilligendienst als durchweg positiven Posten im Lebenslauf an.
Hebe absolvierte FSJ-Stellen daher gerne im Lebenslauf und in Vorstellungsgesprächen aktiv hervor. Wichtig dabei: Setze deine Erfahrungsberichte zum Freiwilligendienst so ein, dass sie zur ausgeschriebenen Stelle passen. Dann unterstreichen sie deine Eignung. Erzähle hier gerne auch Geschichten im offenen Gespräch, so erhalten die Personaler:innen ein gutes Bild von dir und können sogar den Cultural Fit direkt erkennen.
Den Freiwilligendienst musst du im Lebenslauf somit nicht verstecken und auch nicht kleinreden. Es ist ein Abschnitt in deiner Vita, der dir sowohl persönliche als auch berufliche Perspektiven eröffnet.
Fazit: Freiwilligendienst als Motivator, Feuerprobe und Beitrag zur Gesellschaft
Deine Traumkarriere ist nicht ausgeschrieben oder fordert einen besseren Abschluss? Mit dem Freiwilligendienst hältst du einen Trumpf in der Hand: In Sonderfällen verbessert sich sogar die Abiturnote um bis zu 0,2 Prozent durch ein soziales Jahr. Studierst du im Anschluss beispielsweise sozialwissenschaftliche Fächer, lassen sich FSJ-Stellen sogar je nach Studienordnung als Praxiserfahrung anrechnen. Auch für den Start in eine Ausbildung sind praktische Erfahrungen durch etwaige Praktika teilweise verbindliche Voraussetzungen. Ein FSJ, FSÖ oder BuFDi ersetzt diese.
Doch auch wenn dies bei dir nicht der Fall ist: Initiativbewerbungen sind immer eine gute Idee. Rund 70 % der Stellen am Arbeitsmarkt werden nämlich nie ausgeschrieben, sondern unter der Hand vergeben. Mit dem Freiwilligendienst hast du bereits bewiesen, dass du Feuerproben bestehen kannst, du für Aufgaben brennst und dir der Wert deiner Arbeit für die Gesellschaft wichtig ist – ein:e echte A-Player:in eben.
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