Was ist der Unterschied zwischen Mentoring und Coaching?

Coaching und Mentoring sind zwei Instrumente, die in der Arbeitswelt immer häufiger zum Einsatz kommen. Vor allem Unternehmen nutzen diese Methoden, um Hochschulabsolvent:innen, Berufseinsteiger:innen und angehende Führungskräfte zu schulen. Was genau sind Coaching und Mentoring und worin liegt der Unterschied? JobTeaser klärt auf.

Was konkret bedeutet Mentoring?

Eine erfahrene Person gibt ihr Fachwissen und ihre Kenntnisse an eine Person weiter, die noch am Anfang ihres beruflichen Werdegangs oder einer bestimmten Entwicklung steht: Das ist der Grundgedanke hinter dem Mentoring. Mentoring beschreibt also die Beziehung zwischen zwei Personen, dem Mentee, der Ziele erreichen möchte und dem Mentor, der den Mentee auf seinem Weg ein Stück begleitet und unterstützt. Dabei übernehmen Mentor:innen die Rolle des Ratgebers und erfahrenen Beraters. In dieser Position tragen Mentor:innen natürlich zugleich auch eine berufliche sowie persönliche Vorbildfunktion.

Mentoring: ein Geben und Nehmen?

Mentoring ist dann besonders effizient, wenn beide Seiten voneinander profitieren. Natürlich lernt in erster Linie der Mentee von dem Input des Mentors oder der Mentorin, aber auch Mentor:innen ziehen einen gewissen Nutzen aus der Beziehung. Die nachfolgende Aufstellung macht die Vorzüge für Mentee und Mentor:in deutlich.

„A mentor is someone who sees more talent and ability within you, than you see in yourself, and helps bring it out of you.“ (Bob Proctor)

Mentoring-Beziehungen – formell oder informell

Mentoring dient insbesondere Unternehmen als Personalentwicklungsinstrument, aber auch in anderen Bereichen wie Ausbildung, Karriere oder Freizeit kannst du auf Mentoring treffen. Grundsätzlich kann dabei zwischen formellem Mentoring und informellem Mentoring unterschieden werden: Informelle Mentoring-Gespräche entstehen im privaten Umfeld ohne Organisation und Strukturierung von außen. So etwas kann sich ganz zufällig ergeben – etwa so wie bei einer Freundschaft. Formelle Mentoring-Beziehungen entstehen hingegen meist über die Vermittlung im Rahmen eines Mentoring-Programms. Hier finden Mentor:in und Mentee zusammen und die anschließenden Beratungsgespräche werden dokumentiert und ausgewertet.

Heutzutage findest du eine Vielzahl an Mentoring-Programmen, von denen vor allem Studierende, Hochschulabsolvent:innen und Berufseinsteiger:innen in ihrer Entwicklung sehr profitieren können. So gibt es unter anderem

• Mentoring-Programme im Studium,
• Mentoring-Programme zum Berufsstart oder zur beruflichen Orientierung,
• interne Mentoring-Programme von Unternehmen.

Organisiertes Mentoring hat seinen Preis. Generell wird eine Teilnahmegebühr verlangt, die die Kosten für die Vermittlung, Betreuung sowie für Treffen und Seminare abdeckt. Findet das Mentoring über das arbeitgebende Unternehmen statt, dann tragen normalerweise die Firmen die Kosten der Mentees. Firmenexterne Mentoring-Programme werden häufig staatlich bezuschusst, so dass du als Mentee nicht unbedingt für die volle Gebühr aufkommen musst. Mentor:innen arbeiten in den meisten Fällen ehrenamtlich.

Was ist Coaching?

Um den Unterschied zwischen Mentoring und Coaching zu verdeutlichen, schauen wir uns zunächst an, was grundsätzlich unter Coaching verstanden wird. Hinter dem Begriff Coaching verbergen sich unterschiedliche Beratungsmethoden mit beruflichem Kontext. Das Coaching ist dabei zeitlich begrenzt, thematisch definiert und orientiert sich an einem Ziel. Die individuelle Beratung von einzelnen Personen, Gruppen oder Teams richtet sich auf fachlich-sachliche oder auch psychologisch-soziodynamische Fragen bzw. Problemstellungen, die sich auf die Arbeitswelt beziehen.

Welche Ziele kann Coaching unter anderem haben? Eine Auswahl

• Einschätzung und Entwicklung persönlicher Kompetenzen
• Verbesserung von Führungskompetenzen
• Konfliktbewältigung
• Stressbewältigung
• Zeitmanagement
• Mitarbeitermotivation
• Persönlichkeitsentwicklung
• Kommunikationsfähigkeit verbessern
• Integration neuer Mitarbeiter:innen
• Teambuilding
• Berufliche Selbstverwirklichung
• Förderung Projektarbeit
• Beziehungsfähigkeit erhöhen

Während des Coachings finden strukturierte Gespräche zwischen Coach und den Coachees statt, die dazu dienen, je nach Ziel, eigene Lösungsansätze zu entwickeln. Dabei tritt der Coach als ein neutraler, kritischer Gesprächspartner auf. Im Coaching kommen Methoden aus dem gesamten Spektrum der Personal- und Führungskräfteentwicklung zum Einsatz.

Coaching vs. Mentoring: die Unterschiede

Sicher ist dir jetzt schon klar, dass zwischen Coaching und Mentoring ein deutlicher Unterschied besteht. Handelt es sich beim Mentoring eher um eine längerfristige Beziehung und einen Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zwischen zwei Menschen, ist das Coaching vielmehr thematisch definiert, zeitlich begrenzt und stark zielorientiert. Zudem finden nicht nur Einzelcoachings statt, die Gespräche können auch im Team oder der Gruppe erfolgen. Die nachfolgende Tabelle zeigt die wesentlichen Unterschiede auf einen Blick.

Coaching vs. Mentoring: So unterscheiden sie sich

Coaching vs. Mentoring: die Gemeinsamkeiten

Bestimmt hast du festgestellt, dass Coaching und Mentoring durchaus auch einiges gemein haben. Denn beide, Coach und Mentor:in, möchten dich auf berufliche Aufgaben bestmöglich vorbereiten und setzen sich auf ihre Weise dafür ein, dass du die Ziele erreichst, die du dir gesteckt hast. Der persönliche Kontakt zwischen Coach und Coachee sowie zwischen Mentor:in und Mentee ist dabei eine weitere Gemeinsamkeit. Darüber hinaus können sich Mentor:innen in der Gesprächsführung selbstverständlich auch an Techniken aus dem Coaching bedienen. Außerdem kann ein guter Coach auch zu deinem Mentor oder deiner Mentorin werden.

Sowohl Coaching als auch Mentoring stellen eine sinnvolle und wichtige Unterstützungsmöglichkeit dar, wenn es um deine persönliche Weiterentwicklung geht. Während sich das Mentoring in Unternehmen vor allem an Berufseinsteiger:innen richtet, stellt das Coaching überwiegend ein Entwicklungsinstrument für angehende und neue Führungskräfte dar.

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