RecruiterBewährte HR-PraktikenMentor:innen im Onboarding-Prozess: Welche Soft Skills braucht ein Buddy?

Mentor:innen im Onboarding-Prozess: Welche Soft Skills braucht ein Buddy?

  • Freitag, 16. Dezember 2022
  • Svenja Rausch

Die rasche Integration neuer Mitarbeiter:innen fördert die Motivation, den Zusammenhalt im Team und die langfristige Bindung ans Unternehmen. Erfahrene Mitglieder der eigenen Belegschaft als Mentor:innen einzusetzen, kann entscheidend dazu beitragen.

Zwei Menschen diskutieren miteinander im Büro

Die rasche Integration neuer Mitarbeiter:innen fördert die Motivation, den Zusammenhalt im Team und die langfristige Bindung ans Unternehmen. Erfahrene Mitglieder der eigenen Belegschaft als Mentor:innen einzusetzen, kann entscheidend dazu beitragen.

Unsicherheiten neuer Mitarbeiter: innen…

Die ersten Tage im neuen Job sind aufregend und machen manchmal auch Angst. Was wird mich am ersten Tag erwarten? Was ist, wenn ich versage? Wenn ich nicht verstehe, was von mir gefordert wird? Wie integriere ich mich ins Team? An wen wende ich mich bei Fragen? Bin ich auf mich allein gestellt oder habe ich Hilfestellung? Diese und ähnliche Fragen schwirren neuen Mitarbeiter:innen in den ersten Tagen der Startphase durch den Kopf. 

JobTeaser Tipp: Nehmen Sie diese Unsicherheiten ernst und begegnen Sie ihnen entsprechend, um zu vermeiden, dass die neuen Kolleg:innen diese prägende Phase als eher schlechte Erfahrung verbuchen. Denn darunter würden Motivation und Leistung leiden – und im schlechtesten Fall kehren sie dem Unternehmen binnen kurzer Zeit wieder den Rücken.

…mit Empathie begegnen

Das Onboarding neuer Mitarbeiter:innen – remote, hybrid oder komplett vor Ort – ist eine Herausforderung für alle Beteiligten. Auch für die Onboardenden, deren Aufgabe und Ziel es ist, mit dem Nachwuchs fachlich und persönlich möglichst zügig auf eine Wellenlänge zu kommen. 

JobTeaser Tipp: Um neue Mitarbeiter:innen schnell als effektive und wertvolle Teammitglieder zu integrieren, bietet sich der Einsatz ausgewählter bestehender Mitarbeiter:innen als Mentoren – auch “Buddys” genannt – an, die die Neuen durch die ersten Tage im Unternehmen begleiten. Ein paar elementare Soft Skills sind dabei von Vorteil.

Die wichtigsten Eigenschaften von Mentor: innen

1. Empathie, um Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten und sich in alle Beteiligten hineinversetzen zu können.

2. Toleranz, um unterschiedliche Einstellungen und Sichtweisen auch einfach mal stehen zu lassen und nicht direkt zu kritisieren. 

3. Verständnis, um auf fachlicher und persönlicher Ebene hilfreich zur Seite stehen zu können.

4. Geduld, um neue Mitarbeiter:innen sukzessive zu integrieren und nicht direkt zu überfordern; sie wachsen schließlich an ihrer Aufgabe.

5. Kommunikationsfähigkeit, um offenen und ehrlichen Austausch zu ermöglichen, denn gerade die Gen Z wünscht sich Transparenz am Arbeitsplatz.

6. Integration und gute Vernetzung im eigenen Team als Grundvoraussetzung, um neuen Kolleg:innen schnell den Anschluss zu anderen Teammitgliedern zu ermöglichen.

7. Positive Einstellung, um die Startmotivation neuer Mitarbeiter:innen von Anfang an in die richtige Richtung zu lenken.

Die richtigen Rahmenbedingungen des Mentorings

Neben den Soft Skills kommt es natürlich auch darauf an, dass die Mentor:innen generell Lust darauf haben, als Ansprechpartner:innen zur Verfügung zu stehen und die Bereitschaft dazu mitbringen. Bei der Auswahl ist es also ebenso wichtig, dies zu erfragen, statt die Aufgabe zu delegieren und geeignete Kandidat:innen vor vollendete Tatsachen zu stellen.

JobTeaser Tipp: Achten Sie darauf, dass die ausgewählten Mentor:innen genügend Zeit in ihrem eigenen Arbeitsalltag haben, um neuen Mitarbeiter:innen als Buddys zur Seite zu stehen. Schaffen Sie zeitliche Flexibilitäten im Onboarding-Prozess und entlasten Sie Ihre Mentor:innen in dieser Phase gegebenenfalls zusätzlich. Nach Möglichkeit schon vor dem Jobstart des Nachwuchses.

Auf diese Weise kann den neuen Kolleg:innen ein:e eigene:r Mentor:in zur Seite stehen, sobald das Datum des Jobstarts feststeht. Was wiederum zur Folge hat, dass sich die neuen Teammitglieder nicht nur gut vorbereitet fühlen, sondern wahrscheinlich auch die Vorfreude auf die neue Herausforderung steigt. Denn viele der eingangs genannten Unsicherheiten können durch eine transparente und freundliche Kommunikation bereits im Vorfeld bzw. in der Phase des Pre-Boarding aus dem Weg geräumt werden, sodass der erste Arbeitstag deutlich entspannter abläuft.

Fazit: Ängste nehmen und Unternehmenswerte vermitteln

Ein solides Mentoring ist ein wertvoller Beitrag für das Onboarding und die langfristige Bindung neuer Mitarbeiter:innen. Es nimmt dem Nachwuchs eventuelle Unsicherheiten oder gar Ängste, weil er sich von Anfang an gut empfangen und begleitet fühlt. Und dem Unternehmen bietet es hervorragende Möglichkeiten, die eigenen Werte und den Purpose lebendig zu vermitteln und somit den Zusammenhalt im Team zu stärken. Zugleich senkt oder erübrigt es sogar die Hemmschwelle, auf erfahrene Kolleg:innen zuzugehen und bei fachlichen oder sonstigen Unsicherheiten um Rat zu fragen.

Wie gut das Mentoring funktioniert, hängt, wie erläutert, auch von den Soft Skills der Mentor:innen ab. Haben Sie diese allerdings einmal gefunden und platziert, brauchen Sie kein umfangreiches Mentoring-Programm, sondern vor allem ein gut strukturiertes Vorgehen, um die Einarbeitungsziele zu erreichen und eine reibungslose Integration zu gewährleisten, von der alle Beteiligten profitieren.

Mehr Details und handfeste Tipps inklusive Checkliste für alle Elemente und Phasen des Onboardings neuer Mitarbeiter:innen in Zeiten von Remote und Hybrid Work – vom Pre-Boarding bis zur erfolgreichen Integration – finden Sie im aktuellen Leitfaden “Digitales Onboarding: So holen Unternehmen die Gen Z in drei Schritten an Bord”.

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