Bin ich schon ein Workaholic? 6 wichtige Anzeichen
Du arbeitest zu viel und bist selbst in der Freizeit mit deinen Gedanken beim Job? Dann bist du vielleicht ein Workaholic. Was das genau bedeutet und welche Anzeichen dafürsprechen, erfährst du hier.
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Kennst du das auch? Du kommst gerade vom Job und schon fängt dein Kopf wieder an zu arbeiten. Egal ob du im Bett liegst, einen Spaziergang im Park machst oder mit Freunden unterwegs bist – deine Gedanken kreisen immer nur um den Job. Ehrgeiz, Leistungsdruck und Versagensängste führen dazu, dass viele Menschen unter beruflichem Dauerstress stehen. Aber bist du deswegen gleich ein Workaholic? Wir klären, welche Anzeichen und Symptome dafürsprechen könnten.
Was versteht man unter einem Workaholic? Bedeutung
Unter dem Begriff Workaholic versteht man eine Person, die sich kaum vom Job lösen kann und einen unaufhörlichen Arbeitsdrang verspürt. Häufig ist in diesem Zusammenhang auch vom Workaholismus (der Arbeitssucht) die Rede. Die Nähe zum Begriff Alkoholismus ist natürlich beabsichtigt. Denn auch hier handelt es sich um ein klassisches Suchtverhalten.
Bist du ein Workaholic, ziehst du die Arbeit anderen Dingen stets vor. Anstatt Familienzeit oder Freizeitaktivitäten zu genießen, investierst du lieber übermäßig viel Zeit in deinen Job. Es kann auch bedeuten, dass du eigentlich nie mit deiner Arbeit zufrieden bist. Du hast immer das Gefühl, noch mehr leisten zu müssen und strengst dich daher extrem an – egal wie hart du bereits gearbeitet hast. Auf Dauer kann dieser Zustand für Betroffene sehr belastend sein.
Lesetipp: Definition: Was genau bedeutet Arbeit?
Warum wirst du zum Workaholic? Ursachen und Folgen
Eine der häufigsten Ursachen, die dazu führt, ein Workaholic zu werden, ist ein Mangel an Selbstvertrauen. Menschen mit mangelndem Selbstbewusstsein neigen dazu, anderen gefallen zu wollen und immer den Erwartungen und Anforderungen im Job zu entsprechen. Was zur Folge hat, dass sich diese Person selbst sehr stark unter Druck setzt.
In der Sorge zu scheitern und dem damit verbundenen Verlust des Jobs liegt ebenso eine große Ursache für Workaholismus. Denn ein Workaholic hat so viel Angst vor dem Versagen, dass er über die Erschöpfung hinweg weiterarbeitet und es nicht schafft, loszulassen. Dadurch kann sich die eigene Leistungsfähigkeit massiv verschlechtern.
Neben kurzfristigen Erschöpfungszuständen kann Workaholismus aber auch langfristige Folgen mit sich bringen. Denn permanenter Stress auf der Arbeit endet nicht selten in einem Burn-out oder mit anderen psychosomatischen Beschwerden. Zudem kann es dazu kommen, dass sich ein Workaholic von Freunden und der Familie abwendet und somit wichtige persönliche Beziehungen verletzt. Auch berufliche Probleme können entstehen, weil die Qualität der Arbeit oftmals spürbar unter der Sucht leidet.
Workaholic: 6 Anzeichen, auf die du achten solltest
Workaholismus ist also nichts, was du auf die leichte Schulter nehmen solltest. Immer mehr Menschen sind davon betroffen. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2022 gab es in Deutschland mehr als 19 Millionen Menschen über 14 Jahre, die sich selbst als Workaholic einstufen würden.[1] Solltest du erste Anzeichen wahrnehmen, ist Handeln angesagt. Denn wenn der Zustand anhält und du davon immer stärker belastet bist, kann manchmal nur noch professionelle Unterstützung helfen.
Die Balance zwischen Berufswelt und Privatleben ist für uns alle hin und wieder schwierig zu vereinbaren. Daher ist der Übergang von „noch normal“ zum Workaholic gar nicht immer so einfach auszumachen. Ab wann bist du wirklich ein Workaholic? Bei diesen sechs Anzeichen sollten deine Alarmglocken läuten. Prüfe selbst, inwieweit du gefährdet bist:
1. Anzeichen: Arbeit ist deine erste Priorität
Wenn du deine Freizeitaktivitäten und Hobbys immer hintenanstellst, um mehr Zeit für die Arbeit zu haben, dann kann das ein Anzeichen für Workaholismus sein.
2. Anzeichen: Du bist nicht in der Lage, Pausen zu machen
Für dich ist es schwer, ganz bewusst Pausen einzulegen, um neue Kraft und Energie zu tanken. Stattdessen arbeitest du ohne Unterlass und versuchst jeden Tag mehr zu erledigen, als der Tag Stunden zur Verfügung hat.
3. Anzeichen: Schlafmangel
Weil bei dir die Arbeit an erster Stelle steht, verzichtest du dafür lieber auf einen erholsamen Schlaf. Dabei ist Schlafen extrem wichtig, um leistungsfähig zu bleiben. Langfristig gesehen schwächst du damit nicht nur deinen Körper, sondern verminderst auch deine Produktivität.
4. Anzeichen: Es fühlt sich falsch an, frei zu nehmen
Plagt dich das schlechte Gewissen, wenn du dir mal einen Tag freinimmst oder ein paar Stunden früher nach Hause gehst? Hast du dabei sogar das Gefühl, du würdest etwas Verbotenes tun und fühlst dich unwohl dabei? Dann bist du auf dem besten Weg dahin, ein Workaholic zu werden.
5. Anzeichen: Du brennst nicht für den Job – du bist davon besessen
Wenn deine Begeisterung für die Arbeit so extrem ist, dass sie keinen Raum mehr für andere Dinge lässt, dann solltest du dringend etwas daran ändern. Wann hast du dich das letzte Mal mit Freunden oder deiner Familie getroffen?
6. Anzeichen: Du bist häufig erschöpft und unglücklich
Am Anfang war die Arbeit noch eine Quelle der Energie und Inspiration. Doch immer häufiger verlierst du die Freude an dem zwanghaften Tun und bist einfach nur erschöpft und unzufrieden.
Du bist dir noch nicht ganz sicher, ob du wirklich erste Workaholic-Anzeichen bei dir erkennst? Im Internet findest du eine Reihe von Workaholic-Selbsttests, die dir dabei helfen können, das zu überprüfen. Auch wenn die Online-Tests keinen ärztlichen Befund ersetzen, kann es dir durchaus helfen, die ersten Anzeichen richtig zu deuten.
Workaholic-Symptome: Wenn die Arbeitssucht krank macht
In der heutigen Zeit ist es sehr häufig, dass Menschen Workaholics werden. Die meisten davon sind überzeugt davon, dass sie ihre Arbeit gut machen, aber in Wirklichkeit ist ihr Output oft nicht so hochwertig, wie sie es sich wünschen. Eine Überlastung kann viele unschöne Symptome mit sich bringen, die die Qualität deiner Arbeit einschränken können. Wenn die Arbeitssucht bereits erste körperliche und psychische Symptome mit sich bringt, dann wird es höchste Zeit zu handeln. Die nachfolgende Tabelle zeigt einen Überblick über typische Workaholic-Symptome.
Körperliche Workaholic-Symptome | Psychische Workaholic-Symptome |
Herz-Kreislaufbeschwerden (Bluthochdruck etc.) | Erschöpfungsgefühle |
Sodbrennen, Magendruck, Magengeschwüre | Depressive Verstimmung: Traurigkeit, Antriebslosigkeit, innerliche Leere |
Schweißausbrüche und Herzrasen | Schlafstörungen |
Chronische Kopf- und Rückschmerzen | Psychosomatisch bedingte Kopf- oder Rückenschmerzen |
Konzentrationsstörungen | |
Unbestimmbare Angstgefühle, sogar Panikattacken | |
Schwächung der kognitiven Leistungsfähigkeit | |
Stimmungsschwankungen | |
Burn-out-Syndrom | |
Depressionen |
So verhinderst du, ein Workaholic zu werden
Hast du bei dir erste Workaholic-Anzeichen festgestellt oder zeigst bereits körperliche oder psychische Symptome? Dann wird es Zeit, dagegen anzugehen: Mach dir zunächst klar, warum du ständig arbeiten möchtest. Begib dich also auf Ursachenforschung. Denn nur so kannst du den Auslöser für deine Arbeitssucht erkennen und daran arbeiten. Darüber hinaus gibt es ein paar hilfreiche Tipps, die dir im Alltag helfen können, nicht zum Workaholic zu werden:
- Nimm dir mehr Zeit für dich und plane diese fest in deinen Alltag ein.
- Mach dir klar, dass du nicht immer perfekt sein musst.
- Kenne deine persönlichen Grenzen und sage auch mal Nein.
- Strukturiere deinen Arbeitstag und setze Prioritäten.
- Verabrede dich ganz bewusst mit Freunden.
- Familie und Freunde sollten an erster Stelle stehen – nicht der Job
- Halte deine Pausenzeiten ein.
- Sorge mit Sport für einen Ausgleich.
Wenn die Arbeit beginnt, dein Leben zu dominieren, dann nimm dir diese kleinen Tipps zu Herzen, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Es ist okay, wenn du gern viel Zeit in deine Arbeit investierst. Es kommt immer mal wieder vor, dass gewisse Situationen auf der Arbeit deinen vollen Einsatz, deine Leidenschaft und dein Engagement fordern. Solange es die Ausnahme bleibt und nicht zur Regel wird, ist das vollkommen in Ordnung. Aber wenn bei dir dauerhaft das Gefühl entsteht, dass du zu viel arbeitest und der Ausgleich fehlt, solltest du hin und wieder die Reißleine ziehen. Denn nur so kannst du den Kopf frei kriegen und dauerhaft leistungsfähig bleiben. Wer hingegen ständig unter Stress stehst und nur noch Zeit für die Arbeit hat, findet sich schnell in einer Arbeitssucht wieder.
Höre also auf die Signale deines Körpers und nimm dir eine Auszeit, bevor es zu spät ist. Nur so kannst du den Spagat zwischen Arbeit und Privatleben meistern. Warum also nicht mal Pause machen und wieder runterfahren?
[1] Statista: 2022
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