Kategorie: Persönliche Entwicklung

Blickkontakt im Beruf richtig einsetzen und verstehen

Ob privat, im Job oder beim Vorstellungsgespräch: Der Blickkontakt hat eine große Bedeutung in der nonverbalen Kommunikation. Erfahre mehr über den Blickkontakt und wie du ihn richtig deuten kannst.

1 min Lesezeit

Zwei Gesichter nebeneinander
Foto von Angela Roma von Pexels

Im Berufsleben kann der richtige Augenblick entscheidend sein – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn der Blickkontakt ist ein wichtiges Element der nonverbalen Kommunikation und ein zentrales Ausdrucksmittel der Körpersprache. Wer den Blickkontakt durchschaut, kann ihn gekonnt für sich einsetzen und auch die Blicke anderer besser deuten.

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Was ist ein Blickkontakt?

Der Blickkontakt ist der wechselseitige Blick zweier Personen in die Augen, wenn dieser von beiden wahrgenommen wird. Dabei kann der Blickkontakt rein nonverbal erfolgen oder aber Teile eines Gesprächs begleiten sowie den Charakter eines Gesprächs unterstreichen. Der Blickkontakt kommt in unterschiedlichen Situationen zum Einsatz:

  • Bei Kontaktaufnahme: Wir nehmen Blickkontakt auf, bevor wir ins Gespräch kommen
  • Im Gespräch: Wir schauen unserem Gegenüber in die Augen
  • Beim Präsentieren: Wir suchen den Blickkontakt mit dem Publikum

Was sagt der Blickkontakt aus?

Begegnen sich zwei Personen, blicken sie sich zunächst in die Augen – und das nicht ohne Grund. Denn der Blickkontakt ist vergleichbar mit einem Gefühls- und Stimmungsbarometer und gibt unserem Gegenüber vieles über unsere Gedanken und Gefühle preis. Wenn ein Baby den Blickkontakt zu seiner Mutter verliert, kann dieser Verlust bereits Angst bei dem Kind auslösen. So tief ist der Blickkontakt in der Psychologie des Menschen verankert.

Was lässt sich von den Augen ablesen?

Die Augen sind allgemein als der Spiegel zur Seele bekannt. Mit unserem Blick können wir Freude ausstrahlen, Zustimmung bekunden oder Vertrauen erwecken, aber auch ablehnend wirken, Unsicherheit, Verlegenheit, Überraschung, Staunen, Ängste oder Antipathie zum Ausdruck bringen. Der Blickkontakt kann also sehr viel über die Stimmungslage unserer Mitmenschen verraten.

Was können Blicke auslösen?

„Wenn Blicke töten könnten,“ wer kennt nicht diesen Spruch? Ganz gleich welche Intention du mit deinen Blicken verfolgst – sie können eine große Wirkung auf dein Gegenüber haben. Damit du deinen Blickkontakt als wichtiges Element der Körpersprache in Zukunft ganz bewusst einsetzen und auch die nonverbalen Signale anderer besser deuten kannst, kann es nicht schaden, mehr über den Blickkontakt und die Psychologie dahinter zu verstehen.

Das sagt der Blickkontakt ohne Worte – einige Beispiele

  • Ein wiederholter und langer Blickkontakt ist ein Zeichen von Vertrauen und Sympathie.
  • Ein zu intensiver Blickkontakt kann wiederum aufdringlich, dominant oder bedrohlich wirken.
  • Wer sein Gegenüber visuell fixiert, schüchtert ihn bewusst oder unbewusst ein.
  • Wird ein langer Blickkontakt abgebrochen, zeigt das Desinteresse oder den Wunsch nach mehr Distanz.
  • Eine Fixierung durch den Blick kann dazu führen, dass auf dich und deine Anliegen ablehnend reagiert wird.
  • Ein kurzer, flüchtiger Blickkontakt symbolisierst Desinteresse.
  • Ein Blickkontakt mit kurzer Blickdauer kann auch eine Anspannung im Sinne von Unsicherheit oder Unbehagen zum Ausdruck bringen.
  • Ein offener Blick mit einem leichten Lächeln zeigt Interesse, Neugier und Sympathie.

Wie lang ist der perfekte Blickkontakt?

Wenn wir die Zeitspanne zwischen zwei Lidschlägen als einen Augenblick bewerten, dann sprechen wir von einem Zeitraum von vier bis sechs Sekunden. Der durchschnittliche Blickkontakt zwischen Menschen in nicht-romantischen Beziehungen dauert allerdings nicht länger als 3,3 Sekunden bevor er unangenehm wird. Das hat eine Studie der University College London ergeben. Die Untersuchung hat zudem herausgefunden, dass die Blickdauer interessanterweise unabhängig von Geschlecht, Attraktivität oder Persönlichkeitsmerkmalen ist.

Auch wenn es sich gehört, seinem Gegenüber im Gespräch in die Augen zu schauen, kommt es dabei darauf an, das richtige Maß zu finden. Der perfekte Blickkontakt sollte nicht kürzer als 1 Sekunde und nicht länger als 3,3 Sekunden andauern: In diesem Rahmen wird ein Blick als angenehm empfunden.

Ein angenehmer Blickkontakt dauert maximal 3,3 Sekunden.

Warum ist der Blickkontakt im Beruf wichtig?

Im Berufsleben kommunizieren wir häufig mit Kolleg:innen, Kund:innen oder Geschäftspartnern. Blickkontakt herzustellen, bildet dabei einen wesentlichen Aspekt erfolgreicher Gesprächsführung. Denn die Interaktion zwischen zwei Personen beginnt in der Regel mit einem Blick, der prüft, ob der andere überhaupt kontaktbereit ist. Wer den Blickkontakt im Beruf richtig deuten und einsetzen kann, wird es leichter haben gute Beziehungen und Vertrauen aufzubauen, aber auch sich durchzusetzen und selbstsicherer zu wirken.

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Tipps für den perfekten Blickkontakt im Beruf

Bei der Kontaktaufnahme

Schon Freiherr Knigge wusste: „Man baut bei Fremden erst Blickkontakt auf, bevor man sie anspricht“. Ebenso wenig stürmst du beim Chef oder bei der Chefin ins Büro, ohne dich mit einem Blick zu vergewissern, ob der Zeitpunkt gerade passend ist. Hast du es im Job häufig mit Kundenkontakt zu tun? Um den Kontakt herzustellen, erfolgt auch hier der erste Schritt über den Blickkontakt.

Das solltest du beachten:

  • Die Person erwidert deinen Blick, dann lächle ihr freundlich zu. Das zeigt deine Offenheit.
  • Hebt die Person kurz die Augenbrauen, ist das ein Zeichen für Freude über die Kontaktaufnahme.

Im Meeting oder beim Präsentieren

Mitunter kostet es Überwindung, in einem Meeting souverän aufzutreten oder beim Präsentieren vor Publikum freizusprechen. In solchen Momenten kannst du dir deine Körpersprache ganz bewusst zur Hilfe holen. Mit einem gezielten Blickkontakt kannst du zum Beispiel gekonnt das Eis brechen.

Das solltest du beachten:

  • Halte den Blickkontakt, wenn andere sprechen. Das zeigt, dass du aufmerksam bei der Sache bist.
  • Halte dabei den Blickkontakt generell nicht länger als drei Sekunden
  • Sprichst du vor mehreren Zuhörer:innen, blicke abwechselnd alle einmal an und suche immer wieder den Augenkontakt zum Publikum. Erinnere dich daran, wenn du deine Notizen ablesen solltest.
  • Achte darauf, deinen Blick nicht zu schnell zwischen den Augen des Gesprächspartners hin und her zu wechseln. Das wirkt unsicher und hektisch.

Gut zu wissen: Wer den Blickkontakt während eines Video-Meetings direkt in die Kamera lenkt, der wird von den anderen Teilnehmenden als sympathischer, geselliger und präsenter wahrgenommen. Wer hingegen zur Seite oder auf den Bildschirm schaut, hinterlässt einen weniger positiven Eindruck. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Forschenden der Universität Göteborg und der Stanford University.

Im Vorstellungsgespräch

Auch im Bewerbungsgespräch ist eine gute Körpersprache und insbesondere der Blickkontakt sehr wichtig. Kein Blickkontakt beim Gespräch könnte auf Unsicherheit und mangelndes Selbstbewusstsein schließen lassen und würde deine Chancen auf den Job erheblich reduzieren. Wer hingegen im Vorstellungsgespräch den Blickkontakt zum Gesprächspartner sucht und ihn auch wahrt, der kann sein ernsthaftes Interesse an dem Job auf diese Weise noch bekräftigen. Außerdem kannst du deinen Blickkontakt einsetzen, um deinen Antworten und Aussagen im Bewerbungsgespräch den nötigen Nachdruck zu verleihen.

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Blickkontakt: Achtung, kulturelle Unterschiede

„Malocchio“ so nennt man in Süditalien den Glauben an den „bösen Blick“. Die Überzeugung, dass ein Blick allein ausreicht, um Unheil über einen anderen zu bringen, ist in vielen Kulturen unserer Erde fest verankert. Allerdings wird der Blickkontakt je nach Kultur durchaus unterschiedlich gedeutet. Hast du es beruflich mit anderen Kulturen zu tun, solltest du wissen:

  • In vielen Ländern wird der Blick in die Augen als Versuch von Dominanz gewertet.
  • In Asien gilt es als respektvoll, den Blickkontakt nicht zu erwidern.
  • In Japan ist der Blick auf den Hals ein Zeichen für Blickkontakt.
  • Arabische Männer suchen den Blickkontakt stärker als Europäer.

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