Gehaltserhöhung fordern: Wann und wie viel?
Du hast schon lange nicht mehr nach einer Gehaltserhöhung gefragt? Mit den richtigen Argumenten und etwas Fingerspitzengefühl für den passenden Zeitpunkt wirst du deinen Vorgesetzten überzeugen.
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Du zeigst im Job vollen Einsatz und bist der Meinung, für deine Leistung sei eine Gehaltserhöhung längst fällig? Im Leben bekommst du bekanntlich nichts geschenkt – du musst schon danach fragen. Nur vier von zehn Deutschen fordern regelmäßig eine Gehaltserhöhung ein [1]. Wann du eine Gehaltserhöhung ansprechen solltest, in welchem Rahmen du dich dabei bewegen kannst und welche Gründe dir im Gespräch mit deinem Vorgesetzten helfen können? Antworten darauf findest du in diesem Beitrag.
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Zur JobsucheGehaltserhöhung ansprechen: Wie du dich darauf vorbereitest
Um eine Gehaltserhöhung zu bitten, ist für viele ein großer Schritt. Doch in der Regel wirst du leider nicht darum herumkommen, ganz gezielt danach zu fragen. Es sei denn, in deinem Arbeitsvertrag oder in den Betriebsvereinbarungen ist eine Gehaltserhöhung pro Jahr oder ein Inflationsausgleich festgelegt. Dann bist du an dieser Stelle fein raus. Wer hingegen nicht über dieses Privileg verfügt oder vielleicht sogar noch mehr herausschlagen möchte, als der Vertrag vorsieht, sollte sich auf das Gespräch mit dem Chef oder der Chefin gut vorbereiten. Das richtige Timing und eine gute Argumentationsgrundlage können dabei entscheidend sein.
Wann kannst Du eine Gehaltserhöhung fordern?
Du denkst, die Zeit für Gehaltsverhandlungen ist gekommen? Wenn du eine Gehaltserhöhung ansprechen möchtest, solltest du immer versuchen, einen guten Zeitpunkt abzupassen. Denn erwischst du einen ungünstigen Moment, verbaust du dir womöglich deine Chancen auf mehr Gehalt. Aber wann ist ein besonders guter Moment und wann solltest du lieber noch abwarten? Verschiedene Faktoren können dabei eine Rolle spielen.
Berücksichtige die wirtschaftliche Lage des Unternehmens
Einige Unternehmen profitieren von der Krise, andere wiederum haben unter den Folgen hart zu kämpfen. Bevor du eine Gehaltserhöhung ansprichst, solltest du daher unbedingt die aktuelle wirtschaftliche Lage deines Arbeitgebers oder deiner Arbeitgeberin berücksichtigen. Sieht es gerade nicht so rosig aus, ist es empfehlenswert, noch etwas abzuwarten. Denn je besser die wirtschaftliche Situation, desto höher stehen letztendlich deine Chancen auf mehr Geld.
Passe einen guten Moment beim Chef oder der Chefin ab
Du möchtest eine Gehaltserhöhung fordern? Dann solltest du auf keinen Fall mit der Tür ins Haus fallen. Denn wenn es um Geld geht, lässt sich keiner gern überrumpeln. Bitte am besten vorab um einen Termin für ein Gehaltsgespräch. So gibst du deinem Vorgesetzten die Möglichkeit, sich ebenfalls auf die Verhandlung vorzubereiten. Dein:e Chef:in hat gerade wichtige Projekte auf dem Tisch? Dann empfehlen wir abzuwarten, bis sich wieder ein günstigerer Zeitpunkt ergibt.
Achte auf den Abstand zur letzten Gehaltserhöhung
Es gibt keine gesetzlich geregelten Zeiten für eine Gehaltserhöhung. Somit hast du auch keinen Anspruch auf eine Gehaltserhöhung pro Jahr. Dennoch lässt sich allgemein festhalten, dass eine Gehaltserhöhung nach zwölf bis 24 Monaten in der Regel üblich ist. Hast du schon eine Gehaltserhöhung in 2022 bekommen? Dann solltest du noch etwas warten. Liegt deine letzte Gehaltsverhandlung allerdings wesentlich länger zurück, ist es an der Zeit, einen Termin mit dem Vorgesetzten zu vereinbaren. Tipp: Nehme das jährliche Mitarbeitergespräch zum Anlass, um nach einer Gehaltserhöhung zu fragen.
Nutze die Gelegenheit, wenn dein Vertrag ausläuft
Du bist in einem befristeten Arbeitsverhältnis, das demnächst ausläuft und ein Neues soll geschlossen werden? Gehst du danach in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis über, dann kannst du davon ausgehen, dass dein Arbeitgeber mit deiner Leistung zufrieden ist. In dieser Ausgangsposition kannst du durchaus eine Gehaltserhöhung fordern. Ist der neue Arbeitsvertrag nur befristet, du hast aber neue Aufgaben und Bereiche übernommen, kannst du diesen Zeitpunkt ebenso zum Anlass für ein Gehaltsgespräch nutzen.
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Verhandle bei einer Beförderung
Eine Beförderung bringt in der Regel auch eine Gehaltserhöhung mit sich. Schließlich hast du dich im Unternehmen behauptet und kletterst auf der Karriereleiter eine Stufe weiter nach oben. Das sollte sich auch entsprechend auf deinem Konto bemerkbar machen. Also scheu dich nicht, bei einer Beförderung auch nach einer Gehaltserhöhung zu fragen.
Bitte um eine Gehaltserhöhung nach der Probezeit
Es ist keine Seltenheit, dass nach der erfolgreich abgeschlossenen Probezeit das Gehalt neu verhandelt wird. Schließlich hast du dich im Unternehmen behauptet und bist nun ein fester Bestandteil des Teams. Häufig wird eine Gehaltserhöhung nach der Probezeit bereits beim Einstieg in das Unternehmen ausgehandelt. Ist das bei dir nicht passiert, dann ergibt sich jetzt eine gute Gelegenheit, um nach einem Gespräch zu bitten.
Günstige Zeitpunkte, um eine Gehaltserhöhung anzufordern, gibt es einige. Aber nicht nur das Timing zählt, denn du solltest vor allem mit deinen guten Leistungen überzeugen können. Warum hast du dir eine Gehaltserhöhung verdient?
Gehaltserhöhung fordern: Mit guten Leistungen argumentieren
Inflation, steigende Lebenshaltungskosten, erhöhter Vorsorgeaufwand: Das sind nur drei Gründe, warum Beschäftigte sich eine Gehaltserhöhung erhoffen. Allerdings sind das nicht die Argumente, die deinen Vorgesetzten davon überzeugen, dir ab sofort mehr Geld zu zahlen. Denn bei deiner Gehaltsverhandlung solltest du in erster Linie mit deinen guten Leistungen argumentieren können. Was macht deinen Wert für das Unternehmen besonders deutlich? Anhand welcher Erfolge kannst du deinen Anspruch auf eine Gehaltserhöhung begründen? Mach dir am besten vor deinem Gespräch klar, auf welche Leistungen du deinen Chef im Gespräch hinweisen möchtest. Aber Vorsicht: Trage bei deiner Selbstdarstellung nicht zu dick auf und bringe die Dinge auf den Punkt. Eine gute Portion Selbstbewusstsein ist durchaus okay, aber zu viel Eigenlob stinkt.
Gehaltserhöhung fordern: Gründe, die deinen Chef überzeugen
- Dein Gehalt liegt unter deinem Marktwert.
- Du bist eine Bereicherung für das Team und förderst die gute innere Zusammenarbeit.
- Du hast dein Aufgabenfeld und deine Verantwortlichkeiten erweitert.
- Du hast deine Zielvereinbarungen erfüllt und dich eventuell sogar darüber hinaus engagiert.
- Du hast für das Unternehmen gute Konditionen verhandelt und Kosten eingespart.
- Du hast neue Qualifikationen erworben.
- Du kannst gute Verkaufszahlen vorweisen.
- Du lieferst nachweislich effiziente Ergebnisse.
- Kunden sind mit deiner Arbeit sehr zufrieden.
Gut zu wissen: In vielen Unternehmen gehört es zur Mitarbeiterführung dazu, Ziele zu vereinbaren, die dann durch eine Zusatzzahlung oder auch durch eine Gehaltserhöhung honoriert werden können. Fallen dir Gehaltsverhandlungen schwer? Vielleicht sind Zielvereinbarungen dann eine gute Verhandlungsgrundlage für dich.
Gehaltserhöhung: Wie viel kannst du fordern?
Viele Beschäftigte trauen sich nicht, den Chef oder die Chefin auf eine Gehaltserhöhung anzusprechen. Häufig ist es die Sorge, als gierig oder unverschämt abgestempelt zu werden. Geht es dir ähnlich? Dabei stehen die Chancen nicht schlecht, wenn du dich mit deinen Gehaltsvorstellungen in einem angemessenen Rahmen bewegst und gute Argumente vorbringen kannst. Aber wie viel solltest du bei einer Gehaltserhöhung fordern? Generell ist eine Gehaltserhöhung zwischen drei und zehn Prozent üblich. Aber auch hier solltest du natürlich immer die aktuelle wirtschaftliche Lage des Unternehmens im Blick behalten. Steht das Unternehmen gut da, kannst du höher ansetzen, sieht es hingegen aktuell etwas schlechter aus, dann solltest du dich auch mit weniger als zehn Prozent zufriedengeben. Wobei es sich bei einer Gehaltserhöhung unter fünf Prozent genaugenommen eher um einen Inflationsausgleich handelt. Mit größeren Gehaltssprüngen kannst du bei einem Jobwechsel rechnen.
Inflationsausgleich oder Gehaltserhöhung? Obwohl du bei einem Inflationsausgleich ebenso mehr Geld bekommst wie bei einer Gehaltserhöhung, sind die beiden Maßnahmen doch unterschiedlich zu bewerten. Denn generell sprechen wir ab fünf Prozent von einer Gehaltserhöhung. Alles, was sich darunter befindet, ist lediglich als Inflationsausgleich zu betrachten.
Gut zu wissen: Die steigende Inflation und der anhaltende Fachkräftemangel veranlassen Unternehmen dazu, Gehälter höher anzupassen als gewöhnlich. So haben deutsche Unternehmen das Budget für Gehaltserhöhungen in 2022 deutlich aufgestockt. Für das Jahr 2022 wird ein Gehaltsanstieg um mehr als fünf Prozent erwartet. Aber wann verdient man eigentlich gut? Informiere dich in unserem Beitrag zu diesem Thema.
Glückwunsch, dein Chef hat dir eine Gehaltserhöhung zugesagt! Aber wie viel netto bleibt von deinem neuen Gehalt übrig? Erkundige dich auf JobTeaser.
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Zur Jobsuche[1] Quelle: StepStone Studie 2019 „Gehaltsverhandlungen in Deutschland“
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