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Kategorie: Persönliche Entwicklung

Storytelling im Vorstellungsgespräch – erzähl deine Geschichte

Du willst im Vorstellungsgespräch überzeugen? Dann brauchst du mehr als gute Noten. Storytelling heißt der Schlüssel zum Erfolg: Gelingt es dir, deinen Lebensweg schlüssig und konsistent vorzutragen, steht dir der Weg zum neuen Job offen. Mit welchen Methoden du deine Story erzählen kannst, erfährst du in der zweiten Episode von Crack your Career.

1 min Lesezeit

„Erzählen Sie doch mal etwas über sich“ oder „Wie sah Ihr bisheriger Berufsweg aus?“ – mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit wird dir eine dieser Fragen in deinem nächsten Vorstellungsgespräch begegnen. Recruiter:innen möchten dich in dieser Situation keineswegs dazu auffordern, deinen Lebenslauf wörtlich abzulesen.

Im Gegenteil: Die Frage zielt darauf ab, deine ganz persönliche „Story“ kennenzulernen und zu verstehen, welchen Zielen und Träumen du in deinem Leben gefolgt bist. Der Schlüssel zur Jobzusage heißt also: „Tell your Story“. Und genau darum geht es in unserer zweiten Ausgabe von Crack your Career mit Jazzy Jordz. Bühne frei!

Warum ist Storytelling wichtig?

Hast du dich in deinem Leben schon einmal gefragt, warum du eine bestimmte Entscheidung getroffen hast? Bestimmt – und mit ziemlicher Sicherheit in einer Situation, in der du mit deiner Entscheidung letztendlich nicht zufrieden warst. Das Hinterfragen von Aktionen, Entscheidungen und Fehlern ist dabei absolut zielführend – es hilft dir, den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung zu verstehen.

Wer sich regelmäßig selbst hinterfragt, dem fällt es am Ende auch leichter, von sich selbst zu erzählen. Dieses Konzept ist auch als „Self-Narration“ bekannt und wurde von dem US-Amerikanischen Verhaltensforscher Mark Savickas geprägt. Er bezeichnet „Self-Narration“ als die Fähigkeit, die eigene Lebensgeschichte kohärent und schlüssig wiederzugeben. Wer also seine eigene Persönlichkeit versteht, der findet auch im Vorstellungsgespräch die richtigen Worte, wenn es heißt „Erzählen Sie doch mal etwas über sich“.

Storytelling als Herausforderung in einer Welt der unbegrenzten Möglichkeiten

Storytelling ist also die logische Verknüpfung zwischen deinen verschiedenen Lebensstationen. In einer globalisierten, schnelllebigen Gesellschaft wird dieser Aspekt immer wichtiger, denn schon in jungen Jahren stehen uns unzählige berufliche und private Möglichkeiten offen. Wir können weitgehend selbst entscheiden, was wir studieren möchten, wo wir leben möchten, mit wem wir zusammen sein können und was unser Traumjob ist.

Die richtige Entscheidung zu treffen, ist heutzutage daher viel schwieriger als früher – einfach, weil wir viel mehr Entscheidungsmöglichkeiten haben. Diese Schwierigkeit ist auch als „Freedom of Choice“ bekannt und kann uns sogar in unserer Entscheidungsfindung beeinträchtigen.

Mit „Self-Narration“ gelingt es dir,

  1. ein besseres Verständnis von deiner Persönlichkeit und deinen Entscheidungen in der Vergangenheit zu erlangen
  2. logische Verknüpfungen zwischen den verschiedenen beruflichen Stationen deiner Laufbahn herzustellen
  3. aus der Masse hervorzustechen, indem du eine konsistente, spannende und überzeugende Lebensgeschichte erzählst.

Drei Methoden für das perfekte Storytelling

Seine eigene Geschichte verstehen und überzeugend darstellen – damit das gelingt, gibt Jazzy Jordz dir drei praktische Methoden mit auf den Weg.

1. Introspection / Selbstreflexion

Introspection beziehungsweise Selbstreflexion ist die Fähigkeit, unsere eigenen Gedanken, Gefühle, Überzeugungen und Verhaltensweisen zu verstehen. Im beruflichen Kontext ist die Selbstreflexion vor allem mit den Fragen „Was treibt dich an?“ und „Welche Werte sind für dich wichtig?“ verbunden. Was für den einen der Kampf gegen den Klimawandel ist, ist für den anderen ein angenehmes und freundschaftliches Arbeitsumfeld.

Im zweiten Schritt gilt es, die eigenen Stärken kennenzulernen und zu definieren, welche Skills du dir aneignen möchtest. Beispiele gibt es viele: Führungsstärke, methodisches Denken oder Kreativität sind nur drei von vielen wichtigen Skills.

Im dritten Schritt stellst du dir die Frage „Was begeistert mich?“. Diese Frage ist vielleicht die wichtigste, denn sie definiert deine Leidenschaft für ein bestimmtes Thema. Du weißt noch nicht genau, was dich begeistert? Dann probier doch mal unser Tool „Marco“ aus und lerne deine beruflichen Vorlieben besser kennen.

Tipp: Wenn du alle Fragen beantwortet hast, versuche doch mal, die Antworten in einer Grafik zu visualisieren. Die Visualisierung hilft unserem Gehirn dabei, die Erkenntnisse besser zu begreifen und zu verinnerlichen. Zeichne auf einem A3-Blatt beispielsweise deinen Lebenslauf entlang einer Zeitschiene auf und ordne den einzelnen Stationen jeweils einen „Zufriedenheitsgrad“ zu. Du wirst schnell merken, welchen Lebensstationen du welche Bedeutung zuweist und wie zufrieden du in bestimmten Situationen warst.

2. Was denken andere Leute über dich?

Die eigene Sichtweise auf deine Persönlichkeit, dein Verhalten und deine Gefühle ist immer subjektiv. Um deine Lebensgeschichte auch aus der externen, objektiven Perspektive zu beurteilen, sind Gespräche mit Leuten aus deinem Umfeld wichtig. Diese Erkenntnisse helfen dir schließlich auch dabei, deine eigene Story besser und überzeugender zu erzählen.

3. Die STAR-Methode

Du hast deine eigene Persönlichkeit nun kennengelernt und ein gutes Verständnis von deiner Story entwickelt. Jetzt kommt der schwierigste Teil: Wie bringst du deine Story im Vorstellungsgespräch überzeugend rüber?

Die Antwort heißt: STAR. STAR ist eine vierstufige Methode, die dir die schlüssige Darstellung von bestimmten Lebenssituationen erlaubt. Die vier Buchstaben stehen jeweils für einen bestimmten Schritt:

  • Situation
  • Task
  • Action
  • Result

Wenn wir uns jeden Schritt im Detail anschauen, verstehst du schnell, wie du mit dieser Methode immer eine kohärente, in sich schlüssige und überzeugende Geschichte erzählen kannst:

Die Situation beschreibt immer die persönliche Lage, in der du dich zum Zeitpunkt der Geschichte gerade befunden hast. Task ist die Aufgabe beziehungsweise Rolle, die du in dieser Situation erfüllen musstest. Action umfasst die konkreten Handlungen und Methoden, die du zur Erfüllung der Aufgabe angewandt hast. Results sind schließlich die Ergebnisse, die du in der Situation erreichen konntest. Hier gilt: Je konkreter, desto besser. Wenn du beispielsweise Zahlen nennen kannst, dann wirkt deine Story überzeugender.

STAR ist nicht nur eine Methode, die du von dir aus im Vorstellungsgespräch benutzen kannst. Auch Recruiter:innen wenden die Methode gerne an, um mehr über dich zu erfahren. Eine STAR-Frage erkennst du im Interview an Formulierungen wie „Waren Sie schon einmal in einer Situation, in der Sie…“ oder „Was würden Sie tun, wenn Sie…

Mit der STAR-Methode bist du also auf verschiedenste Gesprächssituationen im nächsten Bewerbungsgespräch ideal vorbereitet. Denk daran: Je besser du dich selbst verstehst, desto besser gelingt auch das Storytelling im Vorstellungsgespräch.