Zoom Fatigue: So überwindest du die Müdigkeit in der Videokonferenz
Bist du müde und gestresst von Zoom-Meetings? Du hast einfach keine Lust mehr, dich mit einem Bildschirm zu unterhalten? Dann leidest du vielleicht unter Zoom Fatigue. Wie es dazu kommt und wie du es wieder loswirst? Mehr dazu erfährst du in diesem Beitrag.
1 min Lesezeit

Digitalisierung, Pandemie, Homeoffice: Kein Arbeitstag ohne Online-Meetings. Wir hustlen von einem virtuellen Termin zum nächsten und sind spätestens zum Feierabend total platt. Zoom Fatigue nennt sich der Erschöpfungszustand in Folge langer und zahlreicher Video-Chats. Wie kommt es zur Zoom-Müdigkeit und was hilft dagegen?
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Zur JobsucheWas ist Zoom Fatigue?
Zoom Fatigue steht für die Müdigkeit und Erschöpfung, die sich nach einem langen Tag mit zahlreichen virtuellen Meetings einstellen kann. Laut einer Studie des Instituts für Beschäftigte und Employability (IBE) aus dem Jahr 2020[1] haben fast zwei Drittel der Befragten diese Form der Erschöpfung selbst schon einmal erlebt. Online-Müdigkeit ist in unserer digitalen Welt also recht weit verbreitetet.
Bei dem Begriff Zoom Fatigue handelt es sich übrigens um eine Wortkreation:
- Zoom ist ein bekanntes Tool, das viele Unternehmen und Mitarbeiter:innen für ihre Video-Meetings nutzen. Der Begriff Zoom Fatigue hat sich dabei allgemein etabliert, bezieht sich aber natürlich nicht nur auf das Kommunikationstool „Zoom“, sondern auf alle virtuellen Plattformen dieser Art.
- Fatigue bedeutet so viel wie Müdigkeit oder Erschöpfung. Zoom Fatigue lässt sich auf Deutsch also auch als Videokonferenz-Erschöpfung, digitales Erschöpfungssyndrom oder auch Online-Müdigkeit bezeichnen. Aber wie genau kommt es eigentlich zu diesem Phänomen und was sind typische Anzeichen dafür?
Symptome: Wie macht sich Zoom Fatigue bemerkbar?
Wir verbringen einen Großteil unserer Arbeitszeit in Besprechungen, Brainstormings oder Telefonkonferenzen. Viele davon sind überflüssig, ziehen sich wie Kaugummi und rauben uns wertvolle Energie. Durch die aktuelle Situation finden diese Meetings nun auch noch online statt. Sprich, wir unterhalten uns täglich über mehrere Stunden mit vielen bunten Kacheln auf unseren Bildschirmen – und das nicht ohne Folgen. Konzentrationsmangel, Kopfschmerzen und das Gefühl, von all dem Online-Wahnsinn genervt zu sein, sind nur erste Anzeichen einer Zoom Fatigue. Mitunter kommt es bei einigen Betroffenen sogar zu Seh- oder Schlafstörungen.
Die nachfolgende Darstellung zeigt dir die häufigsten Symptome einer Zoom Fatigue gemäß der Studie des IBE. Laut dieser Umfrage leidet ein Großteil der Betroffenen (86 Prozent) an Konzentrationsmangel. Es liegt also nahe, bei einer Zoom Fatigue von einer Konzentrationserschöpfung in Folge von Online-Meetings zu sprechen. Warum die Konzentrationsfähigkeit so stark beansprucht wird, hat verschiedene Gründe.

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Zur Jobsuche10 Gründe: Warum kommt es zur Zoom Müdigkeit?
Es gibt wirklich eine Reihe von Gründen, warum Online-Meetings dich in die Zoom Fatigue treiben können. Dabei spricht natürlich nicht jeder auf dieselben Dinge an. Letztendlich ist es die Summe aus mehreren Faktoren, die dazu führen, dass wir der zahlreichen virtuellen Meetings müde werden. Wie kommt es zur Zoom Fatigue? Die nachfolgenden zehn Gründe können ein Auslöser sein.
- Always on – und dein Gehirn läuft Marathon: Während eines typischen Online-Meetings ist deine Aufmerksamkeit durchgehend gefordert. Denn hier geht es üblicherweise um den intensiven Informationsaustausch über Wörter. Dabei ergeben sich kaum Gelegenheiten, um mental einmal kurz auszusteigen.
- Schlechte Ton- und Bildqualität nerven: Rauschiger Ton, lästige Echo-Geräusche, verpixelte Bilder. Nicht immer steht deine Internetverbindung zuverlässig. In solchen Situationen wird deine Konzentration erheblich gefordert, denn du wirst immer wieder aus dem Gesprächsfluss gerissen. Was hat der Chef oder die Chefin eben gesagt? Hat er etwa gerade dich angesprochen?
- Ton- und Bildverzögerung stören den Flow: Lippen bewegen sich nicht synchron zum gesprochenen Wort oder der Ton kommt mit deutlicher Verzögerung bei den anderen Chat-Teilnehmer:innen an. Dadurch kommt es zu Unterbrechungen, Missverständnissen und Zwischenrufen. Das strengt an, kostet Energie, erfordert Geduld und raubt Nerven.
- Virtuelle Interaktion verwirrt dein Gehirn: Kommunikation lebt von nonverbalen Signalen, die über den Bildschirm nur schwer wahrgenommen werden können. Unser Gehirn sucht nach Gesten oder anderer Körpersprache, kann sie aber im Online-Meeting nicht finden. Eine erwartete Reaktion bleibt aus und das fordert unsere Konzentration.
- Viele Gesichter überwältigen deine Wahrnehmungskraft: Je mehr Teilnehmende in einem Chat, desto mehr Gesichter auf deinem Screen. Dein Gehirn versucht nun automatisch jede Information, jede Bewegung und jede Veränderung auf dem Bildschirm parallel zu erfassen und wird dabei von den überschüssigen Reizen nahezu überwältigt. Kein Wunder, dass das auf Dauer zu Müdigkeit und Kopfschmerzen führen kann.
- Technische Probleme setzen dich unter Druck: Dein Rechner macht ein Update, die Internetverbindung steht nicht, du kannst dich nicht im Tool anmelden. Alle warten nur auf dich! In solchen Situationen steigt dein Stresslevel ins Unermessliche. Lässt der Stress nach, kommt die Erschöpfung garantiert.
- Tool Funktionen überfordern: „Du warst leider noch auf mute, kannst du bitte noch mal starten?“ Die Hand heben, Abstimmungen durchführen, Hintergründe verändern, stumm schalten, chatten. Virtuelle Tools bieten viele technische Spielereien, die hilfreich sein können, aber vor allem Newbies an ihre Grenzen bringen – und das strengt mitunter alle an.
- Die ungewohnte Selbstwahrnehmung lenkt ab: Komme ich vor der Kamera gut rüber? Für viele ist es seltsam, sich selbst dauerhaft auf dem Bildschirm zu beobachten. Wie von allein setzt dann die Selbstkontrolle ein. Gefällt mir, wie ich mich gebe? Wie wirken andere? Ehe du es dich versiehst, bist du nicht mehr bei der Sache.
- Der Blick ins Leere ist unnatürlich: Im virtuellen Raum herrschen andere Gesetze als im reellen Leben. Blickkontakt ist normalerweise ein Zeichen von Wertschätzung und zeigt, dass du deinem Gegenüber zuhörst oder ihn direkt ansprichst. In der virtuellen Welt schaust du ins Auge der Kamera anstatt in die Augen deiner Kolleg:innen. Das fühlt sich nicht natürlich an und kann Konzentration kosten.
- Einblicke in private Wohnzimmer stören die Konzentration: Im Homeoffice lässt sich Privates nicht immer einfach ausblenden. Mal klingelt der Postbote, der Hund bellt oder es wird irgendwo gebohrt. Das Gespräch kommt ins Stocken, wir sind nicht mehr aufmerksam bei der Sache und müssen den Faden aufs Neue aufnehmen.

Zoom Fatigue – Tipps gegen die Müdigkeit nach Online-Meetings
Hast du bei dir bereits erste Symptome von Zoom Fatigue feststellen können? Dann wird es höchste Zeit, etwas dagegen zu tun. Schließlich geht es um deine Gesundheit und dein Wohlbefinden. Diese Tipps können dir helfen, wieder besser drauf zu kommen.
- Ein angenehmes Umfeld schaffen: richte dir einen Arbeitsplatz ein, an dem du über längere Zeit bequem sitzen kannst. Ein Stehpult kann eine ideale Anschaffung sein. Sorge dafür, dass du während des Meetings ungestört bist und du im Idealfall nicht durch äußere Einflüsse aus deiner Konzentration gerissen wirst.
- Störfaktoren so gut es geht abstellen: Eine stabile Internetverbindung und ein hochwertiger Computer können im Kampf gegen Zoom Fatigue einiges bewirken. Sorge dafür, dass dir deine Software in Zukunft das Leben erleichtert, anstatt es unnötig zu belasten. Auch ein gutes Headset kann helfen, um dem Gesprächsverlauf besser folgen zu können.
- Dich mit den Tools vertraut machen: Ob Zoom, Microsoft Teams oder Skype – die Technik sollte nicht dich, sondern du solltest die Technik beherrschen. Informiere dich über Mitarbeiterschulungen, Online-Tutorials oder ganz einfach im Freundeskreis. Es wird dich entlasten, wenn du sicher mit den Tools umgehen kannst.
- Auf Pausen bestehen: Ein paar Schritte gehen, frische Luft tanken, ein Glas Wasser trinken. Gerade bei langen Meetings lohnt es sich auch während der Session kleine Pausen einzulegen. Einfach mal abschalten, die Kamera und den Bildschirm aus machen.
- Die Dauer und Frequenz der Online-Veranstaltungen reduzieren: Gewohnte Abläufe lassen sich nicht eins zu eins auf die virtuelle Welt übertragen – zu hoch ist der Stress und die Belastung, die davon ausgehen. Besser sind kürzere und Online-Meetings und am besten weniger davon. In manchen Fällen kann ein Telefonat oder eine E-Mail bereits ausreichen.
- Die Teilnahmezahl reduzieren: Muss wirklich jede:r an dem Meeting teilnehmen? Für wen ist der Austausch relevant, wer kann womöglich darauf verzichten? Je weniger Personen sich im virtuellen Chat treffen, desto übersichtlicher und stressfreier ist es für alle Beteiligten.
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Zur Jobsuche[1] Quelle: Institut für Beschäftigte und Employability (IBE)
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