Young Talents gezielt erreichen: Die wichtigsten Kanäle für das Recruiting der Gen Z

Der aktuelle Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands zeigt, dass fast jede:r dritte Studierende in Deutschland unterhalb der Armutsgrenze lebt. Die anhaltende Inflation sowie steigende Mieten bei zu wenig bezahlbarem Wohnraum und die aktuelle Energiekrise tragen nicht zu einer Entschärfung bei. Jobportale und Karrieremessen, Unternehmens-Websites und Social Media: Das Recruiting junger Talente kennt kaum mehr Grenzen. Im Zuge der Digitalisierung und während der Pandemie haben sich vielfältige Möglichkeiten aufgetan, die Gen Z zu erreichen. Und sie werden rege genutzt. Unternehmen und Personalverantwortliche sind deshalb gefordert, aus der Masse von Angeboten herauszustechen und die richtigen (potenziellen) Bewerber:innen an den richtigen Touchpoints zu erreichen. Wir geben einen Überblick über die Kanäle, auf denen dies möglich ist, und Tipps, wie das am besten funktioniert.

Fünf virtuelle Touchpoints, die Sie auf jeden Fall bedienen sollten

Neue Stellen nur auf der eigenen Website oder im bewährten Jobportal auszuschreiben, reicht nicht mehr aus. Personalverantwortliche sollten vielmehr auf alle relevanten Touchpoints setzen, um sichtbar zu sein, (wieder)erkannt zu werden und die gewünschte Zielgruppe mit hoher Wahrscheinlichkeit dort zu erreichen, wo sie sich bewegt und informiert. Ein umfassendes Employer Branding, das die Arbeitgebermarke stärkt, für junge Talente attraktiv ist und sie neugierig macht, integriert fünf entscheidende Kanäle.

1. Klassische Jobportale

Online-Jobbörsen sind und bleiben der meistgenutzte Recruiting-Kanal. Besonders deren Reichweite überzeugt Personalverantwortliche seit Jahren. Jobinserate, die auf mehreren Jobportalen geschaltet werden, erreichen viele Personen, die gerade auf der Suche nach ihrem Traumjob sind.

JobTeaser Tipp: Jedes Jobportal zieht eine andere Zielgruppe an, einige sind sogar auf bestimmte Branchen spezialisiert. Überlegen Sie daher im Vorfeld, welche Merkmale Ihre potenziellen neuen Mitarbeiter:innen haben, um im passenden Umfeld zu rekrutieren.

Achten Sie außerdem auf eine möglichst persönliche Ansprache und vermeiden Sie Floskeln und Standards. Denn auch wenn Jobportale eine große Reichweite versprechen, wirkt diese Art des Recruitings auf junge Talente oft unpersönlich. Legen Sie beim Formulieren der Stellenanzeige deshalb Wert auf eine authentische Darstellung und eine ansprechende, klare Beschreibung der zu besetzenden Position.

2. Unternehmens-Website

Erster Anlaufpunkt, an dem sich potenzielle Bewerber:innen über einen möglichen Arbeitgeber informieren, ist die eigene Unternehmens-Website. Diese sollte also übersichtlich und ansprechend gestaltet sein und alle Informationen rund um das Unternehmen gut strukturiert offerieren. Insbesondere gilt dies für die Karriereseite, dem ersten und wichtigen Kontaktpunkt im Recruiting.

JobTeaser Tipp: Stellen Sie auf Ihrer Karriereseite alle Fakten zur Verfügung, die junge Talente benötigen könnten. Neben Informationen zur ausgeschriebenen Stelle und zum Unternehmen umfasst dies auch eine detaillierte Beschreibung des Bewerbungsprozesses, die jeden Schritt nachvollziehbar kommuniziert.

Achten Sie außerdem darauf, dass die Ansicht für mobile Endgeräte optimiert ist, denn die meisten der jungen Talente suchen per Smartphone oder Tablet nach neuen Stellenangeboten.

3. Soziale Netzwerke

Social Media ist für die Gen Z keine bloße Freizeitbeschäftigung, sondern das Umfeld, in dem sie sich informiert. Sie nutzt Karrierenetzwerke wie LinkedIn oder Xing zum Austausch von Wissen, zur Recherche über Unternehmen und zur Kommunikation mit potenziellen Arbeitgebern. Moderne Unternehmen pflegen deshalb längst eigene Unternehmensprofile und bespielen sie mit den neuesten Informationen. So entsteht ein rundes Bild.

JobTeaser Tipp: Seien Sie mit einem informativen, authentischen Unternehmensprofil in den Karrierenetzwerken präsent und kommunizieren Sie regelmäßig relevante Inhalte. Auch aktuelle Stellenausschreibungen, am besten mit der Möglichkeit, sich auf direktem, kurzen Weg darauf zu bewerben.

Prüfen Sie außerdem die Möglichkeit, als Unternehmen zusätzlich in Netzwerken wie Instagram oder TikTok vertreten zu sein und die eigene Marke zu präsentieren. Richtig angefasst, birgt dies noch mehr Potenzial, junge Talente zu erreichen.

4. Direktansprache im Hochschulumfeld

Angesichts einer Vielzahl von Jobangeboten und zugleich pandemiebedingt kaum Einblick in Unternehmen, fehlt es dem Nachwuchs an Orientierung. Eben diese können Unternehmen bieten, indem sie die jungen Talente ansprechen und abholen, wo sie die Grundlage für ihre berufliche Karriere legen: am Campus. Hier können sie sich mit Angeboten und Perspektiven als attraktive Arbeitgebermarke gezielt ins Blickfeld bringen. Hier beginnt das Employer Branding.

JobTeaser Tipp: Um Studierende frühzeitig anzusprechen, sind die Career Center der Hochschulen ein wichtiger Kanal. Sie eignen sich hervorragend, potenzielle Bewerber:innen schon während des Studiums mit Praktika oder Werkstudierendenstellen zu erreichen und bestenfalls frühzeitig an das eigene Unternehmen zu binden.

Hilfreich ist in diesem Zusammenhang, ein eigenes Employer-Branding-Profil einzurichten, das alle relevanten Informationen über Ihr Unternehmen zentralisiert und auf über 750 Intranets in Europa von Hochschulen darstellt.

5. Online-Karrieremessen

Die Pandemie hat gezeigt, dass der erste persönliche Kontakt zu Talenten im Recruiting nicht über Offline-Kanäle stattfinden muss. Online-Karrieremessen bieten Unternehmen und jungen Talenten gleichermaßen die Chance, neue Kontakte zu knüpfen, und inzwischen wissen viele die Vorteile und Möglichkeiten zu schätzen. Sie werden auch weiterhin virtuell stattfinden und eher noch an Bedeutung gewinnen, da sie nicht nur die pandemiebedingt erschwerte, persönliche Kontaktaufnahme erleichtern, sondern auch zeitliche und räumliche Hindernisse oder Reisewege überwinden.

JobTeaser Tipp: Machen Sie jungen Talenten und potenziellen Bewerber:innen den Erstkontakt mit Ihrem Unternehmen digital und virtuell so einfach wie möglich. Beteiligen Sie sich als Unternehmen an den Online-Karrieremessen der Hochschulen.

Prüfen Sie außerdem die Möglichkeit unternehmenseigener digitaler Recruiting-Events oder Karrieremessen. Auch dafür gibt es inzwischen Plattformen und komfortable Tools.

Machen Sie Ihre Arbeitgebermarke digital sichtbar

Wenn wir eine zentrale Erkenntnis für das Recruiting der Zukunft aus den vergangenen zwei Jahren mitnehmen, dann ist es die Notwendigkeit, den klassischen Bewerbungsprozess zu modernisieren und durch neue Kanäle zu ergänzen.

Unternehmen und Personalverantwortliche sind gefordert, sich mit den Wünschen und Anforderungen der jungen Talente auseinanderzusetzen und ihr Employer Branding inhaltlich und kommunikativ gezielt darauf auszurichten, um sichtbar und für die richtigen Bewerber:innen attraktiv zu sein.

Online und offline gibt es zahlreiche Kontakt- und Austauschmöglichkeiten. Diese zu kombinieren und sinnvoll zu verknüpfen, birgt das Potenzial, schnell und ohne großen Suchaufwand qualifizierte Bewerber:innen zu erreichen. Es gilt, klar und offen zu kommunizieren und den Bewerbungsprozess so einfach wie möglich zu gestalten, um eventuelle Hürden von vornherein aus dem Weg zu schaffen. Machen Sie den Weg zu Ihrem Unternehmen frei, attraktiv und schnell.

Mehr Informationen und Tipps zum Thema geben wir Ihnen in unserem Whitepaper „Nachhaltiges Recruiting: So gewinnen und binden Sie junge Talente der Generation Z“. Es steht kostenlos zum Download bereit.

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