Kategorie: Job-Interview

Körpersprache im Vorstellungsgespräch - Wie wirke ich auf den Personaler?

23. Juni 2025 · 1 min Lesezeit

“Blicke sagen mehr als tausende Worte!” Das gilt analog auch für deine Körpersprache. Denn mit deiner Körperhaltung, Gestik und Mimik gibst du deinen Aussagen die entscheidende Richtung. Je nachdem kann ein einfaches “Hallo” unterschiedliche Wirkungen auf deinem Gegenüber haben. 

Diese Tatsache solltest du vor allem in Vorstellungsgesprächen berücksichtigen. Denn deine Körpersprache wirkt auch auf die Personaler. Wenn du dir dem bewusst bist, dann kannst du deine Körpersprache gezielt für eine bestimmte Wirkung im Vorstellungsgespräch einsetzen. 

Im Folgenden erfährst du die wichtigsten Tipps hinsichtlich deiner Körpersprache im Bewerbungsgespräch. Zudem sagen wir dir, welche Körperhaltung, welche Signale sendet und was die richtige Kleiderwahl für die richtige Wirkung im Vorstellungsgespräch ist. 


Körpersprache - 5 wichtigsten Tipps für das Bewerbungsgespräch


Neben einer guten inhaltlichen Vorbereitung auf dein Vorstellungsgespräch, solltest du dir auch über deine Körpersprache bewusst sein. Und dir überlegen, wie du auf den Personaler wirkst und was deine Körpersprache aussagen soll. So stellst du sicher, dass das Vorstellungsgespräch nicht an deiner Körpersprache scheitert. 

Die folgenden 5 wichtigsten Tipps helfen dir bei der richtigen Körpersprache im Bewerbungsgespräch. 


1. Tipp: Begrüßung: Der erste Eindruck zählt

Vor allem bei der Begrüßung vor dem Vorstellungsgespräch ist deine Körperhaltung und Körpersprache besonders wichtig. Denn in diesem Moment wirkt deine Körpersprache fasst alleine auf die Personaler, da noch keine verbale Kommunikation stattfindet. Während du von dir, deinen Erfahrungen, deinen Soft Skills und deinen Hard Skills berichtest, achte hier besonders auf deine Körpersprache. 

Merke: 

  • Kein Zurechtzupfen deiner Kleidung beim Betreten des Raumes bzw. des Unternehmens. 
  • Achte auf eine gewisse Körperspannung: Aufrechte Haltung, Schulter breit und gerade und ein freundliches Lächeln auf den Lippen. 
  • Gehe auf den/die PersonalerIn zu und warte ab, bis dir die Hand gereicht wird. 
  • Angemessener Händedruck: Kurz, fest aber nicht zu fest und nicht feucht.
  • Hände nicht geschüttelt, sondern gedrückt und zwar maximal 5 Sekunden. 
  • Halte stets Blickkontakt, aber ohne zu starren. 
  • Stelle dich mit deinem Namen vor. 

2. Tipp: Platznehmen: Queen oder Bauer?

Das Platznehmen scheint dir im ersten Moment nebensächlich? Da liegst du falsch. Denn im Detail deiner Körpersprache liegt das Geheimnis der richtigen Wirkung. Denn beim Platznehmen kommen deine Manieren zum Vorschein und ob du dich angemessen präsentieren kannst. Achte darauf nicht arrogant zu wirken. 


No Gos - Bauer

  • Setze dich nie zuerst hin, warte bis es dir angeboten wird oder sich dein Gegenüber hinsetzt. 
  • Lümmel dich niemals in deinen Stuhl, sitze stets aufrecht mit geradem Rücken. 
  • Verschränkte niemals die Arme, am besten legst du sie auf den Tisch oder auf deinen Schoß (falls kein Tisch da ist).
  • Tippe weder mit den Beinen noch trommle mit den Fingern.
  • Schlage niemals lässig deine Beine übereinander (Ausnahme: Hippe Start Ups.) und an die Männer und auch Frauen: Beine zusammen! Ihr sitzt nicht beim Fußballspiel auf dem Sofa!
  • Auch die Pseudo-Denkerpose oder das Arme hinter dem Kopf legen, lass bloß sein!

Merke:

  • Aufrecht hinsetzen.
  • Setze dich auf die gesamte Sitzfläche, nicht nur auf die Kante.
  • Beine nebeneinander.
  • Arme und Hände locker auf den Tisch oder Schoß.
  • Körper dezent nach vorne gelehnt.

Vermeide die No Gos und beachte folgende Punkte, schon wirkst du engagiert, interessiert, freundlich und offen. Achte auf deinen Gegenüber und passe deine Sitzhaltung entsprechend an, auch während des laufenden Vorstellungsgespräch. Das ist der sogenannte Chamäleon-Effekt, so gewinnst du Vertrauen und Sympathie.


3. Tipp: Gesprächshaltung - Bewahre Haltung, aber agiere natürlich und flexibel. 

Während des eigentlichen Vorstellungsgespräch beantwortest du Fragen und dein Körper auch. Sowohl deine tatsächliche Sprache als auch deine Körpersprache wirken nun im vollem Umfang zusammen auf deinen Gegenüber. Setze deine Körpersprache bewusst, aber natürlich ein, um deine Aussagen zu untermalen und die Wirkung zu unterstreichen. 

Merke:

  • Vermeide hektische Mini-Gesten, wie Haare streichen, Nase kratzen oder mit den Fingern oder Ringen spielen. Das wertet deinen Gesamteindruck ab.
  • Artikuliere mit ruhigen und nicht ausladenden Gesten. Benutze dabei nur eine Hand und nicht beide, sonst wirkt es schnell übertrieben und aggressiv. 
  • Habe stets eine offene und aufrechte Körperhaltung.

4. Tipp: Mimik und Gestik - Dein Gesicht spricht wahre Bände. 

Neben deiner Körperhaltung ist deine Mimik und Gestik ebenso wichtig für eine gute Körpersprache im Vorstellungsgespräch. Vor allem auf vermeintlich beiläufige Posen und Bewegungen solltest du besonders achten. Dabei sollte deine Mimik nicht entgleiten. Damit du deine Authentizität bewahren kannst, sollte deine Mimik stets zu deiner Gestik und deinen Aussagen passen. 

Merke: 

  • Stimme deine authentische Mimik, Gestik und Körperhaltung aufeinander ab.
  • Halte mindesten eine Sekunde, aber nicht länger als drei Sekunden Blickkontakt. 
  • Habe eine offene und freundliche Mimik.
  • Lächle stets freundlich, aber nicht aufgesetzt. Oft erhältst du so auch ein Lächeln zurück und baust Sympathie auf.
  • Wende dich beim Reden stets deiner/m direkten GesprächspartnerIn mit deinem Blick und Körper zu.
  • Lass zwischendurch den Blick auf alle Beteiligten wandern, so beziehst du alle mit ein.
  • Nicke, wenn Gesprächspartner etwas sagen und lass sie immer aussprechen. 

5. Tipp: Verabschiedung - Bewahre Körperhaltung bis zum Schluss. 

Du hast es fast geschafft, dein Vorstellungsgespräch neigt sich dem Ende zu. Egal wie es bisher lief, auf den letzten Metern kannst du nochmal alles geben, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Denn der letzte Eindruck ist oftmals der, der im Gedächtnis bleibt. 

Merke: 

  • Reiche zum Abschied allen erneut die Hand. 
  • Halte auch hier stets den Blickkontakt, ohne zu starren. 
  • Verabschiede dich mit einem selbstbewussten “Auf Wiedersehen”. 
  • Und habe ein freundliches und offenes Lächeln im Gesicht. 
  • Bewahre eine aufrechte und sichere Körperhaltung, bis du außer Sichtweite bist z.B. im Auto oder in der Bahn. 

Körperhaltung - Welche Signale sende ich?


Du weißt gar nicht sicher, welche Körpersprache, welche Wirkung auf Personaler in Vorstellungsgesprächen hat? Kein Problem! In der folgenden Tabelle haben wir die typische Körperhaltungen und Gesten mit der entsprechenden Wirkung und Interpretation aufgelistet. 


Körpersprache und KörperhaltungWirkung und Interpretation
mit Finger trommelnDu wirkst nervös bis ungeduldig auf die Personaler. Das kann provokant wirken. 
mit Fingern herumspielenDu vermittelst Nervosität oder Langeweile und Desinteresse.
mit Fingern ins Gesicht fassenEs könnte eine Lüge andeuten oder es lässt auf Irritation und/oder Unsicherheit schließen. 
Hände aneinander reiben Du wirkst unsympathisch, weil du so Selbstzufriedenheit und Arroganz ausstrahlt.
Hände versteckenWird vom Personaler als mangelnde Ehrlichkeit interpretiert. 
Merkel-Raute (Dreieck der Hände)Strahlt Selbstsicherheit und gegebenenfalls auch Abwehr von Kritik aus.
Gegenstände vor dem Körper haltenDu vermittelst Unsicherheit und Unwohlsein. Diese Haltung ist eine Schutzgeste.
Arme verschränkenDu signalisierst Zurückhaltung und Verschlossenheit, das vermittelt Unsicherheit und/oder Ablehnung.
auf die Uhr schauenDu signalisierst Desinteresse am Job, Ablehnung und Langeweile. Du wirkst gestresst und angespannt. 
am Kopf kratzenDu strahlst Ratlosigkeit, Unwissenheit und Unsicherheit aus. So wirkst du schnell verzweifelt, weil dir die gute Antwort nicht einfällt.
an den Hals fassenDu zeigst Unwohlsein und Zweifel. Du signalisierst, dass dir die Situation oder Frage unangenehm ist. 
Kopf auf Hände stützenDu signalisierst Müdigkeit und Erschöpfung, aber auch Langeweile. 


Wichtig ist, dass du dennoch natürlich, entspannt und offen wirkst. Diese natürliche Ausstrahlung kann durch die gezwungene Kontrolle deiner Körpersprache leiden. Deswegen übe zu Hause mit Freunden oder der Familie das Vorstellungsgespräch Szenario und achte dabei bewusst auf deine Körperhaltung. 

Kleiner Tipp: Filme dich mit deinem Handy und einem Stativ dabei und schaue dir deine Körpersprache anschließend an und analysiere sie. So kannst du bestimmte Dinge verbessern oder weglassen. 


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