Kategorie: Karrierestart

Berufliche Fortbildung: So kommst du im Job weiter

Lernen ist nicht nur etwas für Studierende. In diesem Beitrag erfährst du mehr über deine beruflichen Fortbildungsmöglichkeiten. Denn du solltest niemals aufhören zu lernen.

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Auf einer Tafel ist eine Glühbirne mit mehreren Kreisen aufgezeichnet

„Du lernst nie aus“, dieser Spruch klingt etwas belehrend, trifft aber durchaus zu. Denn wer beruflich auf dem Stand bleiben und seine Aufstiegschancen verbessern möchte, sollte sich regelmäßig fortbilden. Du denkst über eine berufliche Fortbildung nach? Wir zeigen dir, welche Fortbildungsmöglichkeiten du hast.

Was ist eine berufliche Fortbildung?

Eine berufliche Fortbildung soll dir die Möglichkeit geben, deine bisherigen beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten zu erhalten und zu erweitern. Gemäß Berufsbildungsgesetzes (BBiG) baut eine Fortbildung immer auf deinem aktuellen Tätigkeitsfeld auf, um deine Qualifikation der technischen Entwicklung anzupassen (Erhaltungs- und Anpassungsfortbildung) oder aber beruflich aufsteigen zu können (Erweiterungs- und Aufstiegsfortbildung).

Die berufliche Fortbildung setzt einen Berufsabschluss sowie einschlägige Berufserfahrungen voraus. Sie erfolgt in der Regel im Rahmen eines bestehenden Arbeitsverhältnisses innerhalb des Betriebes oder bei einem externen Bildungsträger sowie Berufsverband. Dabei hast du grundsätzlich aber keinen Anspruch auf eine Fortbildung. Häufig gibt es allerdings betriebsinterne Weiterbildungen, die dir eine berufliche Fortbildung ermöglichen.

Warum du dich beruflich fortbilden solltest

Eine berufliche Weiterbildung oder Fortbildung erweitert nicht nur deinen Horizont, sondern wirkt sich immer auch positiv auf deine Karriere aus. Deine Berufsausbildung oder dein Hochschulabschluss bilden das Fundament, bedeuten aber nicht das Ende deiner beruflichen Entwicklung. Die Arbeitswelt ist in Bewegung und verändert sich stetig. Regelmäßige berufliche Fortbildungen helfen dir dabei,

  • den aktuellen Anforderungen zu entsprechen.
  • konkurrenzfähig zu bleiben.
  • deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu optimieren.
  • deinen Marktwert zu erhöhen.
  • deine Gehaltsaussichten zu verbessern.
  • dich persönlich weiterzuentwickeln.
  • deine beruflichen Perspektiven zu erweitern.

Berufliche Fortbildungen lohnen sich also auf mehreren Ebenen und du solltest nie aufhören zu lernen. Doch auch Arbeitgeber:innen profitieren von gut ausgebildeten und engagierten Mitarbeitenden, die sich stetig weiterentwickeln wollen. Darüber hinaus stärken Unternehmen, die Fortbildungen anbieten und finanzieren die langfristige Bindung zu ihren Mitarbeiter:innen.

Wo liegt der Unterschied zwischen Fortbildung und Weiterbildung?

Die Begriffe Fortbildung und Weiterbildung werden häufig synonym verwendet. Wobei es genau genommen einen wesentlichen Unterschied gibt: Während die Weiterbildung dazu dient, berufsunabhängige Zusatzqualifikationen zu erwerben, baut eine Fortbildung immer auf deinem aktuellen Beruf auf. Damit sind Weiterbildungsmaßnahmen in der Regel umfassender und umfangreicher als eine berufliche Fortbildung und mit einem höheren Zeitaufwand verbunden.

Welche Arten von Fortbildungen gibt es?

Berufliche Fortbildungen werden nach den folgenden vier Typen unterschieden:

Art der beruflichen Fortbildung
ErhaltungsfortbildungEine Erhaltungsfortbildung dient dazu, bereits vorhandenes Wissen aufzufrischen, um beispielsweise die Qualität der Arbeit konstant hochzuhalten. Erhaltungsfortbildungen können zum Beispiel verhindern, dass sich im Laufe der Zeit Fehler einschleichen.
AnpassungsfortbildungDiese Art der Fortbildung soll den Wissensstand an veränderte Arbeitsbedingungen anpassen. Häufige Gründe für eine Anpassungsfortbildung sind technische Neuerungen, die Einführung einer neuen Software-Lösung oder auch dauerhafte Veränderungen in den Arbeitsabläufen.
ErweiterungsfortbildungEine Erweiterungsfortbildung kann zu neuen Aufgaben und einem geänderten Verantwortungsbereich führen. Durch das Aneignen neuer Kenntnisse und Fähigkeiten qualifiziert sich der Mitarbeitende zum Beispiel für die Arbeit in einer anderen Abteilung.
AufstiegsfortbildungDie Fortbildung zum Meister, Fachwirt oder Techniker ist eine typische Aufstiegsfortbildung. Diese Art von Fortbildung kann die nächste Stufe auf der Karriereleiter bedeuten.

Berufliche Fortbildungsmöglichkeiten: Beispiele

Viele Unternehmen bieten im Rahmen beruflicher Fortbildungen eigene In-House-Seminare an. Diese werden durchgeführt, um neue Fähigkeiten zu erlernen und die Qualifikation der Mitarbeitenden aufrechtzuerhalten. So kann zum Beispiel eine Schulung zur Einführung einer neuen Software durchgeführt werden.

Zu den innerbetrieblichen Fortbildungen zählen außerdem Trainings On-The-Job, die vor allem zu Schulungszwecken von Berufseinsteigenden eingesetzt werden. Young Professionals bekommen hierbei von Kolleg:innen oder Vorgesetzten notwendige Arbeitsvorgänge vermittelt, die sie in ihrem täglichen Berufsalltag benötigen.

Auch E-Learnings finden immer häufiger ihren Platz in der betriebsinternen Fortbildung. Mithilfe von elektronischen Kommunikationsmedien können Mitarbeitende auf diese Art selbstbestimmt von zu Hause oder am Arbeitsplatz lernen. Interne Fortbildungen finden in der Regel während der allgemeinen Arbeitszeiten statt.

Neben den In-House-Seminaren bieten einige Unternehmen auch Lehrgänge für Mitarbeitende bei externen Bildungsträgern an. Zu diesem Zweck werden Fachhochschulen, private Institute oder die Industrie- und Handelskammer (IHK) genutzt. In der Regel werden in diesem Rahmen Tagesseminare, aber auch längerfristige Lehrgänge angeboten. Besonders in Berufen mit IHK-Berufsabschluss ist es lohnenswert, die bisher erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten hier weiter auszubauen und beispielsweise die Ausbildung zum Fachwirt beziehungsweise der Fachwirtin sowie zum Meister oder der Meisterin zu absolvieren.

Darüber hinaus hast du die Möglichkeit, dich unter anderem an einer Fernhochschule beruflich fortzubilden. Du findest hier ein umfangreiches Angebot für deine berufliche Fortbildung. Viele Fernhochschulen sind auf dem Arbeitsmarkt durchaus angesehen. Dennoch musst du häufig für die meist hohen Kosten privat aufkommen. Bekannte Deutsche Fernhochschulen sind

  • die Studiengemeinschaft Darmstadt (sgd),
  • die Europäische Fernhochschule Hamburg,
  • die ils,
  • die AKAD sowie
  • die Fernuni Hagen (staatliche Fernhochschule).

Gut zu wissen: Immer mehr Universitäten und Fachhochschulen bieten einen Teil ihres Studienangebots bereits online an. Anders als bei einer privaten Fernhochschule sind die Kosten deutlich geringer.

Berufliche Fortbildung: Wie fragst du deinen Chef oder deine Chefin?

Berufliche Fortbildungen sind eine wichtige Investition in dich selbst und sollten daher in deiner künftigen Karriereplanung nicht fehlen. Auch viele Unternehmen sehen die zahlreichen Vorteile und bieten ihren Mitarbeitenden eine betriebliche Weiterbildung an, die dazu dienen soll, den Kenntnisstand, die Fertigkeiten oder die allgemeinen beruflichen Qualifikationen im betrieblichen Kontext weiterzuentwickeln. Notwendige Erhaltungs- und Anpassungsfortbildungen wie kurze Workshops, Seminare oder Einführungen werden häufig in den Arbeitsalltag integriert.

Bei Erweiterungs- und Aufstiegsfortbildungen muss die Initiative hingegen häufig von dir selbst ausgehen. Mit Glück übernimmt dein Arbeitgeber oder deine Arbeitgeberin die Kosten für deine berufliche Fortbildung – oder zumindest anteilig. Aber es ist keine Selbstverständlichkeit, dass deine berufliche Fortbildung finanziell unterstützt wird. Allerdings steht dir in den meisten Bundesländern ein gesetzlich geregelter Bildungsurlaub zu.

Wenn du dir eine Förderung erhoffst, solltest du dich auf ein Gespräch mit deinem Vorgesetzten entsprechend gut vorbereiten und mit guten Argumenten aufwarten können. Die nachfolgenden Tipps können dir dabei helfen.

Eine berufliche Fortbildung kostet Zeit und Geld. Du solltest dich daher für eine Maßnahme entscheiden, von der nicht nur du persönlich, sondern auch das Unternehmen profitiert. Mach dir also vor dem Gespräch klar:

  • Was versprichst du dir von der beruflichen Fortbildung?
  • Inwiefern profitiert das Unternehmen davon, wenn du die Fortbildung absolvierst?
  • Kannst du durch die berufliche Fortbildung zur Erreichung der Unternehmensziele beitragen?
  • Wie und in welchen Bereichen wirst du deinen Job dadurch besser machen können?
  • Inwieweit hebst du dich mit den neu erworbenen Qualifikationen von den Kolleg:innen ab?
  • Kann sich das Unternehmen die Fortbildung leisten? Welche Kosten entstehen und wie viel Zeit musst du dafür investieren?

Auch wenn du dir ein paar gute Argumente zurechtgelegt hast, solltest du immer damit rechnen, dass die Kosten für die Fortbildung womöglich nicht durch den Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin getragen werden. In diesem Fall solltest du nicht zu enttäuscht sein. Denn du hast immer noch die Möglichkeit, selbst in deine eigene berufliche Zukunft zu investieren oder aber zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal danach zu fragen. Vielleicht kannst du dich außerdem auf einen Kompromiss einigen, bei dem du die Kosten mit dem Unternehmen teilst. Schließlich profitieren letztendlich beide Seiten davon.

In jedem Fall kann sich eine berufliche Weiterbildung für dich lohnen. Denn auch laut einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer zahlt sich eine berufliche Fortbildung für dich aus[1]. Wenn du also Zeit in deine weitere Karriere investieren möchtest, dann ergreife die Initiative und setze dich dafür ein.

Unser Lesetipp: Mehr Zeit oder mehr Geld: Was macht glücklicher?


[1] DIHK-Erfolgsstudie Weiterbildung


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