Kategorie: Job-Interview

Die interne Bewerbung: Tipps, Tricks und typische Fehler

Du möchtest dich unternehmensintern auf eine andere Position bewerben? Wir zeigen dir, worauf es bei einer internen Bewerbung ankommt.

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Du bist bereit für die nächste Stufe auf der Karriereleiter? Eine berufliche Veränderung muss nicht immer mit einem Arbeitgeberwechsel verbunden sein. Vielmehr kann es ratsam sein, sich nach einer neuen Position im aktuellen Unternehmen umzusehen. Immer häufiger werden vakante Stellen intern vergeben. Was du bei einem internen Bewerbungsprozess beachten solltest und was genau in eine interne Bewerbung gehört? Fragen, die wir dir in diesem Beitrag beantworten.

Interne Bewerbung und externe Bewerbung: Der Unterschied

Üblicherweise geben Arbeitgeber:innen ihre bestehenden Vakanzen auf externen Plattformen oder Karriereportalen bekannt. Bewirbst du dich über diesen Weg, handelt es sich um eine externe Bewerbung. Beim internen Bewerbungsverfahren werden offene Stellen zum Beispiel über eine interne Stellenbörse ausgeschrieben. Möchtest du dich innerhalb einer Firma für eine andere Position ins Gespräch bringen, erfolgt das über eine interne Bewerbung. Während kleine und mittelständische Unternehmen offene Jobs in den meisten Fällen an externe Bewerber:innen vergeben, nutzen größere Unternehmen häufiger das Instrument der internen Bewerbung.

Vorteile der internen Bewerbung

Wer eine offene Stelle intern besetzt, verlagert die Vakanz nur auf eine andere Position. Durch eine frisch angestellte Arbeitskraft werden hingegen neue Kapazitäten geschaffen. Mit dieser Begründung konzentrieren sich insbesondere kleinere Unternehmen auf die externe Personalsuche, um offene Positionen zu besetzen. Dabei schließt die interne Bewerbung die externe nicht aus. Wer beide Kanäle parallel nutzt, erhöht die Chancen, eine bestehende Vakanz schnellstmöglich neu zu besetzen.

Denn aus einer internen Bewerbung können sowohl Unternehmen als auch Mitarbeitende Vorteile ziehen. So kann sich der Betrieb die Kosten für ein aufwendiges Bewerbungsverfahren oder einen teuren Headhunter sparen. Für dich als Arbeitnehmer:in entfallen zudem das Risiko einer sechsmonatigen Probezeit und die Ungewissheit, ob die Unternehmenskultur, die internen Strukturen und Arbeitsweisen wirklich zu dir passen. Darüber hinaus bietet es sich gerade in Zeiten von Fachkräftemangel an, interne Potenziale zu nutzen und Mitarbeiter:innen zu fördern. Auf diese Weise können zudem das Vertrauen, die Loyalität und die Motivation der Mitarbeitenden gestärkt werden.

Tipps für deine interne Bewerbung: So gehst du vor

Eine interne Bewerbung kann eine tolle Chance sein, deine Karriere in einem gewohnten Umfeld fortzuführen. Wenn du mit dem Gedanken spielst, dich beruflich zu verändern, dafür aber nicht den Arbeitgeber wechseln möchtest, dann hast du insbesondere in einem großen Unternehmen gute Chancen auf einen internen Jobwechsel. Wie du am besten vorgehst, um deine internen Karrierepläne voranzutreiben? Hier ein paar Tipps.

Interne Vakanzen: So findest du sie

Stellenausschreibungen innerhalb des Unternehmens findest du in der Regel im Intranet. Hier werden Vakanzen über eine interne Stellenbörse oder ein digitales Schwarzes Brett kommuniziert. Viele Unternehmen nutzen auch den internen Newsletter, um über offene Stellen zu informieren. Aber auch der Flurfunk kann dir wichtige Hinweise geben. Denn in der Kaffeeküche erfährst du brühwarm, welcher Mitarbeitende ein Sabbatical plant, in Elternzeit geht oder demnächst einen Jobwechsel vornimmt.

Interne Bewerbung: Je schneller, desto besser

Du bist auf eine interessante Stellenanzeige im Intranet gestoßen? Doch leider zu spät – der Job war schon vergeben. So etwas passiert gar nicht so selten und liegt nicht an dir und deinen Fähigkeiten. Häufig wurde die offene Stelle bereits an einen Kollegen oder eine Kollegin vergeben, der oder die dir zuvorgekommen ist. Daher ist es auch so vorteilhaft, wenn du möglichst vor allen anderen von einer vakanten Stelle erfährst.

Aber lass dich nicht entmutigen: Solltest du diesmal den Job nicht bekommen haben, hat sich deine interne Bewerbung mit Sicherheit trotzdem gelohnt. Denn du hast ein Signal gesendet und dein Interesse für einen internen Jobwechsel bekundet. Du hast dich ins Gespräch gebracht und wirst in Zukunft daraufhin vielleicht für eine andere Position berücksichtigt.

Initiativbewerbung: Nimm deine Karriere in die eigene Hand

Du möchtest nicht warten, bis deine gewünschte Position in Unternehmen vakant wird? Dann hast du immer auch die Möglichkeit, deine berufliche Karriere durch eine interne Initiativbewerbung anzustoßen. Du solltest dabei aber unbedingt mit dem nötigen Feingefühl vorgehen. Wende dich am besten an die Personalabteilung, suche den Rat bei deinem Mentor beziehungsweise deiner Mentorin oder ziehe deinen Vorgesetzten ins Vertrauen. Dabei solltest du stets diskret vorgehen und deine Pläne weitestgehend für dich behalten.

Interne Bewerbung, gleiche Abteilung: Stimme dich mit deinem Vorgesetzten ab

Möchtest du deine Karriere gern innerhalb deiner Abteilung weiter aufbauen, dann lohnt sich ein offenes Gespräch mit deinem Vorgesetzten. Besteht auch auf dieser Seite das Interesse, dich langfristig zu halten und dich auf eine Führungsposition vorzubereiten, dann lassen sich darauf gemeinsam die nächsten Schritte aufbauen. In der Regel führt dein Weg zu einer Führungskraft über eine interne Bewerbung als Teamleiter:in. Denn eine Beförderung zum Teamleiter oder zur Teamleiterin eröffnet dir ganz neue Verantwortungsbereiche, die dich auf eine führende Position vorbereiten.

Aber auch wenn dein Verhältnis zu deinem Vorgesetzten etwas angespannt ist und du dich für neue berufliche Wege in einem anderen Fachgebiet interessierst, musst du früher oder später das Gespräch mit deinem Chef oder deiner Chefin suchen. Dafür kannst du dir Unterstützung aus der Personalabteilung holen.

Wie du eine interne Bewerbung schreibst: Formulierung, Aufbau und Inhalt

Ähnlich wie bei einem klassischen Bewerbungsverfahren, schickst du bei einer internen Bewerbung deine Bewerbungsunterlagen per E-Mail an die Personalabteilung. Jedoch reicht es hier aus, wenn du eine Kurzbewerbung einreichst, die aus einem Bewerbungsanschreiben und deinem Lebenslauf besteht. Gegebenenfalls kannst du deine Unterlagen durch ein paar Referenzen oder ein Empfehlungsschreiben ergänzen. Schließlich bist du dem Unternehmen schon bekannt und es besteht bereits ein Eindruck von dir und deiner Arbeitsweise. Dennoch solltest du deine interne Bewerbung ernst nehmen und dir Mühe bei der Ausarbeitung geben. Deine Konkurrenz schläft nicht.

Diese Dokumente gehören in deine interne Bewerbung:

  • Anschreiben (1 Seite)
  • Lebenslauf (2 Seiten)
  • Referenzen, Empfehlungsschreiben

Interne Bewerbung: Das Anschreiben

Das Anschreiben für eine interne Bewerbung folgt dem Aufbau eines klassischen Bewerbungsanschreibens und lässt sich nach Einleitung, Hauptteil und Schlussteil mit Grußformel gliedern. Bei einem Anschreiben für eine interne Bewerbung kommt es insbesondere auf deine Motivation, deine Kompetenzen sowie deine bisherigen Leistungen an. Vergiss dabei nicht deine Wertschätzung für deine aktuelle Position und deinen jetzigen Vorgesetzten zum Ausdruck zu bringen. Diese Fragen solltest du außerdem beantworten:

  • Warum strebst du einen Jobwechsel im Betrieb an?
  • Warum bist du für die neue Herausforderung besonders gut geeignet?
  • Inwiefern hat dich dein aktueller Job auf die neue potenzielle Position vorbereitet?
  • Welche Qualifikationen und Erfahrungen bringst du bereits mit?
  • Wie lassen sich diese auf die neue Funktion übertragen?
  • Welche Erfolge konntest du mit deiner Arbeit bisher für das Unternehmen erzielen?

Auch deine Soft Skills sollten in der internen Bewerbung nicht fehlen. Verfügst du zum Beispiel über Teamfähigkeit, bist du kommunikationsstark oder zielorientiert? Je nach Position können dabei unterschiedliche Soft Skills gefragt sein.

Beachte: Für das Anschreiben in einer internen Bewerbung ist eine Seite vorgesehen. Versuche dich daher auf das Wesentliche zu konzentrieren und auf den Punkt zu formulieren. Die Wege innerhalb des Unternehmens sind kurz und Informationen können jederzeit angefragt und nachgereicht werden.

Ganz egal, wie gut du deinen potenziellen neuen Chef oder deine Chefin bereits kennst. Nimm deine interne Bewerbung ernst und achte bei deinem Anschreiben darauf, möglichst formell zu bleiben.

Der Lebenslauf

Der Lebenslauf sollte einem tabellarischen Lebenslauf entsprechen. Stelle ihn so fertig, als würdest du ihn für eine externe Bewerbung vorbereiten – auch wenn du deinen potenziellen neuen Chef oder deine Chefin bereits kennst. Erwähne hier wie üblich die wichtigen Stationen in deiner beruflichen Laufbahn. Achte auf eine gute Struktur und Übersichtlichkeit. Aufwendige Designs lenken nur vom Wesentlichen ab.

Interne Bewerbung: Diese Fehler können dich den Job kosten

Weil du bereits ein Teil der Unternehmensfamilie bist und du einen guten Draht zu den Vorgesetzten hast, läufst du bei einer internen Bewerbung Gefahr, die übliche Form im Bewerbungsprozess zu missachten. Ein Fehler, der viele Fallstricke mit sich bringen kann. Denn Diskretion und Ernsthaftigkeit sollten bei einer internen Bewerbung nicht fehlen. Wer das missachtet, minimiert die Chancen auf den offenen Job. Diese typischen Fehler solltest du daher vermeiden:

  • Kommunikationswege einhalten: Dein:e aktuelle:r Chef:in sollte nicht aus dritter Hand vom geplanten Jobwechsel erfahren.
  • Indiskretion: Lass nicht jeden an deinem internen Jobwechsel teilhaben. Bleibe zurückhaltend und warte, bis du den Job in der Tasche hast. So vermeidest du internen Tratsch.
  • Unvollständige Bewerbungsunterlagen: Zeig dein ernsthaftes Interesse auch bei einer internen Bewerbung.
  • Zu viel Selbstsicherheit: Die vakante Position ist attraktiv – auch für deine Kolleg:innen.
  • Du legst falsche Gründe für den Jobwechsel offen: Ein besseres Gehalt, schlechte Stimmung unter den Kolleg:innen, zu viel Arbeitsstress. Behalte diese Beweggründe für dich, stelle lieber deine beruflichen Ambitionen in den Vordergrund.
  • Mangelnde Wertschätzung für den aktuellen Job: Lege nicht offen dar, wenn dir deine Abteilung oder dein Job nicht gefallen.

Du siehst, so eine interne Bewerbung kann trügerisch sein. Du bist mit deinen Kolleg:innen und Vorgesetzten per du und nun ist deine Diskretion oberstes Gebot. Das gilt übrigens auch, wenn auf deine interne Bewerbung ein Vorstellungsgespräch folgt. Deine Reputation im Unternehmen kann zwar von Vorteil für dich sein, aber fühle dich nicht zu selbstsicher, sondern versuche dich hier ebenso professionell zu verhalten wie bei einer externen Bewerbung. Wir wünschen dir viel Erfolg.


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