Kategorie: Profil & Lebenslauf

Problemlösungskompetenz: Definition, Beispiele, Tipps

„Probleme kannst du niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“, sagte schon Albert Einstein. Wodurch sich deine Problemlösungskompetenz im Beruf auszeichnet, erfährst du in diesem Beitrag.

1 min Lesezeit

Zauberwürfel
Foto von Miguel Á. Padriñán

Probleme können im Leben immer und überall auftreten. Wenn du dich dazu entscheidest, sie zu lösen, anstatt vor ihnen davonzulaufen, spricht das für deine Problemlösungskompetenz. Gerade im Berufsalltag läuft es nicht immer nach Plan. Spontane Kundenwünsche, ein Krankheitsfall im Team oder kurzfristige Terminänderungen bringen den Tagesablauf im Beruf schnell durcheinander. Mitarbeitende, die Probleme anpacken, um sie aus dem Weg zu räumen, sind immer gern gesehen. Worauf es bei der Problemlösungskompetenz ankommt und wie du deine Fähigkeiten verbessern kannst? Diesen Fragen gehen wir nach.

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Was ist ein Problem und wie entsteht es?

Um zu verstehen, worum es bei der Problemlösungskompetenz geht, befassen wir uns zunächst mit dem Problem an sich. Ein Problem ist eine Aufgabe, die mit Hindernissen verbunden ist und einer Lösung bedarf. Deine Aufgabe ist es beispielsweise einen Bericht zu schreiben, aber ein Software-Update, dass deinen Computer lahmlegt, steht deinem Vorhaben im Weg. Probleme entstehen also immer dann, wenn ein bestimmtes Ziel nicht erreicht werden kann, weil sich die Bedingungen verändert haben. Das Hindernis ist demnach der Teil des Problems, der gelöst werden sollte.

Was ist Problemlösungskompetenz?

Die Problemlösungskompetenz, auch als Problemlösungsfähigkeit bekannt, umschreibt per Definition das kognitive Vorgehen, mit dem du ein Problem erkennst und verarbeitest, verstehst sowie anschließend darauf reagierst, um es zu beseitigen – um letztendlich dein eigentliches Ziel zu erreichen. Die Problemlösungskompetenz umfasst außerdem die Bereitschaft, sich mit Problemsituationen auseinanderzusetzen, um sein eigenes Potenzial konstruktiv und reflektierend einzubringen und auszuschöpfen.

Einfach gesagt: Deine Problemlösungskompetenz ist gefragt, wenn

  1. du ein Ziel erreichen möchtest, dem etwas im Wege steht.
  2. es, um das Problem beiseite zu räumen, deiner kognitiven Fähigkeiten bedarf.

Problemlösendes Denken stellt eine der höchsten Formen geistiger Aktivität dar, die wir kennen. Und kein anderes uns bekanntes Lebewesen kann in einer vergleichbaren Weise sein Leben durch planvolles Handeln und problemlösendes Denken formen und gestalten. Die Problemlösungskompetenz ist aber keine Charaktereigenschaft, sondern vielmehr ein Prozess aus mehreren Schritten, bei dem dir unterschiedliche Fähigkeiten zugutekommen können:

  • Analytisches Denken
  • Eigeninitiative
  • Emotionale Intelligenz
  • Emotionale Stabilität
  • Ergebnisorientierung
  • Hands-on-Mentalität
  • Konfliktfähigkeit
  • Kreativität
  • Selbstbewusstsein
  • Selbstreflexion

Diese Fähigkeiten können dir in den jeweiligen Schritten der Problemlösung überaus behilflich sein.

1. Schritt: Das Problem erkennen

Wer nicht erkannt hat, dass es ein Problem gibt, kann es auch nicht lösen. Das ist logisch. Versuche also im Berufsalltag aufmerksam zu sein, um Probleme auch wirklich zu identifizieren. Aber mit der Erkennung eines Problems ist es nicht getan. Wichtig ist, dass du dir die Zeit nimmst, um das Problem ganz konkret zu benennen: Was genau ist falsch gelaufen? Warum ist es dazu gekommen? Damit du am Ende mit deiner Problemlösung auch richtig liegst, solltest du diesen Punkt nicht vorschnell zu den Akten legen.

„Ein Problem ist halb gelöst, wenn es ganz klar formuliert ist.“ (John Dewey)

2. Schritt: Das Problem analysieren.

Wenn du dich der Analyse eines Problems widmest, geht es nicht in erster Linie darum, herauszufinden, wer für das Problem verantwortlich ist und wer davon betroffen ist, sondern darum, den Grund für das Problem zu erkennen. Hierbei helfen dir Fragen wie zum Beispiel:

  • Wie konnte das Problem entstehen?
  • Wann ist das Problem zuerst aufgetreten?
  • Warum wurde es nicht früher bemerkt?
  • Woran liegt es, dass du das Problem noch nicht beheben konntest?

Bedenke: Jemanden die Schuld in die Schuhe zu schieben, löst nicht das Problem.

3. Schritt: Lösungsansätze entwickeln.

Mit dem Finger auf ein Problem zeigen kann jeder. Aber nur wer es besser machen kann, ist ein:e echte:r Problemlöser:in. An dieser Stelle ist nicht nur dein analytisches Denken gefragt – auch durch kreative Lösungsansätze lassen sich alternative Wege finden, um ein Problem bestmöglich beiseite zu räumen.

4. Schritt: Das Problem aktiv lösen.

An dieser Stelle heißt es nun: Ärmel hochkrempeln und loslegen. Aber je größer das zu bewältigende Problem ist, desto schwerer kann es sein, eine Entscheidung zu treffen. Mitunter erfordert es viel Mut, um die Verantwortung für das Problem zu übernehmen. Dann kann es hilfreich sein, im Team über das Problem und die jeweiligen Lösungsansätze zu diskutieren, um gemeinsam den besten Lösungsweg auszuwählen.

„Auch eine schwere Tür hat nur einen kleinen Schlüssel nötig.“ (Charles Dickens)

5. Schritt: Bewerten, ob das Problem gelöst ist.

Meistens dauert es seine Zeit, bis sich ein Problem voll und ganz auflösen lässt. Daher ist die Kontrolle ein wichtiger Punkt im Verlauf des Problemlöseprozesses. Welche Teilziele konntest du mit deinen Maßnahmen bereits erreichen? Nur wenn du darüber Bescheid weißt, kannst du entsprechend handeln und neue Ansätze verfolgen, die letztendlich zur Lösung des Problems führen können.

Wann ist Problemlösungskompetenz im Job wichtig?

Problemlöser:innen sind auf dem Arbeitsmarkt grundsätzlich immer und in jeder Position gewünscht. Schließlich können problematische Situationen überall auftreten. Wer dann schnell und zielorientiert zur Lösung des Problems beitragen kann, ist in jedem Beruf Gold wert. In manchen Positionen ist eine ausgeprägte Problemlösungskompetenz jedoch wichtiger als in anderen. Insbesondere bei Jobs in einer Führungs- oder Managerposition wird von dir ein hohes Maß an Problemlösungskompetenz erwartet. Denn letztendlich übernimmst du als Führungskraft die Verantwortung für alle Handlungen im Team und solltest Probleme möglichst frühzeitig erkennen und entsprechend reagieren. Problemlösefähigkeit ist daher ein wesentlicher Teilbereich der Führungskompetenz.

Aber auch in anderen Jobs, wie zum Beispiel als Unternehmensberater:in, wirst du häufig mit den Problemen deiner Kund:innen konfrontiert und solltest hier als Problemlöser:in die Wogen glätten können. Ebenso stellen sich dir in der Eventbranche häufig unvorhersehbare Hindernisse in den Weg, bei denen dir eine ausgeprägte Problemlösungskompetenz zugutekommen kann. Denn schließlich können viele Faktoren den Erfolg deiner Veranstaltung ganz wesentlich beeinflussen.

Problemlösungskompetenz: So kannst du sie verbessern

Wie du siehst, ist deine Problemlösungsfähigkeit in der Arbeitswelt echt gefragt und erhöht deine Karrierechancen. Aber nicht jede:r ist ein:e geborene:r Problemlöser:in. Manchmal fehlt es an Mut oder Selbstsicherheit, um einem Problem entgegenzutreten. Lässt du lieber andere machen, wenn der Schuh drückt? Keine Sorge, auch du kannst deine Problemlösungsfähigkeit mit etwas Übung ausbauen. Du möchtest an deinen Qualitäten als Problemlöser:in arbeiten? Mit unseren Tipps wirst du schon bald Erfolge sehen.

1. Übe, das wahre Problem zu erkennen

Genau hier setzt die Problemlösungskompetenz an. Denn das Problem ist in den meisten Fällen nicht der Fehler, der aufgetreten ist, sondern der Auslöser, der zu dem Fehler geführt hat. Beseitigst du nicht die Ursache, sondern nur das Symptom wird das Problem höchstwahrscheinlich immer wieder auftreten. Einfaches Beispiel: Immer wieder kommt es in einer Agentur dazu, dass Konferenzräume doppelt gebucht werden und sich Meetings überschneiden. Die Mitarbeitenden bezeugen, dass sie sich angemeldet haben, aber warum tritt das Problem immer wieder auf? Die Ursache, eine falsche Buchungsanwendung eines Mitarbeitenden. Nur wenn das Problem erkannt wird, kann es wirklich behoben werden.

2. Arbeite an einem positiven Mindset

Nur wer mit einer ordentlichen Portion Optimismus dabei ist, kann seine Problemlösungskompetenz voll und ganz entfalten. Gerade in schwierigen Situationen solltest du daher nicht den Mut verlieren, sondern von deinen Fähigkeiten überzeugt sein. Du kannst das und du schaffst das – glaub an dich.

3. Schau nach vorne, nicht zurück

Nachdem das Problem erkannt ist, bringt es nichts, noch lange nach eine:m Schuldige:n zu suchen. Vielmehr solltest du deinen Fokus auf die Problemlösung legen. Rumzunörgeln, mit dem Finger auf andere zu zeigen und schlechte Stimmung zu verbreiten, hilft dir jetzt nicht weiter, sondern macht dich vielmehr im Team unbeliebt. Zeig deine Hands-on-Mentalität und arbeite aktiv an der Lösung des Problems.

4. Wenn du es eilig hast, mach langsam!

Es liegt in der Natur des Menschen: Tritt ein Problem auf, dann möchten wir es so schnell wie möglich aus dem Weg schaffen. Das ist verständlich, aber führt letztendlich nicht immer zum erhofften Ziel. Lass dir Zeit, um die Situation zu analysieren. Auf diese Weise kommst du mitunter schneller an dein Ziel, als direkt kopflos in Aktion zu treten.

5. Gemeinsam sind wir stark

Problemlöser:innen müssen keine Einzelkämper:innen sein. Wenn du weißt, wer dir in welcher Situation weiterhelfen kann, ist es durchaus eine Stärke, Aufgaben zu redigieren. Wenn du dir nicht sicher bist, welche Lösung die richtige ist, kannst du dir Rat holen und gemeinsam mit dem Team den passenden Lösungsansatz bestimmen.

Du wirst sehen, mit den richtigen Problemlösungsstrategien wirst du bald Erfolge sehen.

Problemlösungskompetenz in der Bewerbung: Zeig, dass du ein:e Problemlöser:in bist

Wie stellst du dich in der Bewerbung als Problemlöser:in dar? Wie immer, wenn es um deine persönlichen Fähigkeiten geht, zeigst du auch die Problemlösungskompetenz am besten anhand von persönlichen Beispielen. Hast du in deinem Leben bereits Problemsituationen gehabt, die du erfolgreich lösen konntest? Dann greife dieses Beispiel in deinem Anschreiben auf und gehe kurz näher darauf ein. Dabei kannst du auch noch einen Schritt weitergehen und kurz aufgreifen, wie das Unternehmen durch deine Problemlösungsfähigkeit profitieren kann. Etwa so…

Problemlösungskompetenz Beispiel 1

Bei meinem Hobby, dem Segeln, ist Problemlösungskompetenz besonders wichtig. Von der Wahl des Segels bis zum Absägen eines gebrochenen Mastes – das Spektrum an Problemsituationen ist sehr vielseitig. Oft müssen Probleme unter Druck, kreativ und im Team gelöst werden. Diese Erfahrung kommt mir natürlich auch beruflich zugute.

Problemlösungskompetenz Beispiel 2

Meine Problemlösungsfähigkeit habe ich bereits als Werkstudent:in in der IT-Abteilung unter Beweis stellen können. Meine strukturierte und analytische Denkweise hat mir hier regelmäßig geholfen, der Ursache von Problemen auf den Grund zu gehen. Eine wichtige Erfahrung, die mir im Berufsleben immer wieder Vorteile bringt.

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