Vollzeit arbeiten und studieren? So gelingt der Karriere-Spagat

40-Stunden-Job und dann noch studieren? Keine Frage – das erfordert jede Menge Disziplin. Schließlich musst du zusätzlich zum Vollzeitjob noch den Lernstoff aus dem Studium pauken. Aber wenn du bis zum Studienabschluss durchziehst, kannst du am Ende die Früchte deiner harten Arbeit ernten. Vollzeit arbeiten und studieren, wie lässt sich das am besten managen? Mehr dazu erfährst du in diesem Beitrag.

Vollzeit arbeiten und nebenbei studieren: das sind deine Möglichkeiten

Du bist voll und ganz im Berufsleben angekommen, möchtest aber deine Karriere noch weiter vorantreiben. Dann kann ein Studium neben dem Vollzeitjob die Lösung sein. Das Angebot an berufsbegleitenden Studiengängen wächst und somit auch deine Möglichkeiten, ein Studium aufzunehmen, dass zu deinen Bedürfnissen und deinen Alltagsstrukturen passt. Bist du der Typ für Präsenzunterricht oder Fernstudium? Welche Form von Studium passt zu dir? Diese Frage solltest du zunächst klären, wenn du Vollzeit arbeiten und parallel studieren möchtest.

Das Abendstudium – Hochschulatmosphäre spüren

Suchst du im Studium den direkten Kontakt zu Dozent:innen und anderen Studierenden? Dann ist ein Abendstudium wahrscheinlich die richtige Studienform für dich. Denn bei einem Abendstudium gehst du am Tag wie gewohnt arbeiten und besuchst abends oder an den Wochenenden Präsenzveranstaltungen in der Hochschule. Mit einem Studium am Abend musst du also neben dem Vollzeitjob trotzdem nicht auf die typische Hochschulatmosphäre verzichten.

Fernstudium – online flexibel studieren

Entscheidest du dich für ein Fernstudium, entscheidest du dich auch mehr oder weniger gegen den persönlichen Austausch mit deinen Kommiliton:innen. Zudem verlangt ein Fernstudium mehr Disziplin und Selbstmanagement, gibt dir aber auch die Freiheit, ganz individuell nach deinen Bedürfnissen und Strukturen im Alltag zu studieren. Ebenfalls vorteilhaft ist, dass keine zusätzlichen Anfahrtswege anfallen und du somit wertvolle Zeit gewinnst, die du in dein Studium stecken kannst.

Vollzeit studieren und Vollzeit arbeiten: wie ist die Rechtslage?

Darf man eigentlich Vollzeit arbeiten gehen und nebenbei noch studieren? Da war doch was? Richtig, allerdings musst du hier tatsächlich nur als Vollzeitstudent:in auf rechtliche Vorgaben achten. Denn wenn du Vollzeit studieren und Vollzeit arbeiten gehst, dann kommt dir das Gesetz in die Quere und streicht dir sogar im schlimmsten Fall deinen Studentenstatus. Laut Gesetz dürfen Studierende im Semester nämlich nicht mehr als 20 Stunden die Woche arbeiten – hier sollte das Studium immer Vorrang haben. Wenn du dich aber dazu entscheidest berufsbegleitend zu studieren, dann musst du keine rechtlichen Aspekte berücksichtigen. Man kann also Vollzeit arbeiten und nebenbei studieren, ohne rechtliche Konsequenzen zu befürchten.

Vollzeit arbeiten und dann noch studieren? Diese Tipps helfen dir durchzuhalten

Wer neben der Arbeit noch studiert, der hat sich viel vorgenommen. Das soll aber nicht heißen, dass du dir zu hohe Ziele gesteckt hast. Um möglichst lange motiviert zu bleiben und den Fokus vor lauter Stress nicht zu verlieren, solltest du dir aber eine gute Strategie zurechtlegen. Vollzeit arbeiten und nebenbei studieren – mit diesen Tipps fällt dir der Karriere-Spagat leichter.

1. Tipp: Halte dir dein eigenes „Warum“ vor Augen

Warum noch mal tust du dir diesen Stress eigentlich an? Wenn du dir darüber stets im Klaren bist, dann verlierst du auch so schnell nicht dein Ziel aus den Augen. Was möchtest du mit dem berufsbegleitenden Studium erreichen? Wo siehst du dich in fünf Jahren sein? Wenn du dir das in einem schwachen Moment wieder ins Gedächtnis rufen kannst, dann hilft das ungemein. Auf deinem Weg zwischen Vollzeitjob und Studium solltest du immer wieder auch Etappenziele festsetzen. Nichts motiviert mehr, als sich zwischendurch auch mal für kleinere Erfolge zu feiern. Ansonsten läufst du Gefahr, dass das Ziel unerreichbar erscheint und du auf halber Strecke womöglich noch das Handtuch wirfst.

2. Tipp: Klein, aber dein: Richte dir einen Arbeitsplatz ein

Genauso wichtig wie dein Arbeitsplatz im Büro ist ein hergerichteter Schreibtisch im Homeoffice. Gerade wenn du dich für ein Fernstudium entschieden hast, verbringst du viel Zeit vor dem Bildschirm oder den Skripten. Hierfür solltest du dir unbedingt ein Plätzchen zu Hause einrichten, an dem du in angenehmer Atmosphäre ungestört arbeiten kannst. Du wirst sehen, so fällt es dir umso leichter, den Lernstoff aufzunehmen.

3. Tipp: Ticktack anstatt TikTok: Arbeite an deinem Zeitmanagement

Arbeiten in Vollzeit und studieren erfordert ein gutes Zeitmanagement. Am besten hältst du dich an eine feste Struktur und stellst du dir jede Woche einen Stundenplan mit Lernzeiten, Aufgaben und Zielen zusammen. Wie du Zeitfressern den Garaus machst, die richtigen Prioritäten setzt und dir mit Zeitmanagement Tools das Studium erleichterst? Lese dazu hier 6 Tipps für Job und Studium.

4. Tipp: Lernzeiten mit einem Ritual einläuten

Gewohnte Abläufe können dir helfen, dein Studium und Vollzeitjob besser miteinander zu vereinbaren. Wer sich an feste Lernzeiten hält, das Handy in den Flugzeugmodus stellt und sich von nichts und niemandem ablenken lässt, der ist im berufsbegleitenden Studium gut beraten. Ebenfalls voll im Trend sind feste Rituale, die dich direkt in einen smoothen Workflow bringen sollen. Das klingt vielleicht etwas aufwendig, muss es aber gar nicht sein. Manchmal sind es nur kleine Dinge: Du kochst dir einen Tee, schlüpfst in deinen gemütlichen Wohlfühl-Dress oder läutest die Lernzeit mit deinem Lieblingssong ein. Ganz so wie du magst – es ist schließlich dein Ritual.

5. Tipp: Nutze deine Zeit effektiv und produktiv

Wer Vollzeit arbeitet, der hat weniger Zeit zum Studieren als ein Vollzeitstudent oder eine Vollzeitstudentin. Logisch. Umso wichtiger ist es, dass du deine Ressourcen optimal nutzt. Das heißt, du musst in der knapp bemessenen Zeit möglichst effektiv arbeiten und dabei den Lernstoff auch noch verstehen. Zum Glück gibt es Lernmethoden die dich dabei unterstützen. In unserem Beitrag über Lernmethoden, stellen wir dir einige geläufige Methoden vor.

6. Stay in contact!

Auch wenn du dir ein Fernstudium gesucht hast, weil du eben genau diese Anonymität magst, kann es nicht schaden, wenn du mit deinen Kommiliton:innen zumindest im virtuellen Austausch stehst. Um in den Kontakt mit anderen Studierenden zu treten, bietet dir der sogenannte Online-Campus die besten Voraussetzungen. Hier kannst du dich mit Gleichgesinnten austauschen, dir Hilfe suchen, wenn du mal nicht weiterkommst und auftanken, wenn dir die Motivation ausgeht. Im Wintersemester 2020/21 gab es in Deutschland 2.944.145 Studierende im Fernstudium. [1] Sicherlich findest du sogar Kommiliton:innen in deiner Nähe für persönliche Treffen.

7. Tipp: Zapfe deinen persönlichen Kraftpool an

Einige Menschen sind Energieräuber, andere wiederum schenken dir Energie. Umgebe dich am besten regelmäßig mit diesen Energiespender:innen und hol dir den Support, den du benötigst, um im Studium durchzuhalten. Lass Freunde, Familie und Partner:in an deiner Situation teilhaben und sprich an, was du brauchst, um dich möglichst gut zu fühlen. Wenn dein persönliches Umfeld weiß, wo du derzeit stehst, dann kannst du auch maximale Unterstützung erhalten.

8. Tipp: Einatmen, ausatmen: Komm runter!

Kochen, Kino, Kraftsport? Was immer auch dein Stresslevel zum Sinken bringt – gönn dir damit regelmäßig eine Auszeit vom stressigen Alltag. Damit nicht genug. Wenn dir der Stress zwischen Vollzeitjob und Studium über den Kopf wächst, dann sind Yoga, Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung äußerst hilfreiche Methoden, die deine Stresshormone wieder runterfahren. Du willst mehr dazu wissen? Erfahre hier weiteres über das Thema Stressmanagement.

Und hier nun noch ein allerletzter Lesetipp für dich: Lernen und Arbeiten – Wie bekomme ich es unter einen Hut?

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[1] Quelle Statista: Anzahl der Studierenden an Hochschulen in Deutschland