RecruiterBewährte HR-Praktiken5 Best-Practices für Ihr Employer-Branding-Konzept

5 Best-Practices für Ihr Employer-Branding-Konzept

  • Mittwoch, 7. Juli 2021
  • Svenja Rausch

Gerade beim Recruiting der Gen Z müssen Maßnahmen präzise gewählt sein. Die junge Generation ist stets online und dort mit einem Übermaß an Informationen und Jobangeboten konfrontiert.

Häuserfront mit Fenstern

Gerade beim Recruiting der Gen Z müssen Maßnahmen präzise gewählt sein. Die junge Generation ist stets online und dort mit einem Übermaß an Informationen und Jobangeboten konfrontiert. Um aufzufallen gilt es, sich an den richtigen Stellen mit den richtigen Maßnahmen zu positionieren. Dabei hilft ein durchdachtes Employer-Branding-Konzept. Wir zeigen, wie Sie ein solches bestmöglich in die Tat umsetzen und von welchen Best Cases Sie lernen können.

Für ein erfolgreiches Employer Branding brauchen Sie zunächst eine durchdachte Strategie. Diese bildet die konzeptionelle Basis für Ihr weiteres Vorgehen und sollte eine Ist-Analyse Ihres Unternehmens als Arbeitgeber, Ihr Wertversprechen an potenzielle und bestehende Mitarbeiter:innen sowie die Ziele Ihres Employer Brandings beinhalten. Aufbauend auf Ihrer Employer-Branding-Strategie, befasst sich das Employer-Branding-Konzept vornehmlich mit Maßnahmen, mit denen Sie Ihre Arbeitgebermarke stärken können. Bei der Vielzahl von möglichen Maßnahmen ist es jedoch gar nicht so einfach, die passenden auszuwählen, die auch wirklich bei Ihrer Zielgruppe punkten. Unsere fünf Best-Practices helfen Ihnen dabei: 

1. Die richtigen Inhalte auf den richtigen Kanälen 

Soziale Medien geben Ihnen als Arbeitgeber:in die Möglichkeit, junge Talente auf persönlichem Weg und ungezwungen zu erreichen. Eine Darstellung Ihrer Unternehmenskultur, Ihrer Werte und Ihrer Employer Brand wird so deutlich erleichtert. Bei jeglichen Veröffentlichungen sollten Sie jedoch immer deren Relevanz im Hinterkopf behalten – und sich ganz konkret fragen: Was interessiert meine Zielgruppe wirklich?

Zudem sollten Sie prüfen, welcher Content auf welchem Kanal am besten funktioniert. Wo erreicht man die Zielgruppe wirklich am besten mit welchen Inhalten? Instagram, Facebook, LinkedIn? Oder gar Tik Tok? Ein Best Case ist die Volksbank Mittelhessen. Um sich vom spießigen Bankenimage zu lösen und junge Talente anzuwerben, entschieden sie sich für eine Arbeitgeberpositionierung auf TikTok. Die Plattform ermöglicht authentische Videoeinblicke in den Arbeitsalltag bei der Volksbank und erreicht monatlich 800 Millionen aktive Nutzer:innen, von denen 67% zwischen 16 und 24 Jahren alt sind. Der optimale Kanal also, um potenzielle Auszubildende anzusprechen. Das bestätigt auch der Erfolg der Volksbank Mittelhessen: Sie erfreut sich inzwischen an vermehrten Anfragen nach Praktikums- und Ausbildungsplätzen. Doch nicht für jedes Unternehmen eignet sich TikTok. Wollen Sie junge Akademiker:innen rekrutieren bietet sich beispielsweise eher LinkedIn an. Ob der ganzheitlichen Ausrichtung des Contents auf die Zielgruppe, ist im Vorfeld in jedem Fall die Erstellung einer Candidate Persona sinnvoll, um die Bedürfnisse der Zielgruppe zu identifizieren. 

Gerade in der aktuellen Situation fehlt es potenziellen Bewerber*innen aus der Gen Z an Überblick und Orientierung, wie eine aktuelle JobTeaser Umfrage unter rund 3.000 Studierenden ergeben hat. Mit dem richtigen Content können Sie jedoch hervorragend dazu beitragen, den jungen Talenten die richtigen Informationen an die Hand und somit Orientierungshilfe zu geben, um sich besser am aktuellen Arbeitsmarkt zurechtzufinden.

2. Hochschulmarketing integrieren und nutzen

Employer-Branding-Aktivitäten, die Ihr Unternehmen gemeinsam mit Hochschulen realisieren kann – subsumiert unter Hochschulmarketing –, bergen viele Vorteile, wenn Sie die Gen Z erreichen wollen. Denn das Hochschulumfeld ist den Studierenden vertraut. Hier fühlen Sie sich wohl und akzeptieren Sie durch die Unterstützung der Hochschule als vertrauenswürdigen Arbeitgeber.

Ein klassischer und zeitlos erfolgversprechender Weg ist hier sicherlich die Präsenz auf physischen und – gerade in Pandemiezeiten zunehmend – virtuellen Events, wie z.B. Jobbörsen. Um dabei für Kontinuität zu sorgen, empfiehlt sich außerdem eine Automatisierung, die Stellenanzeigen an mehreren Hochschulen gleichzeitig ausspielt. So können Sie Zeit und Budget einsparen, da Sie eine große Anzahl potenzieller Bewerber*innen mit wenig Aufwand ansprechen können. Mit dem Multi-Posting-Tool von JobTeaser können Sie beispielsweise Stellenangebote zeitgleich an bis zu vier Millionen Studierende direkt in das Intranet von rund 700 Hochschulen aus dem JobTeaser Netzwerk verschicken. Wie Sie Ihr Hochschulmarketing effektiv gestalten können, zeigen wir Ihnen auch in unserem kostenlosen Hochschulmarketing-Guide.

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3. Konsistentes Employer Branding über den gesamten Recruiting-Prozess

Die Werte und Kultur Ihres Unternehmens oder auch Ihr Wertversprechen als Arbeitgeber an Mitarbeiter:innen, darf nicht nur pure Theorie bleiben, sondern sollte gelebt werden. Dazu zählt auch, dass Ihre Arbeitgebermarke in jedem Schritt des gesamten Bewerbungsprozesses spürbar und erlebbar ist.

Kommuniziert ein Unternehmen beispielsweise flache Hierarchien und ein Arbeiten auf Augenhöhe, so wird dies unglaubwürdig, wenn im Bewerbungsgespräch ein starkes Machtgefälle zwischen Interviewer:in und Bewerber:in deutlich wird. Machen Sie sich daher im Vorfeld Gedanken darüber, welche Versprechen Ihr Unternehmen realistisch einhalten kann.

Dass Employer Branding nicht mit dem Bewerbungsgespräch endet, macht aktuell die Telekom deutlich. Mit ihrer aktuellen Video-Reihe “mystory@Telekom” nominieren sich Mitarbeiter:innen gegenseitig in einem Who-is-Who Format ihre Story bei der Telekom zu erzählen. So werden Mitarbeiter:innen motiviert, sich mit ihrer Entwicklung beim Arbeitgeber auseinanderzusetzen und die Identifikation mit der Employer Brand wird gefördert. 

4. Positive Emotionen der Bewerber:innen fördern 

Laden Sie Ihre Employer Brand positiv auf, stärken Sie diese gleichzeitig in der Wahrnehmung bei Bewerber:innen. Hierzu wird besonders der Einsatz von Videoformaten immer wichtiger. Denn bewegte Bilder bewegen die Menschen. Durch die richtigen Inhalte können Sie auf diesem Weg leicht positive Emotionen fördern. Auf den verschiedenen Kanälen, beispielsweise in den sozialen Netzwerken oder auf Ihrer Bewerbungsseite. Auch ein Motivationsschreiben in Videoform kann sich positiv auf Ihre Employer Brand auswirken. Unternehmen, die diese Form der Bewerbung fordern, werden häufig als modern und jung wahrgenommen. 

Bewerbungsgespräche sind ein wichtiger Baustein im Recruitingprozess und sollten als solcher ebenfalls positive Emotionen bei den Bewerber:innen hervorrufen. Hierdurch stärken Sie nicht nur Ihre Employer Brand, sondern legen auch den Grundstein für eine gute Arbeitsbeziehung. Wie genau Sie eine positive Atmosphäre im Gespräch mit Bewerber:innen schaffen, hat uns Emotionsforscher Markus Küppers im Interview verraten. 

5. Die eigenen Mitarbeiter:innen erzählen lassen 

Mehr als die Hälfte aller Jobsuchenden sagen, dass Bewertungen von Angestellten mit zu den wertvollsten Informationen gehören, um zu entscheiden, ob das Unternehmen zu einem passt. Denn: Eine realistische, wahrheitsgetreue Einschätzung des Unternehmens durch aktuelle Mitarbeiter:innen schafft den höchsten Grad an Authentizität. Dabei können auch Corporate Influencer helfen: Mitarbeiter:innen des Unternehmens, die als Markenbotschafter:innen die Werte und Kultur des Unternehmens teilen, nach außen leben und Einblicke in Ihren Arbeitsalltag geben. Beispielsweise über soziale Netzwerke. 

Ein erfolgreiches Beispiel ist die Hochbahn in Hamburg. Mithilfe kurzer Videos zeigen Mitarbeiter:innen auf Youtube was sie an ihrem Arbeitgeber schätzen. Ergänzt wird die Employer Branding Kampagne durch eine Plakataktion in der Stadt. Online und offline lässt die Hochbahn so ihre Mitarbeiter:innen für authentische Einblicke sprechen. 

Darüber hinaus lohnt es sich Mitarbeiter:innen zu Bewertungen auf kununu und glassdoor zu motivieren und hier als Arbeitgeber in den Dialog zu gehen.

Fazit: Ein erfolgreiches Employer-Branding-Konzept braucht Sichtbarkeit und Authentizität

Sichtbarkeit und Authentizität sind die Grundvoraussetzungen für ein erfolgreiches Employer-Branding-Konzept. Um Sichtbarkeit in der Gen Z zu schaffen, sollten Sie die jungen Talente dort abholen, wo sie sich aufhalten. Die richtigen Inhalte an richtiger Stelle zu platzieren hilft, Bewerber:innen auf das eigene Unternehmen aufmerksam zu machen und das Image des eigenen Unternehmens positiv zu beeinflussen. Ebenso zentral ist, wie bei vielem im Leben, die Authentizität. Eine erdachte Employer Brand kann noch so gut sein. Wenn sie nicht auch gelebt wird, ist das schönste Konzept nichts wert. Seien Sie also aktiv und ehrlich und schaffen so authentische Eindrücke Ihrer Unternehmenskultur.