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Supply Chain Management: Spannendes Berufsfeld für Organisationstalente

Nur mit einem guten Supply Chain Management können Produktion und Logistik eines Unternehmens effizient und kostengünstig arbeiten. Was genau Supply Chain Manager:innen machen? Wir erklären es dir.

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Containerhafen

Wir kennen es aus der Pandemie: Werden Liefer- und Produktionsketten unterbrochen, bleiben Supermarktregale plötzlich leer. Ob in der Lebensmittelindustrie, der Automobilbranche oder der Pharmaindustrie: Das Supply Chain Management ist dafür zuständig, dass von der Rohstoffbeschaffung über die Produktion bis zur Distribution in einem Unternehmen alles reibungslos läuft. Ein spannendes und verantwortungsvolles Berufsfeld, das wir dir in diesem Beitrag näherbringen möchten.

Was ist Supply Chain Management?

Supply Chain heißt übersetzt Lieferkette. Somit befasst sich das Supply Chain Management (SCM) mit den gesamten Produktions- und Logistikketten innerhalb eines Unternehmens. Darin eingeschlossen sind alle Güterbewegungen von den Rohstofflieferanten bis zum Endverbraucher.

Das Wirtschaftslexikon Gabler definiert Supply Chain Management wie folgt:

Supply Chain Management bezeichnet den Aufbau und die Verwaltung integrierter Logistikketten (Material- und Informationsflüsse) über den gesamten Wertschöpfungsprozess, ausgehend von der Rohstoffgewinnung über die Veredelungsstufen bis hin zum Endverbraucher.

Supply Chain Management: Beschaffung, Produktion und Distribution

Zwischen dem ersten Planungsschritt und dem fertigen Endprodukt liegt in der Regel ein langer Weg. Damit auf diesem Weg sämtliche Produktions- und Logistikschritte reibungslos, effizient und möglichst kostengünstig erfolgen, übernimmst du als Supply Chain Manager:in viele verantwortungsvolle Aufgaben, triffst wichtige Entscheidungen, planst und optimierst diverse Prozesse innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette.

Die nachfolgende Abbildung verdeutlicht die einzelnen Schritte im Supply Chain Management.

Supply Chain

Entlang der abgebildeten Lieferkette verteilen sich die Tätigkeitsfelder im Supply Chain Management entsprechend der einzelnen Teilbereiche.

1.Die Beschaffungslogistik

Die Beschaffungslogistik ist das Bindeglied zwischen der Distributionslogistik und der eigenen Produktionslogistik und somit ein wichtiger Bereich im Supply Chain Management. Denn hier geht es um alle Aktivitäten, die der Versorgung des Unternehmens mit Gütern dienen. Als Supply Chain Manager:in besteht deine Aufgabe also darin, Rohware einzukaufen, zu transportieren, zu lagern sowie bei Bedarf bereitzustellen. Rohstoffe müssen zum Beispiel dann bezogen werden, wenn das Unternehmen sie nicht selbst herstellt, diese aber für die Produktion ihrer Produkte benötigt.

Bei der Beschaffung von Rohwaren verfolgt das Supply Chain Management weitere Aufgaben, die der Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens dienen. Hierzu zählen unter anderem günstige Einkaufspreise, hohe Qualität der Kaufteile, niedrige Lagerkosten und Bestände.

2. Die Produktionslogistik

Die Produktionslogistik kennzeichnet die Phase zwischen der Beschaffungs- und der Distributionslogistik. In diesem Bereich geht es darum, einen optimalen und reibungslosen Materialfluss vom Rohmateriallager über die Produktionsprozesse bis zum Fertigwarenlager zu gewährleisten. So werden zum Beispiel Rohwaren zu den Produktionsstätten transportiert, um daraus Zwischenprodukte herzustellen. Diese werden in einem Zwischenproduktlager gesammelt, bis letztendlich aus allen Teilen ein Endprodukt entsteht. Das fertige Endprodukt wird dann in ein Endproduktlager geliefert.

3. Die Distributionslogistik

Die Distributionslogistik wird häufig auch als Absatzlogistik bezeichnet. Sie umfasst alle Lager-, Umschlag- und Transportvorgänge von Waren von der Produktion bis zu den Abnehmer:innen. In diesem Bereich geht es also darum, die Kund:innen mit den fertigen Produkten des Unternehmens zu beliefern. Ziele der Distributionslogistik sind, dass Käufer:innen schnell und bequem an die Ware kommen, möglichst niedrige Kosten entstehen und eine gute Positionierung der Produkte im Regal erreicht wird.

Ziele im Supply Chain Management

Das Supply Chain Management ist ein sehr verantwortungsvolles Tätigkeitsfeld, denn es ist ausschlaggebend für den Erfolg eines Unternehmens. Kommt es zu Problemen innerhalb der Lieferkette, nimmt das Einfluss auf die gesamte Fertigung. Ein wesentliches Ziel des Supply Chain Managements ist es, den Liefer- und Produktionsprozess sowohl zeit- als auch kostenoptimal zu gestalten. Daraus ergeben sich nachfolgende Ziele:

  • Beziehungen (zu Lieferanten und Kunden) verbessern
  • Effizienz verbessern
  • Erhöhung der zeitlichen Flexibilität bei der Produktion
  • Erhöhung der Zuverlässigkeit
  • Informationsfluss optimieren
  • Innovationen ermöglichen
  • Reduzierung von Lieferzeiten
  • Reduzierung von Material-, Prozess- und Lagerhaltungskosten
  • Reduzierung von Produktionszeiten
  • Steigerung des Qualitätsniveaus

Supply Chain Management: Diese Aufgaben erwarten dich

Du hast sicherlich schon eine Ahnung davon bekommen können, welche verantwortungsvollen Aufgaben Supply Chain Manager:innen zuteilwerden. An erster Stelle steht natürlich die Koordination, Steuerung und Überwachung verschiedener Abläufe rund um die Lieferkette eines Unternehmens. Schließlich ist das Supply Chain Management für einen reibungslosen, effizienten, kostengünstigen und zudem nachhaltigen Ablauf verantwortlich. Die Aufgaben, die dich im Berufsalltag erwarten sind dabei sehr vielseitig, hier ein paar Beispiele:

  • Betreuung von Kunden und Lieferanten
  • Durchführung von Trainings
  • Einführung von Softwarelösungen
  • Einhaltung von gesetzlichen Regelungen und Sicherheitsbestimmungen
  • Erstellung von Konzepten zur Kostenminimierung
  • Erstellung von Marktanalysen
  • Koordination, Steuerung und Überwachung der Lieferprozesse
  • Materialwirtschaft
  • Optimierung von Organisationsstrukturen, technischen Lösungen und Abläufen
  • Schaffung kostengünstiger Distributionsnetze
  • Übernahme von Qualitätsmanagement-Aufgaben
  • Vertragsverhandlungen

Auf den Punkt gebracht hat das Supply Chain Management die Aufgabe, den Spagat zwischen einem hochwertigen, aber trotzdem kostengünstigen Produkt zu meistern, von dem das Unternehmen ebenso wie die Kunden profitieren.

Supply Chain Manager:in werden: Diese Möglichkeiten hast du

Du interessierst dich für eine Karriere im Supply Chain Management? Mit einem Studium im Bereich Wirtschaftswissenschaften oder Wirtschaftsingenieurwesen, kannst du den Grundstein für deinen Werdegang als Supply Chain Manager:in legen. Außerdem hast du die Möglichkeit, in einem BWL-Studium, einen Schwerpunkt auf das Supply Chain Management zu legen. Aber auch als Informatiker:in, Logistiker:in oder Naturwissenschaftler:in stehen dir die Türen in diesem Bereich offen.

Du möchtest hoch hinaus? Eine Möglichkeit, um sich neben dem Beruf für eine Führungsposition im Supply Chain Management zu qualifizieren, ist der MBA-Studiengang. Hier liegt der Schwerpunkt auf den betriebswirtschaftlichen Grundlagen, zu denen auch das Supply Chain Management zählt.

Nicht immer ist für eine Karriere im Supply Chain Management das Studium der einzige Weg. Der klassische Karriereweg führt vielmehr über eine Trainee-Stelle von der Position der Junior Supply Chain Manager:in bis zur Senior Supply Chain Manger:in. Darüber hinaus sind Weiterbildungen im Bereich Controlling, Prozess- und Risikomanagement oder Customer-Relationship-Management möglich.

Welche Skills brauchst du als Supply Chain Manager:in?

Soft Skills, also deine persönlichen Fähigkeiten, Charakterzüge und Verhaltensweisen, sind heute wichtige Kriterien bei der Wahl neuer Mitarbeiter:innen. Denn Sie qualifizieren dich neben deinen beruflichen Fähigkeiten für die Anforderungen im Job. Auch als Supply Chain Manager:in solltest du daher über Soft Skills verfügen, die dich in dem verantwortungsvollen Tätigkeitsbereich des Supply Chain Managers unterstützen können. So wird neben einem ausgeprägten Organisationstalent, unter anderem auch Kommunikationsstärke und Verhandlungsgeschick vorausgesetzt. Denn du arbeitest im Supply Chain Management in der Regel abteilungsübgreifend und eng mit Lieferant:innen zusammen.

Übersicht: Supply Chain Management Skills

  • Führungsqualitäten
  • Kommunikationstalent und Verhandlungsgeschick
  • Organisationstalent
  • Problemlösungskompetenzen
  • Prozessdenken
  • Technisches Verständnis
  • Verständnis globaler und interkultureller Zusammenhänge
  • Wirtschaftliches, strategisches und analytisches Denken
  • Zahlenverständnis
  • Verhandlungsgeschick
  • Zeitmanagement

Wie viel verdient ein:e Supply Chain Manager:in?

Im Supply Chain Management richtet sich dein Gehalt in erster Linie nach deiner Berufserfahrung. Aber auch die Branche, der Standort und die Unternehmensgröße können immer Einfluss auf die Höhe des Gehalts nehmen. So kannst du als Newbie im Supply Chain Management mit einem Einstiegsgehalt von 45.000 Euro bis 49.000 Euro rechnen. Wobei du mit einem Bachelor-Abschluss mit etwa 45.000 Euro und mit einem Master-Abschluss mit knapp 49.000 Euro ins Berufsleben starten wirst. Supply Chain Manager:innen, die bereits drei Jahre oder länger im Beruf stehen, können von einem Gehalt zwischen 52.000 Euro und 85.000 Euro brutto im Jahr ausgehen. Als Senior Supply Chain Manager:in sind dann Gehälter bis zu 103.000 Euro brutto im Jahr realistisch.[1]

Supply Chain Manager:in: Deine Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt

In der heutigen Zeit besteht auf dem Arbeitsmarkt in vielen Bereichen eine große Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeiter:innen. Auch im Supply Chain Management stehen die Karrierechancen insbesondere in der verarbeitenden Industrie, wie etwa der Automobilindustrie, im Maschinenbau, der Lebensmittelbranche oder der Pharmaindustrie sehr gut. Denn um wettbewerbsfähig zu bleiben, streben Unternehmen mehr denn je nach effizienten, kostengünstigen und nachhaltigen Liefer- und Produktionswegen. Wer sich für eine Karriere als Manager:in im Supply Chain entscheidet, dem sollten sich gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt bieten.


[1] Quelle: Campusjäger


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