Empathie als Kompetenz - Wie wichtig ist dieses Soft Skill im Beruf und in meiner Bewerbung?
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Mitgefühl, Sensibilität oder auch Einfühlungsvermögen – diese Begriffe kommen einem in den Sinn, wenn es um Empathie geht. Was Empathie genau bedeutet, wie sie funktioniert, was du über Empathie als Kompetenz im Beruf wissen solltest und wie du Empathie bereits in deiner Bewerbung für dich nutzen kannst? Darum geht es in diesem Beitrag.
Du merkst, es gibt viel zu besprechen!
Definition: Was versteht man unter Empathie?
Bevor wir gleich tiefer ins Thema Empathie im Beruf abtauchen, stellt sich erstmal die Frage: Was bedeutet Empathie eigentlich genau? Denkst du von dir, dass du empathisch bist?
Hier eine kurze Definition: Empathie ist die Fähigkeit, sich in die Gedanken, Emotionen und Persönlichkeiten anderer Menschen hineinzuversetzen. Bist du empathisch, kannst du zudem die Gefühlslage anderer verstehen und nachvollziehen. Häufig wird Empathie in drei Formen unterteilt:
- emotionale,
- kognitive
- und soziale Empathie.
Emotionale Empathie bezeichnet dein Mitgefühl für andere. Kognitive Empathie ermöglicht dir, Gefühle auf rationaler Ebene zu verstehen. Das funktioniert vor allem über Körpersprache, bzw. Gestik und Mimik. Soziale Empathie beschreibt dein Gefühl für Beziehungen und Stimmungen innerhalb einer Gruppe.
Empathie: Eine wichtige Kompetenz im Beruf
Hard Skills wie Fachwissen allein bringen dich im Job schon lange nicht mehr weit. Soft Skills werden hingegen zu immer wichtigeren Kompetenzen im Beruf – so eben auch Empathie. Denn jedes Unternehmen braucht Mitarbeiter, die über ein besonderes Feingefühl für Stimmungen im Team, in der Zusammenarbeit mit Kollegen sowie im Umgang mit Kunden verfügen. Schließlich ist der Mensch ein soziales Wesen, das sich verstanden und wertgeschätzt fühlen möchte.
Mit der Fähigkeit empathisch zu sein, kannst du dich in die Perspektive des anderen hineinversetzen und dich so verhalten, dass eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit möglich ist. Auch wenn die Gefühlslage deiner Mitmenschen nicht immer offensichtlich ist: Als empathischer Mensch spürst du bereits anhand von Körpersprache und dem “Zwischen-den-Zeilen-Lesen”, wie es deinem Gegenüber gerade geht. Darüber hinaus ermöglicht dir Empathie das Verhalten deiner Kollegen, des Teams oder Kunden besser einzuschätzen und dich im Voraus darauf einzustellen.
Im Beruf ist Empathie also eine wertvolle Fähigkeit, die du schon im Bewerbungsprozess für dich nutzen solltest. Vorausgesetzt natürlich, du schreibst dir selbst diese Stärke zu. Sollte das bisher noch nicht der Fall sein, ist das aber kein Grund zur Sorge, denn Empathie als Kompetenz kannst du tatsächlich lernen.
Empathie, wie geht das eigentlich? Hier ein paar Tipps:
- Spreche nicht über deine Ansichten, sondern interessiere dich für die Gedanken, Meinungen und Lösungsansätze deines Gegenübers.
- Vermeide Kopf-Hoch-Formulierungen: Sie vermitteln anderen das Gefühl, du würdest ihre Probleme nicht ernst nehmen.
- Biete Lösungen nicht ungefragt an: „Mach’s doch mal so…“ ist lieb gemeint, aber bringt deinen Gesprächspartner nicht weiter, wenn er gerade bei dir seinen Ärger rauslässt.
- Empathie heißt also, nach den Gefühlen und Bedürfnissen anderer zu fragen. „Wie fühlst du dich damit?“ oder „Was brauchst du, um besser damit klarzukommen?“ sind Beispiele für empathische Fragen.
In welchen Jobs ist Empathie besonders gefragt?
Wer empathisch ist, kommt häufig besonders sympathisch rüber und findet schnell Zugang zu anderen Menschen. Wenn du über ein gesundes Maß an Empathie verfügst, ist das also grundsätzlich eine sehr positive Eigenschaft. Je nachdem in welcher Branche und auf welche Position du dich bewirbst, wird Empathie für dich von unterschiedlich hoher Bedeutung sein.
Wo wird Empathie im Beruf besonders gefordert? Hier ein paar Beispiele:
- In Führungs- und Managementpositionen: Bei Personalverantwortung ist Empathie für einen guten Führungsstil unerlässlich.
- Ärzte, Krankenpfleger, Therapeuten und Co.: Mitgefühl mit den Patienten steht hier auf der Tagesordnung.
- Polizisten, Richter und Anwälte: Um richtige Entscheidungen zu treffen, sollte man sich hier in Menschen hineinversetzen können.
- Sozialpädagogen: Lehrer und Erzieher sollten sich empathisch gegenüber Schülern und Kindern verhalten können.
Zu viel Empathie – was dann?
Empathie als Kompetenz ist eine gute Eigenschaft, die dir im Beruf viele Vorteile bringen kann. Es ist sogar erwiesen, dass einfühlsame Menschen besser mit Stress umgehen können und seltener an Depressionen leiden. Aber Vorsicht: Wenn du dazu neigst, zu einfühlsam zu sein, kann es passieren, dass du deine eigenen Bedürfnisse und beruflichen Ziele aus den Augen verlierst und dich von Stimmungen anderer leiten lässt.
Zu viel Verständnis für die Bedürfnisse deiner Kollegen, kann außerdem schnell ausgenutzt werden und ehe du dich versiehst, erledigst du zusätzlich noch die Arbeit deiner Teamkumpanen. Sag also bitte auch mal ‚nein‘, bevor dir deine verständnisvolle Art noch zum Verhängnis wird. Übrigens: Frauen haben mehr Einfühlungsvermögen als Männer – wer hätte das gedacht? Also Ladys da draußen: Empathie ist großartig, aber ebenso wichtig ist es, sich auch mal abzugrenzen. Die richtige Dosis macht’s, um erfolgreich als Frau im Beruf zu sein!
Empathie in der Bewerbung hervorheben
Steckst du gerade im Bewerbungsmarathon? Dann ist dir sicherlich auch schon aufgefallen, welche verschiedenen Anforderungen die Stellenprofile an dich als Bewerber parat halten. Je nach Branche und Position werden dort nämlich unterschiedliche Soft Skills von dir erwartet. Gerade beim Berufseinstieg ist Empathie einer der wichtigsten Soft Skills für deinen Erfolg. Entsprechend häufig triffst du als Young Professional auf diese Voraussetzung in der Stellenausschreibung.
Aufgepasst, nicht immer ist dann von Empathie als Kompetenz die Rede, manchmal sind es auch Begriffe wie:
- Einfühlungsvermögen,
- emotionale Intelligenz,
- Fingerspitzengefühl,
- kommunikatives Geschick.
In der Jobanzeige kannst du also auf unterschiedliche Formulierungen treffen, die alle auf deine Empathie im Beruf abzielen. Beachte dabei: Es macht schon einen wesentlichen Unterschied, ob es sich um Empathie im Pflegebereich, im Bürojob oder in der Kundebetreuung dreht. Je nachdem in welchem Umfeld du arbeitest, stellt Empathie dich vor ganz andere Herausforderungen.
Beispiele: Wie du Empathie in der Bewerbung formulierst
Wie kannst du dem Personaler deine Empathie in der Bewerbung am besten vermitteln? Nun, gerade als frisch gebackener Hochschulabsolvent fehlt es dir häufig noch an der entsprechenden Berufserfahrung. Aber trotzdem hast du auch als Berufseinsteiger die Möglichkeit in deiner Bewerbung auf deine Empathie besonders einzugehen. Natürlich solltest du hier nicht einfach deine Empathie als Kompetenz auflisten, sondern durch konkrete Beispiele veranschaulichen.
Wo hat sich bisher deine Empathie gezeigt?
- Nebenjobs, die Empathie erfordern
- Schülersprecher, Vertrauensperson
- Mentor für Erstsemester
- Ehrenamtliche Tätigkeiten
Sicherlich findest du ein gutes Beispiel, an dem du deine Empathie beschreiben kannst. Wichtig dabei ist nur, dass du ehrlich zu dir bist. Denn es nützt dir letztendlich nichts, wenn du später doch nicht der verständnisvolle Typ bist, für den du dich ausgegeben hast. Also: Stay real und glaub an deine Skills!
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